Benutzer:TomK32/Löschanträge
Wenn ich ehrlich bin komm ich mir inzwischen bei so manchem Löschantrag irgendwie verarscht vor. Egal ob ich auf Seiten der Löscher, oder seltener auf Seiten der Behalter stehe. Zum Teil müssen jetzt, nachdem die de: Wikipedia schon gut fünf Jahre existiert, immer noch Grundsatzdebatten geführt werden. Das kann doch nicht angehen, und wo verdammt liegen die Ursachen?
Relevanz ?
Die R-Frage wie sie liebevoll genannt wird. Was ist Relevanz? Am Anfang haben wir uns noch gut an Brockhaus etc. orientieren können, hatten schell ein paar eigene Grundsätze aufgeführt (WP ist keine Datenbank etc.) die inzwischen aber alle wiederholt unterlaufen werden. Oder zumindest wird es versucht.
wiki is not paper
Es gibt auf meta die schöne Seite m:wiki is not paper die oft auch als Argument der Behalter aufgeführt wird. Vorallem wenn es um Datenbanken, Listen oder ähnliches geht.
Neue Benutzer
Ich muss mir mal die Mühe machen und für einen einzigen Tag eine genaue Statistik führen von wem Artikel angelegt werden für die anschließend ein LA gestellt wird. Meine Vermutung ist vorerst dass es wohl zu 50% IPs und zu 40% neue Benutzer sind. Ich würde sogar behaupten wollen dass 5% der Autoren sogar einen zu engen Bezug zum Thema des Artikels haben und damit irgendwie schon wieder Gefahr laufen die Relevanz außer Augen zu verlieren.
Für alle denen es nicht gleich klar ist, neue Autoren sind ein Problem da sie noch kein ausgeprägtes Gefühl für die Wikipedia haben. Es fehlt ihnen die Erfahrung welche Artikel in der Wikipedia zu finden sind bzw. sein sollen und welche nicht. Welches Thema mit welcher Detailiertheit behandelt werden muss und welches nicht.
Mögliche Lösungsansätze
Artikelanlage beschränken
Um der noch fehlenden Statistik zu den neuen Benutzern vorzugreifen, ein wichtiger Punkt wäre sicher unangemeldeten und neuen Beutzern (min. 30 Tage und 100 Edits) das Anlegen neuer Artikel zu verbieten. Aber warten wir hier noch die Statistik ab.
Beweislast
Ein zweiter Punkt: Die Beweislast ist bei einem Löschantrag meist unklar, bzw. oft auf Seiten des Antragstellers. Vielleicht wäre es sinnvoll
Argumente zählen statt Stimmen
Dritter Punkt der oft schon umgesetzt wird ist der Verzicht auf formelle Wahlen bei denen Stimmen gezählt werden. Es sollen also eher die Argumente gezählt werden. Durch pure Stimmenmasse wollen die Behalter und ihre Freunde bzw. Sockpuppets durch viele behalten den LA abschmettern. Oft funktioniert es auch. Problem bei der Zählung von Argumenten wird aber sein welche Argumente wie gewertet werden sollen. Wir verabschieden uns damit zwar klar vom demokratischen Ansatz, aber in einigen Punkten wird das innerhalb der Wikipedia nötig werden.
Mir selber ist's auch schon so gegangen dass ein Artikel den ich gut fand gelöscht wurde. Es wurden die Argumenten gezählt und nicht die Stimmen.
Alternativen bekannter machen
Es gibt viele Alternativen zu einem eigenständigen Artikel in der Wikipedia.
Auslagern
So kann man zum Beispiel Artikel auslagern, egal ob es Wikisource, Wiktionary, Wikinews oder das Vereinswiki ist. Inzwischen findet sich zu fast jedem Thema im Internet ein Wiki und diese dürften für engagierte Autoren (und das müssen ja jene die sich gegen einen LA wehren auch sein) immer einen Platz haben. Nebenbei lässt es sich dort nicht nur ungestörter arbeiten, der Artikel kann auch derart ausgearbeitet werden dass er weitaus detailreicher ist als es hier in der Wikipedia gewünscht ist.
Aus zwei mach ins
Eine zweite Möglichkeit ist Artikel zusammen zu fassen. Wenn also ein Unterthema nicht alleine stehen muss weil es unmittelbar vom Hauptthema abhängig ist kann man das Unterthema, solange es nicht zu großen Raum im Hauptartikel einnimmt, im Hauptartikel einarbeiten. Beispiele wie es andersrum gemacht wird gibt es viele, die Geschichte vieler Städte ist inzwischen in eigenen Artikeln und auch für viele andere Themen gilt selbiges. Viel zu selten und offenbar auch viel zu unbekannt, ist die Möglichkeit zwei oder mehr Artikel zu vereinigen.
Ein Beispiel aus meiner Praxis, die Fanclubs von Fußballvereinen, wobei es im Speziellen Fall um Ultra-Gruppierungen ging. Ein Fanclub kann ohne seinen Verein nicht existieren und für den Leser ist es von Vorteil wenn er im Vereinsartikel auch noch alle Informationen zu den Fanclubs erhält. Es gibt also genug Vorteile, die im speziellen Fall aber nicht auf genügend Gehör stießen weshalb einige Fanclubs (noch) eigene Artikel haben.
Ein anderes Beispiel, die lokalen Univertretungen der ÖH in Österreich. Das einzig verbleibende Argument der Behalter ist dass diese rechtlich eigenständige Körperschaften öffentlichen Rechts sind. Kann man das noch als Argument sehen? Welche Konsequenzen hätte es wohl wenn wir in der Wikipedia durchgehend auf die rechtlichen Strukturen der realen Welt Acht nehmen? Ich denke mal es wären einige zehntausend neue Artikel nötig.