Benutzer:Velbert1

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Velbert-Langenhorst

Die Siedlung Langenhorst ist ein Stadtteil im Velberter Norden angrenzend an Essen Im April 1936 sind die ersten Siedler nach 2 jähriger Bauzeit eingezogen. Es gibt eine Katholische Kapelle. Drei Kindergärten einen Katholischen, einen Evangelischen und einen Waldkindergarten. Früher gab es 3 Lebensmittelgeschäfte, 2 Gaststätten, eine Kneipe, eine Post und eine Sparkasse.

Wie alles begann...(Zeitzeugenbericht der letzten Siedlerin Erna S.) Ende der 20ger und Anfang der 30ger Jahre herrschte nicht nur in Velbert große Arbeitslosigkeit und Wohnungsnotstand. Allgemeiner Treffpunkt war Mittags immer in der Volksküche. Dort gab es für Arbeitslose einen Teller Suppe für 25 Pfennige. Dort hat uns Dr. Nikolaus Ehlen auch etwas über Selbsthilfe und das Siedlungswesen erzählt, das es schon in anderen Städten in Deutschland gab. Es sind nun schon mehr als 60 Jahre her, als Dr. Ehlen unsere Männer zusammen rief um die Idee in die Tat umzusetzen. Um ein Anrecht auf eine Siedlerstelle zu haben, mußten die Männer tausende Stunden Arbeitsleistung erbringen. Das taten sie zuerst in der Siedlung "Am Baum" (in Velbert) und später im Langenhorst. Alle mußten arbeitslos sein oder ihren Beruf aufgeben. Dafür bekamen wir ein Stück Land und 11,80 Mark für 2 Personen in der Woche an Unterstützung. Das Essen war nicht gerade üppig. 1/4 Pfd. Gehacktes reichte gerade für 2 Tage. Ich brachte meinem Mann das Essen zu Fuß in den Langenhorst. Wir wohnten damals noch auf der Rheinlandstraße. Im März 1934 wurde der Grundstein gelegt. Zuerst wurde überall ausgeschachtet, später nacheinander die Fundamente gemacht, gemauert usw. Die Besprechungen wurden in der Wirtschaft an der Poststraße abgehalten. Das wurde aber verboten und so trafen sich die Männer an der Güterstraße in einer Baubaracke. Wir Frauen trafen uns bei Dr.Ehlen zu Hause. Dies wurde auch verboten, deshalb trafen wir uns unter freiem Himmel auf der Wiese im Langenhorst. Dr.Ehlen hat uns vieles vermittelt was wir so als "Kleinbauern" so alles wissen mußten, aber auch andere Dinge wie z.B. den Sternenhimmel.

Das Bauern war sehr mühselig, zuerst haben wir die Steine aus dem Steinbruch an der Schleppbahn geschlagen. Doch nachdem uns ein Seil gerissen ist, wurde der Abbau eingestellt. Nun haben wir Ziegelsteine selbst hergestellt. Sie wurden in einer alten Ziegelei gebrannt. Dafür gab es 1/2 Pfd. Speck als Zulage. Es ging trotzdem immer lustig bei der Arbeit zu. Zu jedem Haus gehörte ein Nutzgarten, ein Schwein, eine Ziege und 10 Hühner zur Selbstversorgung.