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Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik (FFP)

Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik
Rechtsform Forschungseinrichtung
Gründung 2005
Sitz Münster, Deutschland
Branche Forschung
Website www.ffp.de


Das Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik, kurz: FFP, wurde 2005 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster gegründet. Im Auftrag verschiedener Mittelgeber, unter anderem auf Bundes- und Landesebene, bearbeitet das FFP Themen an der Schnittstelle von Familie und Arbeitswelt aus sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive. Im Mittelpunkt steht dabei die wissenschaftliche und praxisnahe Untersuchung und Beratung im Bereich Vereinbarkeit von Familie bzw. Pflege und Beruf. Das Forschungszentrum ist wissenschaftlich angebunden an die Westfälische-Wilhelms-Universität Münster, die Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EvH RWL) in Bochum und die Steinbeis-Hochschule Berlin.

Geschichte

In seiner Entstehungszeit unterstützte das Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik das Audit berufundfamilie. Für dieses Audit führte das FFP zahlreiche Untersuchungen durch, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bewerten zu können. Mit dem Berufundfamilie-Index[1] wurde 2007 vom FFP ein Instrument zur individuellen Messung des betrieblichen Familienbewusstseins entwickelt. Gemessen wird dabei der Status Quo aus Sicht der Leitungsebene. Als weiteren wichtigen Schritt entwickelte das FFP 2011 den Familienbewusstseins-Index. Hierdurch lässt sich die Sicht der Mitarbeitenden auf das Familienbewusstsein ihres Betriebes darstellen.[2] Beide Instrumente kamen bereits mehrfach in repräsentativen Unternehmensbefragungen bzw. Studien zur Anwendung.[3]

Forschung

Das FFP verbreiterte das Spektrum seiner Forschung stetig. Aus dem anfänglichen Kompetenzzentrum mit Fokus auf der betrieblichen Familienpolitik wurde so ein Kompetenzzentrum für Familienpolitik. Das FFP-Team arbeitet dabei sowohl an Projekten mit betrieblicher Perspektive, als auch mit soziologisch-politischem Fokus. Das FFP vereint heute Wissenschaftler u.a. aus Politikwissenschaft, Soziologie, Pflege- und Gesundheitsmanagement, Psychologie, Wirtschaftswissenschaft. Die Projekte sind sowohl auf kommunaler, Landes- und Bundesebene angesiedelt.

Renommierte Projekte

Zu den „Meilensteinen“ der FFP-Forschung zählen auf Bundesebene die „Evaluation zentraler ehe- und familienbezogener Leistungen in Deutschland“ (2014) [4] , die Studie „Die Bedeutung atypischer Beschäftigung für zentrale Lebensbereiche“ (2015)[5] und das FFP wirkte mit an der Studie „Gewünschte und erlebte Arbeitsqualität. Die Arbeitssituation in deutschen Unternehmen aus Sicht der Beschäftigten“ (2015).[6] Auf Landesebene entstanden beispielsweise die Studien "Vater sein in Nordrhein-Westfalen“[7] und das Projekt „Regional differenzierte Analyse von unterstützenden Rahmenbedingungen für pflegende Angehörige in NRW“ (2018)[8]. Von 2015 bis 2108 arbeitete das FFP an einem Bundes-Projekt zur „Lebensphasenorientierten Personalpolitik - Unternehmenslernen bei komplexen sozialen Innovationen[9]“, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Hierfür entwarf das Forschungszentrum ein Programm zum Unternehmenslernen im Tandem zur Weiterentwicklung einer ganzheitlichen und nachhaltigen Personalpolitik, an das seit 2020 auf Landesebene in NRW ein Folgeprojekt anknüpft (Tandem-Projekt NRW[10]).Von 2016 bis 2019 führte das FFP ein Projekt durch, welches die Vereinbarkeitssituation von Führungskräften im Handwerk untersucht und welches Praxistipps zu deren Verbesserung hervorbrachte. Unter dem Titel „Fit für Führung und Familie“ wurde es ebenfalls vom BMBF gefördert.

Seit 2020 unterstützt das FFP das „Kompetenzzentrum Frau & Beruf Münsterland“[11] mit wissenschaftlicher Expertise und bei der Veranstaltungsplanung.

Veröffentlichungen

Das FFP veröffentlicht regelmäßig Publikationen, Forschungsergebnisse und Handreichungen aus den Projekten auf seiner Homepage.

Quellen:

  1. Prof. Dr. Dr. Helmut Schneider, Prof. Dr. Irene Gerlach, Dipl. Ök. Helen Wieners, Dipl.-Sozialwirtin Jana Heinze: Der berufundfamilie-Index – ein Instrument zur Messung des betrieblichen Familienbewusstseins. 2018, abgerufen am 16. September 2019.
  2. Prof. Dr. Irene Gerlach, Dr.- David Juncke, Inga Laß: Familienbewusstes NRW - Was tun Unternehmen? Repräsentative Befragung von Beschäftigten 2011. 2011, abgerufen am 16. September 2019.
  3. Prof. Dr. Irene Gerlach, Prof. Dr. Dr. Helmut Schneider, David Juncke: Betriebliche Familienpolitik in auditierten Unternehmen und Institutionen. 2007, abgerufen am 18. September 2019.
  4. Prof. Dr. Holger Bonin, Dr. Markus Clauss, Prof. Dr. Irene Gerlach, Inga Laß, Dr. Anna Laura Mancini, Marc-Andé Nehrkorn-Ludwig, Dr. Verena Niepel, Prof. Dr. Reinhold Schnabel, Dr. Holger Stichnoth, Katharina Sutter: Evaluation zentraler Ehe- und familienbezogenen Leistungen in Deutschland. 20. Juni 2012, abgerufen am 18. September 2019.
  5. Prof. Dr. Irene Gerlach, Dr. Regina Ahens, Dr. Inga Laß, Henning Stroers: Die Bedeutung atypischer Beschäftigung für zentrale Lebensbereiche. Juni 2015, abgerufen am 18. September 2019.
  6. Prof. Dr. Irene Gerlach, Petra Knerr, Dr. Inga Laß, Hans-Joachim Lincke, Matthias Nübling, Helmut Schröder: http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/Forschungsberichte/fb-456.pdf?__blob=publicationFile. Juni 2015, abgerufen am 18. September 2019.
  7. Prof. Dr. Irene Gerlach, Dr. Inga Laß, Henning Stroers: Vater sein in Nordrhein-Westfalen. Erfahrungen - Stimmungen - Empfehlungen. 2014, abgerufen am 18. September 2019.
  8. Prof. Dr. Irene Gerlach, Sabrina Benighaus, Janina Blome: Factsheet "Angehörigenbewusste Kommune". 2018, abgerufen am 18. September 2019.
  9. Corinna Schein: Projektzusammenfassung "Lebensphasenorientierte PersonalpolitikUnternehmenslernen bei komplexen sozialen Innovationen". In: www.ffp.de. Dezember 2019, abgerufen am 14. August 2020.
  10. FFP startet Tandem-Projekt NRW - Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik. Abgerufen am 14. August 2020.
  11. Competentia - Kompetenzzentrum Frau und Beruf Münsterland. Abgerufen am 14. August 2020.