Benutzer:Trutznachtigall

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Über TrvtzNachtigal

TrvtzNachtigal ging bei Jesuiten zur Schule. Einer von TrvtzNachtigals Lieblingsdichtern: Friedrich Spee von Langenfeld. TrvtzNachtigal fragt sich, warum dieser große Jesuit immer noch nicht heiliggesprochen ist. Andererseits: Kommt es darauf an? Pater Spee ist in seinen wahrhaft wunder-vollen Gedichten und Liedern in den Herzen ungezählter Menschen viel präsenter als so mancher Potentat, der mit großem Pomp „zur Ehre der Altäre erhoben“ wurde.

Aphorismen und Fabeln zur Lebensweisheit

Du kannst einige Leute für alle Zeit zum Narren halten und alle Leute für einige Zeit, aber du kannst nicht alle Leute für alle Zeit zu Narren halten.

(Abraham Lincoln)


Eine Sache ist erledigt, wenn sie gerecht erledigt ist.

(Abraham Lincoln)


„Versöhn Dich endlich mit mir!“, forderte der Täter das Opfer auf.

(Anonymus)


Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig.

(Franz Werfel)


Das Schweigen der Wölfe und das Schweigen der Lämmer: Du hörst nicht den Unterschied.

(Anonymus)


„Ego me absolvo“ murmelte der Täter und schlief ruhig ein.

(Anonymus)


Der Täter weint: Tränen der Reue oder Tränen des Selbstmitleids?

(Anonymus)


Selbstgerechtigkeit verhält sich zu Gerechtigkeit wie Selbstmitleid zu Mitleid.

(Anonymus)


Selbstgerechtigkeit ist aller Laster Schmieröl.

(Anonymus)


Erst Gerechtigkeit, dann Gnade. (Auf den Kopf gestellt, ergibt dieser Satz keinen Sinn.)

(Anonymus)


„Das habe ich getan“, sagt mein Gedächtnis. „Das kann ich nicht getan haben“ – sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich – gibt das Gedächtnis nach.

(Friedrich Nietzsche)


Je lauter einer brüllt, desto weniger ist er im Recht: Er muss seine Unsicherheit übertönen.

(Anonymus)


Zweierlei Gewicht und zweierlei Maß, beide sind dem Herrn ein Gräuel.

(Sprüche 20,10)


„Deine Freiheit, mit der Faust herumzufuchteln, endet genau dort, wo meine Nase beginnt.“ Mit anderen Worten: „Recht ist die Einschränkung der Freiheit eines jeden auf die Bedingung ihrer Zusammenstimmung mit der Freiheit von jedermann, insofern diese nach einem allgemeinen Gesetze möglich ist.“

(Anonymus und Immanuel Kant)


Bewährte Strategeme der Selbstverteidigung:

(1) Schweigen, Aussitzen.

(2) „Ich war es nicht!“

(3) „Ich war es, aber das Opfer hat eingewilligt.“

(4) „Ich war es, aber ich hatte mich nicht unter Kontrolle.“

(5) „Das Opfer hat mich verführt!“

(6) „Das Opfer hat mich gezwungen!“

(7) „Kann den nicht mal Schluss sein mit diesen alten Geschichten?“

(8) „In Wirklichkeit geht es doch darum, mich fertig zu machen!“

(Anonymus)


Es gibt immer eine Alternative.

(Anonymus)


Power tends to corrupt, and absolute power corrupts absolutely. Great men are almost always bad men.

(Lord Acton)


And great women are almost always bad women.

(Lady Acton, Pseudonyma)


Unlimited power is apt to corrupt the minds of those who possess it.

(William Pitt der Ältere)


Der gewaltfreie Machtwechsel ist die größte Errungenschaft der Zivilisation.

(Anonymus)


Die letzte Bastion des Absolutismus ist der Schrebergarten.

(Anonymus)


Der Starke hat immer recht. Das werden wir sogleich sehen. – Ein Lamm löschte seinen Durst in einem klaren Bache. Dabei wurde es von einem hungrigen Wolf überrascht. – „Wie kannst du es wagen“, rief er wütend, „mir meinen Trank zu trüben? Für diese Frechheit musst du bestraft werden!“ – „Ach, mein Herr“, antwortete das Lamm, „seien Sie bitte nicht böse. Ich trinke ja zwanzig Schritte unterhalb von Ihnen. Daher kann ich Ihnen das Wasser gar nicht trüben.“ – „Du tust es aber doch!“ sagte der grausame Wolf. „Und außerdem weiß ich, dass du im vergangenen Jahre schlecht von mir geredet hast.“ – „Wie soll ich das wohl getan haben“, erwiderte das Lamm, „ich war da ja noch gar nicht geboren.“ – „Wenn du es nicht tatest, dann tat es dein Bruder!“ – „Ich habe aber keinen Bruder.“ – „Dann war es eben irgendein anderer aus deiner Familie. Ihr habt es überhaupt immer auf mich abgesehen, ihr, eure Hirten und eure Hunde. Dafür muss ich mich rächen.“ – Mit diesen Worten packte der Wolf das Lamm, schleppte es in den Wald und fraß es einfach auf.

