Benutzer:Tote ratte!/Gerhard Froehlich
Gerhard Fröhlich (* 4. Juli 1959 in Wels) ist Professor am Institut für Wissenschaftstheorie an der Johannes Kepler Universität Linz, Österreich. Neben der Aufarbeitung von und Auseinandersetzung mit Pierre Bourdieus Werk ist Fröhlich in Österreich vor allem als streitbarer Vertreter transparenter Wissenschaft und wissenschaftlicher Integrität hervorgetreten.
Leben
Fröhlich studierte an der Universität Wien Philosophie. Seine Dissertation aus dem Jahr 1985 behandelt die Wissenschaftsverdrossenheit und Technikkritik der Alternativbewegung in Deutschland. Danach wurde er an die Johannes Kepler Universität berufen, wo er sich weiter den kulturellen und sozialen Implikationen des technikinduzierten Wandels widmete. Gemeinsam mit Ingo Mörth, der ebenfalls an der Universität Linz lehrte, wurde in Linz intensiv an den Theorien und Studien Pierre Bourdieus gearbeitet, und in Österreich verbreitet.
Lehre und Forschung an der Universität hinderten Fröhlich nicht daran auch an zahlreichen kulturellen Initiativen und Projekten mitzuarbeiten: Bei den Kulturvermerken in Gmunden etwa hat Fröhlich viele Jahre das wissenschaftliche Programm mitgestaltet; sein ehrenamtliches Engagement für das Kulturinstitut an der Universität Linz machte dort viele Ausstellungen, Vorträge und Symposien möglich und frei zugänglich; im Advisory Board von XING Magazin ist Fröhlich eine maßgebliche Stimme.
Der breiteren Öffentlichkeit ist Fröhlich vor Allem durch seine Kritik an den Prüfungsverfahren wissenschaftlicher Arbeiten an österreichischen Universitäten und der Österreichischen Agentur für wissenschaftliche Qualität bekannt. Besonders die Vorgangsweise im Zuge der Prüfung der Doktorarbeit von Johannes Hahn (früher Wissenschaftsminister in Österreich, derzeit EU-Kommissar für Regionalpolitik) wurde medial heftig Diskutiert (Links zu Stellungnahmen Fröhlichs siehe unten) und legten, wie Fröhlich meint, die Schwachstellen (u. a. Intransparenz, rigider Ausschluss der öffentlichen Interessen, für die Wissenschaft ungeeignete Befristungen) des derzeitigen Prüfungsverfahrens offen. Dies motivierte Fröhlich gemeinsam mit Stefan Weber und Herbert Hrachovec die "Initiative Transparente Wissenschaft" zu gründen, analog der in Deutschland gegründeten Plattformen GuttenPlag und VroniPlag.
Fröhlich ist seit 2008 mit Terje Tüür-Fröhlich verheiratet.
Forschungsgebiete
- Wissenschaftstheorie:
Wissenschaftsforschung, Wissenschaftsphilosophie, Informationswissenschaft: Qualitative & quantitative Methoden der Evaluation (Peer Review, Impact-Faktoren);
- Kultur- und Medientheorie:
Kultur- und Medientheorie: Zivilisationstheorie (Norbert Elias), Distinktionstheorie (Pierre Bourdieu), Symbolische Anthropologie (Clifford Geertz), Kultur- und Medienphilosophie: Vilém Flusser.
- Wissenschaftsethik:
wissenschaftliche Kommunikation; wissenschaftliches Fehlverhalten (Betrug, Täuschung, Plagiat)
Projekte und Initiativen
- Kultur und Medien (Auswahl):
- Kulturinstitut an der Johannes Kepler Universität, Linz
- Kulturvermerke Gmunden
- Open Access (Auswahl):
- Open Access Datenbanken:
- HyperGeertzWorldCatalogue
- HyperEliasWorldCatalogue
- HyperBourdieuWorldCatalogue
- Open Access Datenbanken:
- wissenschaftliche Integrität
- Initiative Transparente Wissenschaft
- Initiative Transparente Wissenschaft
- Journals und Editorial Boards
- „Innovation - The European Journal of Social Science Research” (1988 - 2000)
- XING Magazin (2011 -)
- OPEN ACCESS & PEER REVIEWED JOURNAL: „Flusser Studies – Multilingual Journal for Cultural and Media Theory“
- wissenschaftliche Vereinstätigkeit:
- Vorstand Sektion Kulturtheorie und Kulturforschung der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie (ÖGS)
- Mitglied Österreichische Gesellschaft für Dokumentation und Information
Werke (Auswahl)
- Bourdieu-Handbuch. Leben - Werk - Wirkung. (Gerhard Fröhlich & Boike Rehbein, Hrsg.) Metzler-Verlag, Stuttgart 2009. ISBN 978-3-476-02235-6.
- Symbolische Anthropologie der Moderne? Kulturanalysen nach Clifford Geertz. (Gerhard Fröhlich & Ingo Mörth, Hrsg.) Campus Verlag, Ffm. / N.Y. 1998. ISBN 3-593-35890-5.
- Das symbolische Kapital der Lebensstile. Zur Kultursoziologie der Moderne nach Pierre Bourdieu. (Gerhard Fröhlich & Ingo Mörth, Hrsg.) Campus Verlag, Ffm./NY. 1994. ISBN 3-593-34964-7.
- Kapital, Habitus, Feld, Symbol. Grundbegriffe der Kulturtheorie bei Pierre Bourdieu. (Gerhard Fröhlich & Ingo Mörth, Hrsg.) Campus Verlag, Ffm. / NY. 1994. ISBN 3-593-34964-7.
- Alternative Projekte zwischen Fortschritt und Anpassung. (Kreutz, Henrik/Bacher, Johann/Fröhlich, Gerhard) Verlag der Bundesanstalt für Arbeit, Nürnberg 1989. ISSN 0173-6574.
Weblinks
- Persönliche Homepage an der Johannes Kepler Universität
- Schriftenverzeichnis Fröhlich
- Einträge in der Forschungsdatenbank der Universität Linz FODOK
- HyperBourdieuWorldCatalogue
- HyperEliasWorldCatalogue
- HyperGeertzWorldCatalogue
- Medienreaktionen (auch zu oben erwähnten Plagiatsdiskussion um Johannes Hahn)
- Initiative Transparente Wissenschaft
{{SORTIERUNG:Gerhard, Fröhlich}} [[Kategorie:Philosophie (20. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Philosophie (21. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Linz)]] [[Kategorie:Österreicher]] [[Kategorie:Geboren 1959]] [[Kategorie:Mann]]
Personendaten | |
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NAME | Fröhlich, Gerhard |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Philosoph |
GEBURTSDATUM | 4. Juli 1959 |
GEBURTSORT | Wels, Oberösterreich |