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Zeitpfeil als Spur der Energie
versteht sich als Synonym für ein Weltbild, das, im Gegensatz zum gegenwärtig favorisierten zeitneutralen Blockuniversum mit seiner als Illusion verstandenen Zeit, ein von Energie angetriebenes Universum beschreibt. Die Zeit des Zeitpfeils ist der durch Energie ausgelöste Fluss von Wirkung beziehungsweise der Verlust von Information über die Vergangenheit. Mit dem Untertitel: „Logischer Schlüssel zu einem geistreichen Universum“ ist es ein Buch von Helmut Tributsch[1], dessen wesentlicher Inhalt auch in vier wissenschaftlichen Publikationen beschrieben ist [2][3][4][5].
Beschreibung
Zeitneutralität: Krise der Physik?
Das gegenwärtig in der Physik anerkannte zeitneutrale Blockuniversum führte seit Beginn des 20. Jahrhunderts über die Quantenphysik, die Relativitätstheorie und kosmologische Modelle zur Einführung und Akzeptanz von immer mehr Paradoxien und irrationalen Vorstellungen als „Eigenschaften des Universums“. Energie selbst hat dabei keine gerichtete, dynamische Eigenschaft. Weder der zweite Hauptsatz der Thermodynamik noch eine Zeitentwicklung in Richtung größerer Unordnung können ohne Zusatzannahmen von zeitneutralen Anfangswerten abgeleitet werden. Selbstorganisationsprozesse ermöglichen das Leben und dominieren das Universum. Dafür wird aber eine gerichtete Zeit gebraucht, die für Rückkopplungsprozesse ein Vorher und ein Nachher ermöglicht. Zeitneutralität bietet diese Möglichkeit nicht. Gravitation ist für galaktische Prozesse und Lebensabläufe fundamental und müsste schon bei Elementarteilchen eine Rolle spielen. Aber das Standardmodell der Elementarteilchen kann sie nicht erklären und einordnen.
Dynamische Energie verändert die Struktur der Physik
Der „Zeitpfeil als Spur der Energie“ beansprucht, durch eine Analyse des Ursprungs der Paradoxien, diese Probleme zu bereinigen. Er versteht das wichtige Prinzip der kleinsten Wirkung, von dem wesentliche Naturgesetze abgeleitet werden, dynamisch - mit einer Energie, die unter Erhaltung ihrer Gesamtheit, ihre Anwesenheit (Ordnung, Information) pro Zustand minimiert. Energie kann damit als gerichtete Größe real das Prinzip der kleinsten Wirkung umsetzen und definiert dadurch die Natur als fundamental zeitorientiert. Der Zeitpfeil ist der Fluss der Wirkung oder die bei der Energieumwandlung verloren gehende Information. Diese fundamentale Gerichtetheit führt zu einem Quantenzustand, bei dem konzentriertes Teilchen und ausgebreitete Welle durch Information über Materie verknüpft sind (genauso wie Information in Analog-Digital-Umsetzer eingesetzt werden muss), sodass das Lichtteilchen über Information kontinuierlich aus der Welle wiederhergestellt wird. Diese beim Quantenzustand mitwirkende Information über Materie stellt sich als die Gravitation heraus. Die laufende Wiederherstellung des Teilchens über Information ergibt eine immer-konstante Lichtgeschwindigkeit. Es besteht keine Notwendigkeit, eine Raumzeit mit ihrem Blockuniversum anzunehmen. Die Information, die zwischen Welle und Teilchen vermittelt, erlaubt sich ausbreitender Strahlung im Weltraum auch, Energie durch Entropieerzeugung abzugeben und entzieht dem Big Bang Szenario eine wesentliche Stütze.
