Benutzer:Ulamm/Prosa und Stichworte, Fließtext und optische Strukturierung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Motto: klares Layout für klare Gedanken

Motto: klares Layout für klare Gedanken

Eine Enzyklopädie ist ein Nachschlagewerk. Alle Inhalte, Einzeldaten wie Zusammenhänge, sollen schnell zu finden sein. Dazu gehört eine nachvollziehbare Reihenfolge und eine klar erkennbare Artikelstruktur.

Wenn man aus literarischem Ehrgeiz mehr Wert auf elegante Übergänge legt, als auf die klare Trennung verschiedener Gegenstände, vielleicht sogar verschiedene Beschreibungen miteinander verflechtet, wird man daher den Anforderungen einer Enyzklopädie nicht gerecht.

Es gilt mehrere Merkmale der Textgestaltung zu bedenken, um die Form eines Artikels oder Artikelkapitels optimal auf die darzustellenden Inhalte abzustimmen.

Die Empfehlung Wie schreibe ich gute Artikel → Zurückhaltung bei Listen fasst da verschiedene Aspekte verkürzt zusammen, die der getrennten Betrachtung würdig sind:

Inhalte

Eine Enzyklopädie soll den Lesern sowohl ein Grundverständnis der dargestellten Themen vermitteln, als auch Informationen zu Details bereithalten.

Der Inhalt eines Artikels oder Kapitels darf sowohl in der Beschreibung von Entwicklungen und anderen Zusammenhängen bestehen, als auch in einer Aufzählung von Einzeldaten. Jeder Gegenstand soll möglichst nicht nur erwähnt werden. Sofern nicht eine allgemeinde Bekanntheit vorausgesetzt werden kann, sind im Artikel selber oder über Verlinkung Grundinformationen über ihn zu liefern.

Leider äußert sich der o. g. Empfehlungstext bei den Inhalten beinahe abfällig über Fakten. Dabei ist unumstritten, dass eine Enzyklopädie eigentlich nur Fakten darstellen darf. Auch ein erwiesener Zusammenhang ist ein Faktum. Und ein nur vermuteter Zusammenhang darf in einer Enzyklopädie nur in der Weise dargestellt werden, dass es eine solche Theorie gibt.

Reihenfolge

Wie auch immer ein Text syntaktisch und grafisch gestaltet ist, sowohl die Verständlichkeit des Gesamttextes als auch die Auffindbarkeit von Einzeldaten werden durch eine erkenn- und nachvollziehbare Reihenfolge der Objekte oder Aspekte erleichtert.

Bei Abläufen ist das in Beschreibungen wie auch in Aufzählungen vorrangig die Chronologie. Beschreibungen ohne Chronologie haben sich vom Allgemeinen zum Speziellen vorzuarbeiten. Manchmal ist eine geografische oder geometrische Reihenfolge möglich und auch dem Verständnis – z. B. eines Flusses – dienlich. Im Zweifelsfall sollte die Art der Reihenfolge ausdrücklich angegeben werden. Bei Aufzählungen kann auch eine eindeutige Größenfolge angebracht sein, ebenfalls ausdrücklich zu benennen.

Wo sich derartige Reihenfolgen vom Leser schwer nachvollziehen bzw. vorausahnen lassen, sind Objekte in alphabetischer Reihenfolge zu erwähnen. Eine zufällige Reihenfolge, etwa danach, wie sie den Autoren eingefallen sind, ist immer die schlechteste.

Syntax

Eine Aussage kann in ganzen Sätzen formuliert sein (Prosa), oder in Stichworten.

Längere Textpassagen, insbesondere zu Beschreibungen von Handlungen, Kausalitäten und komplizierten Objekten, werden am besten in ganzen Sätzen formuliert.

Bei Aufzählungen von Objekten oder Sachverhalten sind Verben eher verkrampftes Beiwerk.

Klassifizierungen, Jahresangaben und Messwerte lassen sich sowohl in ganzen Sätzen beschreiben, als auch – oft übersichtlicher – in Stichworten angeben.

Grafisches Layout

Prosa, also Aussagen in ganzen Sätzen, erscheint zwangläufig als Fließtext, aber die mit Fließtext gefüllten Flächen können unterschiedliche Gestalt haben.

  • Breite Spalten erleichtern das Lesen langer komplizierter Sätze, aber sie erschweren die Suche nach einzelnen Begriffen. Hat der Text dann auch noch wenig Absätze, entsteht eine unübersichtliche „Bleiwüste“. Ein Text aus vielen Absätzen von jeweils nur ein bis zwei Zeilen ist aber auch nicht übersichtlich.
  • Gedruckte Nachschlagewerke haben oft mehrere schmale Spalten pro Seite. Das erleichtert das Auffinden einzelner Begriffe, ist aber wenig geeignet für lange Sätze. Bei schmalen Spalten bekommen kurze Textblöcke eine annähernd quadratische Form.

