Benutzer:VanDohrn/KathinkaHimmelheber

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[1]Kathinka Himmelheber, geb. Hermann ( * 16. Mai 1898 Karlsruhe, † 9. Dezember 1977 Bad Bellingen/Lkr. Lörrach) war bereits in ihrer Jugend durch ein weltoffenes, demokratisch gesinntes Elternhaus geprägt worden. Sie wurde am 16. Mai 1898 als Tochter des Regierungsassessors Max Herrmann, der für die Großherzoglich Badische Eisenbahnverwaltung arbeitete und seiner Ehefrau Marguerite Chevalley, einer französischen Schweizerin, in Karlsruhe geboren.

Lebenslauf

  • Von 1905 bis 1917 besuchte sie die Viktoriaschule, ein privates Töchter-Institut . Wie etliche andere Frauen der Karlsruher Frauenbewegung absolvierte sie sodann das Lehrerinnenseminar.
  • Ihren eigentlichen Berufstraum verwirklichte sie jedoch nach dem Lehrerinnenexamen 1918 mit dem Eintritt als Anwärterin für den mittleren Bibliotheksdienst an einer technischen Hochschule.
  • 1921 volontierte sie jeweils zwei Monate an der Nationalbibliothek in Wien, der Universitätsbibliothek München und der Deutschen Bücherei Leipzig.[2]
  • 1926 heiratete sie den Architekten Bernhard Himmelheber. Dessen Mutter, Luitgard Himmelheber, war die Vorsitzende des Vereins Frauenbildung - Frauenstudium und gehörte 1919, als Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), zu den ersten zehn weiblichen Stadtverordneten Karlsruhes.
  • 1927 und 1929 gebar sie zwei Söhne. In jenen Jahren verfolgte sie die politische Entwicklung Deutschland mit großem Besorgnis. Da sie Hitlers Mein Kampf gelesen hatte, war sie sich über die Absichten der Nationalsozialisten nicht im Unklaren. Für sie war es durchaus vorhersehbar, dass die Nazis einen Krieg vom Zaun brechen würden.
  • Bei einem Luftangriff am 3. September 1942 wurde die Möbelfabrik Himmelheber, welche ihrem Mann gehörte, fast vollständig vernichtet. Infolge des kriegsbedingten Personalmangels war sie als Buchhalterin in die Firma eingetreten. Gegen Ende des Krieges, als beide Firmeninhaber zum Volkssturm eingezogen waren, führte sie die Geschäfte selbstständig weiter und führte die Firma wieder zum Erfolg. Infolge der weiteren Jahre, obwohl des hohen Arbeitspensums, war es ihr dennoch ein großes Anliegen am demokratischen Neuaufbau mitzuwirken. Ihrer Überzeugung nach wären Männer und Frauen gleichberechtigt und können alle Fragen des menschlichen Zusammenlebens gemeinsam lösen.
  • 1946 gründete sie mit einigen weiteren Frauen eine überparteiliche Frauenorganisation.
  • 1948 beteiligte sie sich an der Gründung der Arbeitsgemeinschaft der überparteilichen Frauen-Organisation in der U.S. Zone. Dieser Verband hatte sich zum Ziel gesetzt, dass der Einfluss der Frauen in der Gesellschaft gestärkt und ihre Mitarbeit im öffentlichen Leben erleichtert werden sollte. Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland schlossen sich verschiedene überparteiliche Frauenorganisationen zum Deutschen Frauenring zusammen. Kathinka Himmelheber nahm für die Karlsruher Gruppe an der Gründungsversammlung vom 7. bis 10. Oktober 1949 in Bad Pyrmont teil[3]. Die Frage der Friedenssicherung war auch für sie ein äußerst wichtiges politisches Anliegen. Im Verlauf der weiteren Jahre zog sie sich allmählich aus der Vorstandarbeit der Karlsruher Frauengruppe zurück. Nach dem Tod ihres Mannes, 1967, widmete sie sich wieder der Musik. Gerne nahm sie daher das Angebot an, für die Künstlerinnenorganisation GEDOK die Abteilung Kunstfreundinnen aufzubauen. Durch ihren Vater, der selbst Klavier spielte, interessierte sie sich im Alter für die Entwicklung in der aktuellen Musikkultur, besuchte die Donaueschinger Musiktage und pflegte Kontakte zu Karlsruher Nachwuchskomponisten und Musikwissenschaftlern. Kathinka Himmelheber starb am 9. Dezember 1977 in Bad Bellingen.

Einzelnachweise

  1. De:Lexikon:bio-1029 – Stadtarchiv. Abgerufen am 11. November 2017.
  2. Zwischen Trümmern nud Träumen.
  3. " Zwischen Trümmern ^ "jj und Träumen" - PDF. Abgerufen am 11. November 2017.