Benutzer:Ueismann/Artikelentwurf Roothaan

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Clemens C.J. Roothaan (geboren 29. August 1918 in Nijmegen[1]) ist ein niederländischer Physiker.

Er immatrikulierte sich im Jahre 1935 and der TU Delft für ein Studium der Elektrotechnik, und studierte zeitweise an der Universität Karlsruhe. Während des Zweiten Weltkriegs und und der Besetzung der Niederlande wurden er und sein Bruder zunächst wegen Hilfe zum Widerstand gegen die Besatzung inhaftiert, später wurden sie in ein Konzentrationslager im niederländischen Vught gesendet. Während der Gefangenschaft konnte er seine Studien in Physik gemeinsam mit anderen internierten Professoren und Studentenunter formeller Führung von Philips fortsetzen. Die Lagerinsassen wurde am 5. September 1944 wegen den sich nähernden alliierten Verbände in das KZ Sachsenhausen bei Oranienburg verlegt, wo er Teil eines Baukommandos wurde. Am 20. April des Folgejahres wurden die verbleibenden Insassen zum Todesmarsch Richtung Ostsee gezwungen, welcher sich aber 12 Tage später bei Schwerin auflöste.

Der der Philips-Zentrale zugesendete Abschlußbericht wurde ihm am 14. Oktober 1945 von der TU Delft zum Erwerb des Titels Ingenieur anerkannt. Im Januar 1946 wechselte Roothaan mit Hilfe eines Stipendiums in die [[USA, an die University of Chicago. Zu diesem Zeitpunkt war Chicago einer der Brennpunkte der Physik mit Professoren wie Enrico Fermi, Edward Teller, Maria Goeppert-Mayer, Robert Mulliken, James Franck und Leó Szilárd. Da er als Ausländer von den Programmen zur Nuklearphysik ausgeschlossen war, wendete er sich der Quantenchemie zu, und begann eine Doktorarbeit mit Robert S. Mulliken. Sein Forschungsthema waren Berechnungen zu Benzolen basierend auf semiempirischer Molekülorbitaltheorie. Er erkannte, dass der zu diesem Zeitpunkt verwendete Ansatz formal falsch war und änderte seinen Thema, was daraufhin zur Entwicklung der Roothaan-Gleichungen führte. Prof. Mulliken erwähnt diese Arbeit in seinem Nobel-Vortrag[2] wie folgt:

Ich habe versucht, Roothaan zu veranlassen, seine Doktorarbeit auf Berechnungen von substituierten Benzolen mithilfe der Hückelmethode zu basieren. Aber nach einigen sehr gute Berechnungen begann er gegen die Hückelmethode zu revoltierten, warf seine exzellenten Berechnungen aus dem Fenster, entwickelte für seine Doktorarbeit schließlich völlig unabhängig seine jetzt wohlbekannte All-Elektronen LCAO-SCF selbstkonsistentes-Feld-Methode für die Berechnung der atomaren und molekularen Wellenfunktionen, jetzt angemessen bezeichnet als, so glaube ich, das Hartree-Fock-Roothaan Verfahren.

I tried to induce Roothaan to do his Ph.D.thesis on Hückel-type calculations on substituted benzenes. But after carrying out some very good calculations on these he revolted against the Hückel method, threw his excellent calculations out the window, and for his thesis developed entirely independently his now wellknown all-electron LCAO SCF self-consistent-field method for the calculation of atomic and molecular wave functions, now appropriately referred to, I believe, as the Hartree-Fock-Roothaan method.

Während seiner Doktorarbeit nahm Roothaan weiterhin eine Lehrverpflichtung an der Katholischen Universität von Amerika in Washington, D.C. wahr. 1949 erhielt er eine Anstellung an der University of Chicago, und promovierte im Jahr 1950. Danach widmete er einen beträchtlichen Teil seiner Zeit der numerischen Berechnung von Molekülorbitalen, basierend auf seiner LCAO-SCF-Methode. Von 1962 bis 1968 war er Direktor des University of Chicago Computation Centre, und danach Professor für Physik und Chemie an der University of Chicago. Nach seiner Pensionierung im Jahr 1988 arbeitete er für die Hewlett-Packard Laboratories in Palo Alto, Kalifornien, wo seine wichtigsten Beiträge in der Entwicklung der mathematischen Coprozessor-Routinen für die Itanium-Chipreihe lag. Seine Methode zur Analyse von Pipeline-Architekturen war einzigartig und innovativ und wird in Supercomputer-Fachkreisen hochgeschätzt.

Er ist Mitglied der International Academy of Quantum Molecular Science.


Einzelnachweise

  • C.C.J. Roothaan : My Life as a Physicist : Memories and Perspectives. J. Molec. Struct. (Theochem) 234,1-12 (1991).

Weblinks



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