Konsequenzen des energiegetriebenen Zeitpfeils
Der dynamische Quantenzustand mit seiner zwischen Welle und Teilchen vermittelnden Information ist logisch verständlich. Paradoxe Interpretationen der Quantenmechanik werden nicht mehr benötigt. Sie entstanden, weil in der zeitneutralen Welt diese Information nicht berücksichtigt wurde. Da die Gravitation, die immer-konstante Lichtgeschwindigkeit, sowie der Zusammenhang zwischen Quantenwelt und Kosmos über diese vermittelnde Information erklärbar sind, erübrigen sich die Relativitätstheorie und die Raumzeit[6]. Außerdem kann im Weltraum sich ausbreitendes Licht ohne Wechselwirkung mit Materie Entropie erzeugen. Wesentliche Anteile der Rotverschiebung des Sternenlichtes könnten durch Entropieerzeugung bedingt sein. Das neue Modell des Universums ist fraktal. Beiseite gelegte Information regeneriert schließlich das ausgelaugte Universum. Die dynamisch verstandene Energie, die für eine Geschwindigkeit bestimmende Entropieproduktion verantwortlich ist, erklärt den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik und definiert auch das Entropiegesetz für selbstorganisierte Systeme: maximale Entropieproduktion innerhalb der Einschränkungen des Systems. Dies gilt auch für das Leben, bei dem allerdings das genetische System Einschränkungen durchsetzte. Der Drang in Richtung maximalen Entropieumsatzes ermöglicht auch die Selbstorganisation von Information. Es ist die Evolution von Bewusstsein und Geist, die, wie der Philosoph Thomas Nagel betont[7], bisher von der Naturwissenschaft nicht erklärt werden konnte.
Philosophische Folgen
Die Physik des energiegetriebenen Zeitpfeils erklärt die Welt energiegetrieben, anschaulich und logisch. Die Natur insgesamt wird als Selbstverwirklichung der Energie über die Zeit (des Zeitpfeils) verstanden. Das dynamische Weltmodell ist einfacher als das zeitneutrale, da mehrere Postulate (Zeitneutralität, Raumzeit, Energie aus dem Nichts, Nichtlokalität, Inflation des Raumes) wegfallen und Paradoxien nicht auftreten. Das Universum wird von Information (Gravitation) kontrolliert, die sich auch zu einer höheren Hierarchie selbstorganisieren kann. Evolution hat ein Ziel: maximalen Entropieumsatz und Entwicklung von Geist. Damit steht die Vorstellung des Zeitpfeils in Widerspruch zur Ansicht des Neo-Darwinismus, der in der Evolution kein Ziel sieht. Sie steht auch in Widerspruch zur Ansicht des Biologen Richard Dawkins in seinem Buch der Gotteswahn, dass Religiosität irrational wäre. Entwicklung von Geist als „materialistisches“ Ziel der Evolution hat nicht nur einen mystischen Hintergrund, sondern gibt der Religion auch eine naturwissenschaftliche Komponente. Wenn das Universum durch Information geschaffen und kontrolliert wird, die sich auch zu einer höheren Hierarchie, Geist, selbstorganisieren kann, dann ist auch die Frage berechtigt, warum dies geschieht und was fortgeschrittener Geist und maximaler Geist bedeuten.
Einzelnachweise
1. Tributsch, H., (2019), Zeitpfeil als Spur der Energie. Logischer Schlüssel zu einem geistreichen Universum, MyMorava, Wien, https://www.mymorawa.com/self-publishing/gestaltung/publizieren/?books/ID54576/Zeitpfeil-als-Spur-der-Energie 2. Tributsch, H. (2016) On the Fundamental Meaning of the Principle of Least Action and Consequences for a “Dynamic” Quantum Physics. Journal of Modern Physics, 7, 365-374 http://dx.doi.org/10.4236/jmp.2016.74037 3. Tributsch, H., (2016) A Fundamentally Irreversible World as an Opportunity towards a Consistent Understanding of Quantum and Cosmological Contexts, Journal of Modern Physics, 7, 1455-1482 http://www.scirp.org/journal/jmp http://dx.doi.org/10.4236/jmp.2016.712133 4. Tributsch, H. (2018) Elementary Particles Subject to an Energy Driven Fundamental Time Arrow. Journal of Modern Physics , 9, 1361-1380. https://doi.org/10.4236/jmp.2018.97082 5. Tributsch, H. (2018). Evolution Subject to an Energy Driven Fundamental Time Arrow. Advances in Anthropology, 8, 140-174. https://doi.org/10.4236/aa.2018.83008 https://file.scirp.org/pdf/AA_2018082716575292.pdf 6. Tributsch, H. (2019). Space-Time Universe versus Energy Driven Time Arrow Universe: Time-Neutrality Confronted with Fundamental Irreversibility. Journal of Modern Physics , 10, 1029-1064. https://doi.org/10.4236/jmp.2019.108068 7. Nagel, T., 2012, Mind and Cosmos: Why the Materialist Neo-Darwinian Conception of Nature is Almost Certainly False. Oxford University Press.