Auch eine Aneinanderreihung von Stichworten ist, wenn kein anderes Layout vorgenommen wurde, Fließtext.

Für Aufzählungen ist Fließtext die platzsparendste aber unübersichtlichste Form. Hier sind ab drei bis fünf Objekten oder bei deren näherer Beschreibung Listen eindeutig geeigneter.

  • Die gelisteten Objekte können gegebenenfalls durch Stichworte oder kurze Sätze näher beschrieben werden, ohne dass Unübersichtlichkeit entsteht.
  • Sind alle Listeneinträge kurz, so bietet sich aus Gründen der Übersichtlichkeit des Gesamtartikels wie auch ästhetisch eine mehrspaltige Liste an.
  • Sind Listeneinträge lang, also eher Textblöcke ohne Überschrift, so sollte das Thema jedes Listeneintrags schon aus den ersten Worten ersichtlich sein.

Wo sowohl eine Gesamtheit zu beschreiben ist, als auch Objekte aufzuzählen und mit kurzen Beschreibungen zu charakterisieren sind, etwa das Stadtbild und die Sehenswürdigkeiten einer Stadt, empfiehlt sich die Einteilung in einen Einführungstext für die Gesamtheit und Listeneinträge für die Einzelobjekte. Falsch wäre beispielsweise ein Prosa- und Fließtext über alle einzelnen gotischen Giebel, bei dem dann zwischen dem fünften und dem sechtsen erwähnt wird, dass die meisten Häuser der Stadt Traufenhäuser aus der Barockzeit sind.

Gliederung

Alle Texte, Fließtext wie Liste, werden mit zunehmendem Umfang in jedem Fall unübersichtlich. Das erfordert die Gliederung durch Überschriften, nicht nur nach Hauptthemen, sondern auch innerhalb eines Themas. Die Wikipedia-Software erlaubt inzwischen eine mehrstufige Hierarchie von Überschriften und damit Kapiteln.

Diese Abschnittstitel erscheinen dann auch im Inhaltsverzeichnis.

Bei intensiver Gliederung langer Artikel wird leider schließlich auch das Inhaltsverzeichnis lang und unübersichtlich. Dagegen gibt es zweierlei Abhilfe:

  • Zwischenüberschriften, die nicht im Inhaltsverzeichnis erschienen sollen, lassen sich mittels ; … : erstellen, oder, wenn sie in einem Doppelpunkt enden sollen als ''' … :'''.
  • Auch mit einem Auszeichnungspunkt (im Quelltext: Stern am Zeilenanfang) kann man Textabschnitte beginnen lassen, um sie deutlicher abzugrenzen als mit einem einfachen Absatz. Das empfiehlt sich vor Allem bei voneinander unabhängigen Texten ähnlichen Inhalts, z. B. der Beschreibung verschiedener Sehenswürdigkeiten einer Stadt, siehe auch den letzten Punkt des Kapitels Grafisches Layout.

Wann immer man Textabschnitte nicht im Inhaltsverzeichnis erscheinen lässt, sollte aus dem nächst höheren Titel in der Gliederungshierarchie, der also im Inhaltsverzeichnis erscheint, zuerkennen sein, wo der Leser die Inhalte findet, die dort nicht explizit erwähnt sind. Beispielsweise steht dann im Inhaltsverzeichnis „Kirchen“, während die Beschreibung jeder einzelnen Kirche mit einer ungelisteten Überschrift oder mit einem Auszeichnungspunkt beginnt.

Gliederung von Listen

Bei Listen gibt es außer der Gliederung durch Zwischenüberschriften die Möglichkeit der Verwendung von Unterpunkten: Durch zwei Sterne am Zeilenanfang im Quelltext erzeugt man einen eingerückten Unterpunkt. Dieses Gliederungsmittel ist beispielsweise nützlich bei einem Literaturverzeichnis, das von manchen Autoren mehrere Werke enthält.

Lässt man im Quelltext für eine Liste die Einträge statt mit einem Stern mit einer Raute beginnen, erscheinen sie in der Anzeige durchnummeriert. Bei Zeilenbeginn mit doppelten oder dreifachen Rauten werden die Unterpunkte leider mit zwar eingerückten aber einfachen Zahlen durchnummeriert, also nicht 1.1, 1.2 usw.