Benutzer:Toothswung/LZ 54

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Der Zeppelin LZ 54 war ein Starrluftschiff der Kaiserlichen Marine, das während des Ersten Weltkriegs unter der taktischen Nummer "L 19" als Militärluftschiff zum Einsatz kam. Nachdem es zu Beginn des Krieges größtenteils Aufklärungsflüge absolvierte, wurde es 1916 während seines ersten Einsatzes als Bomber über den Niederlanden abgeschossen und stürzte in die Nordsee. Dort wurde es von einem englischen Fischdampfer gefunden, der sich jedoch weigerte, die überlebende Besatzung an Bord zu nehmen, die daraufhin beim Sinken des Luftschiffs ertrank. Der Vorfall löste einen internationalen Skandal aus.

Das Luftschiff

LZ 54 gehörte zur P-Klasse von Militärluftschiffen, die 1915 von der Luftschiffbau Zeppelin GmbH für die Kaiserliche Marine gebaut wurden. Die P-Klasse war eine vergrößerte Version der vor dem Krieg M-Klasse und unterschied sich von ihr durch den Aufbau aus Duralumin, geschlossene Gondeln sowie verlängerte Auftriebskörper, die eine größere Reichweite und Bombenlast ermöglichten. LZ 54 hatte eine Länge von 163,5 m, einen Durchmesser von 18,69 m und insgesamt 16 Gasbehälter mit einem Gesamtvolumen von 32.920 m³. Das Traggas war Wasserstoff.

Als Antrieb kamen zunächst vier Maybach CX-Motoren mit einer Leistung von 154 kW (210 PS) zum Einsatz. Später wurden diese gegen Maybach HSLu-Motoren ausgetauscht, die mit 179 kW (240 PS) zwar leistungsfähiger waren, allerdings anfangs auch unzuverlässiger, was L 54 über England zum Verhängnis wurde.

Die Reisegeschwindigkeit mit den HSLu-Motoren betrug 34 kn (63 km/h), die Höchstgeschwindigkeit 50 kn (92 km/h). Die Dienstgipfelhöhe betrug 3500 m. Auf dem einzigen Einsatz als Bomber führte LZ 54 eine Bombenlast von 1600 kg mit. Die Besatzung bestand nominell aus 19 Personen. Allerdings war es auf üblich, mit weniger Besatzungsmitgliedern an Bord zu fliegen, um Gewicht zu sparen.

Einsatz bei der Kriegsmarine

LZ 54 unternahm seinen Ersteinsatz bei der Kriegsmarine am 27. November 1915 unter der Nummer L 19. Es war zunächst am Luftschiffhafen Dresden-Kaditz stationiert und unternahm von dort aus insgesamt 13 Aufklärungsflüge über der Nordsee.