(Jean de La Fontaine, Der Wolf und das Lamm)


Auch der Haß gegen die Niedrigkeit

verzerrt die Züge.

Auch der Zorn über das Unrecht

macht die Stimme heiser.

(Bertolt Brecht, An die Nachgeborenen)


Gedichte von Friedrich Spee

Ettliche Merckpünctlein für den Leser

1.

TrvtzNachtigal wird das Büchlein genand weil es trutz allen Nachtigalen süß, vnd lieblich singet, vnd zwar auff recht Poëtisch. Also daß es sich auch wol bey sehr guten Lateinischen, vnd anderen poëten dörffe hören lassen.

(aus Trvtz-Nachtigal, 1634)


Eingang zu disem Büchlein

Trutz-Nachtigal genandt

(aus Trvtz-Nachtigal, 1634)


1.

Wan Morgenröth sich zieret

Mitt zartem Rosenglantz,

Vnd gar sich dan verlieret

Der Nächtlich Sternentantz:

Gleich lüstet mich spatziren

Jn grünen LorberWald:

Aldà dan Musiciren

Die pfeifflein mannigfalt.


2.

Die flügelreiche Schaaren,

Das FederBürschlein zart

Jn süssem Schlag erfahren

Noch kunst noch athem spart:

Mitt Schnäblein wolgeschliffen

Erklingens wunder fein,

Vnd frisch in Lufften schiffen

Die schöne Mütterlein.


3.

Der grüne Wald ertönet

Von krausem Vogelsang:

Mitt Stauden stoltz gekrönet

Die Krufften geben klang:

Die Bächlein krumb geflochten

Auch lieblich stimmen ein,

Von Steinlein angefochten

Gar süßlich sausen drein.


4.

Die sanffte Wind in Lufften

Auch ihre Flügel schwach

An händen, Füß, vnd Hufften

Erschüttlen mitt gemach:

Da sausen gleich an bäumen

Die lindgerührte Zweig,

Zur Músic sich nitt säumen;

O wol der süssen Streich!


5.

Doch süsser noch erklinget

Ein sonders Vögelein,

So sein gesang volbringet

Bey Sonn- vnd Monetschein.

Trvtz-Nachtigal mitt Namen

Es nunmehr wird genant,

Vnd vielen Wilt, vnd Zahmen

Geht vor, gantz vnbekandt


(...)


Ermahnung zur buß an den

Sünder daß er die Burg sei-

nes Hertzens Christo einraume

(aus Trvtz-Nachtigal, 1634)


1.

Thu auff/ thu auff/ du schönes Blut/

Sich Gott zu dir wil kehren.

O sünder greiff nun hertz/ vnd mut/

Hör auff die sünd zu mehren.

Wer buß zu rechter zeit verricht

Der soll in warheit leben/

Gott will den todt deß sünders nicht/

Wan wiltu dich ergeben?


2.

Vergebens ist all rath/ vnd that/

Waß wiltu länger saumen?

Es sey nun gleich früh/ oder spath/

Die festung mustu raumen.

O armes kind!

O sünder blind!

Was hilfft daß widerstreben?

Dein stärck verschwind

alß wie der wind/

Laß ab/ es ist vergeben.


3.

Thu auff/ thu auff/ mirs glaub fürwar

Gott laßt mit jhm nit schertzen/

Dein arme seel/ steht in gefahr/

Vnd wird dichs ewig schmertzen.

Kehr wider/ O verlohrner sohn/

Reiß ab der sünden banden.

Jch schwör dir bey dem Gottes thron

Die gnad ist noch fürhanden.


4.

Geschwind/ geschwind/ all vhr vn stund

Der todt auff vnß kombt eylen:

Ist vngewiß wen er verwund

Mit seinen bleichen pfeilen.

Wen er nit find in gnaden zeit/

Wär nützer nie geboren:

Wer vnbereit von hinnen scheidt/

Ist ewiglich verlohren.


5.

O ewigkeit/ O ewigkeit!

Wer wird dich können messen?

Seind deiner doch schon allbereit

Die menschen kind vergessen.

O Gott von höchstem himmel gut/

Wan wird es besser werden?

Die welt noch jmmer schertzen thut

Kein sinn ist mehr auff erden.


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