Benutzer:Tomasosson/solinaneu

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Solina String-Ensemble
Eminent BV Logo.svg
SolinaStringEnsemble 01.JPG
Allgemeines
Hersteller NiederlandeNiederlande Eminent B.V.
Typ Streicherkeyboard
Zeitraum 1974 – 1981
Preis DM 2500 (um 1975)
Klangbeispiel Datei:ARPSolina.ogg
Technische Daten
Polyphonie ja
Multitimbralität ja, sechsfach
Klangsynthese analog subtraktiv
Filter keine
Envelope zweistufig (Attack, Sustain)
Effekte Chorus, Pitch Bender (spätere Modelle)
Eingabe und Ausgabe
Klaviatur 49 Tasten
Pedale Volume-Pedal
Ext. Synchr. Gate Out
Tonausgabe Mono und Stereo (spätere Modelle)

Das Solina String-Ensemble (auch ARP String-Ensemble auf dem US-Markt) ist ein analoges Streicherkeyboard der niederländischen Eminent B.V.. Es wurde zwischen 1974 und 1981 in vier verschiedenen Versionen produziert und war bereits ab 1972 Teil der Eminent-310-Heimorgel. Das String-Ensemble galt als Richtwert und Industriestandard für Streicherkeyboards und prägte die Musik der 1970er-Jahre entscheidend mit, war jedoch nicht das erste Instrument seiner Art.

Das Instrument

Klaviatur und Klangsektionen

Das String-Ensemble ist mit einer 49-tastigen Klaviatur ausgestattet und deckt insgesamt vier Oktaven ab. Er verfügt über vorgegebene Klänge, welche mit Druckknöpfen auf der Stirnseite oberhalb der Tasten auswählbar und in zwei Sektionen unterteilt sind. Bei späteren Versionen zeigen Rote LEDs in den Druckknöpfen zusätzlich an, ob eine Funktion aktiviert ist. Wie bei Streicherkeyboards der 1970er-Jahre üblich handelt es sich nur um simple Klangnachahmungen, die jedoch das Klangspektrum des jeweiligen Instruments abdecken sollen. Alle Stimmen sind gleichzeitig voll polyphon spielbar.

Es stehen die Klänge Bratsche (Viola), Geige (Violin), Blechbläser (Brass)) und Horn (Horn) für die normale Sektion sowie Kontrabass (Contrabass) und Cello (Cello) für die monophone Basssektion zur Verfügung - für Letztere werden jeweils die Stimmen der Bratsche und Geige eine bzw. zwei Oktaven tiefer abgespielt. Die Verwendung der Bassklänge ist zudem nur auf den ersten 1 1/2 Oktaven der Klaviatur von links möglich.

Effekte und Funktionen

Kern des Instruments bildet der als Ensemble bezeichnete Chorus-Effekt, der nur auf alle Klänge gleichzeitig angewendet werden kann und in der ersten Variante des Instruments noch nicht deaktivierbar war. Ein Oszillators gibt eine Grundfrequenz als Sägezahnschwingung aus, diese wird dann von Frequenzteilern in die einzelnen Töne aufgeteilt, um Polyphonie zu erreichen. Das Signal wird nun durch mehrere Verzögerungsleitungen geleitet, die mit Eimerkettenspeichern realisiert wurden, und anschließend wieder zusammengemischt. Durch eine leichte Verzögerung sowie Verstimmung des Signals entsteht so der charakteristische, volle und schwebende Klang des String-Ensemble.

Zur Artikulation verfügt das String-Ensemble zudem über zwei Schieberegler, mit denen ein einfacher Hüllkurvengenerator zweistufig (Attack (Crescendo) und Sustain) eingestellt werden kann. Außerdem wurde späteren Modellen ein Drehregler zum Anpassen des Master Pitch hinzugefügt. Es kann die Lautstärke des gesamten Instruments sowie der einzelnen Sektionen getrennt voneinander reguliert werden.

Auf der hinteren linken Seite verfügt das String-Ensemble je nach Version über verschiedene Anschlüsse. Neben den Klinken für die Tonausgabe in Mono in zwei Stufen (High und Low) wurde ab der dritten Version auch ein Stereoausgang hinzugefügt. Über CV-Ausgänge können die Tastendrücke der normalen Sektion an andere Instrumente übertragen werden, selbst per Steuerspannung kontrollierbar ist das Instrument jedoch nicht.

Der Netzschalter befindet sich links auf der Vorderseite und leuchtet bei eingeschaltetem Instrument rot auf.

Lieferumfang und Gehäuse

Im Lieferumfang enthalten war neben Garantieunterlagen, Handbuch, Reparaturplänen und Notenständer zudem ein Volume-Pedal, welches an der Rückseite angeschlossen werden konnte und ähnlich eines Schwellpedals an einer Orgel die Steuerung der Gesamtlautstärke mit dem Fuß ermöglichte. Das Netzkabel ist nicht abziehbar und entspringt der hinteren linken Seite.

Das Instrument wurde als Zusatz zu den in den 1970er-Jahren üblichen elektronischen Orgeln konzipiert und so gestaltet, dass es oben auf der Orgelverkleidung Platz finden konnte. Es wurde nur eine Variante in einem braunen Holzgehäuse gefertigt. Für die ARP-Modelle wurden bloß das Solina-Logo sowie das String-Ensemble-Logo auf der Vorderseite mit Aufklebern von ARP überdeckt. Alle Varianten wurden jedoch ausschließlich im Eminent-Werk in Bodegraven gefertigt. Solina war ursprünglich die Bezeichnung für Orgeln der schweizer Firma Research Solina AG, deren Modelle Eminent in Lizenz anfertigte.

Wirkung

Jagjit Singh am String-Ensemble (1970er-Jahre)

Das String-Ensemble war ein großer Erfolg für die Eminent B.V. und prägte die Musik (insbesondere Popmusik) der 1970er-Jahre großflächig. Prominente Künstler, die das Instrument einsetzten waren unter anderem Richard Wright (Pink Floyd), Herbie Hancock, Elton John, The Rolling Stones, KC and the Sunshine Band, Hall & Oates, Rick James, George Harrison, The Cure, Brian Eno, Joy Division, Benny Andersson (ABBA) und Giorgio Moroder.

Der Klang des String-Ensemble wurde mehrfach durch digitale Plugins in der VST-Technik sowie durch Samplesammlungen nachgebildet. Auch verfügen diverse Keyboards wie die Modelle von Clavia/Nord über samplebasierte Emulationen des Instruments.

Weblinks