Benutzer:Visiman/Besucherinformation

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Die Besucherinformation ist neben der Besucherlenkung ein Bestandteil der Besucherkommunikation im Rahmen des Besuchermanagements von Pärken und naturnahen Erholungsgebieten.

Besucherinformationssystem

Das Besucherinformationssystem ist die Gesamtheit der eingesetzten Medien in einem Schutz- oder Erholungsgebiet. Das Besucherinformationssystem stellt dem Besucher die richtige Information zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung. Eine einheitliche Gestaltung der Informationsträger sorgt für einen hohen Wiedererkennungseffekt. Das Besucherinformationssystem der Vergangenheit bestand vor allem aus Tafeln und Schildern. In den letzten Jahren kamen vermehrt elektronische und multimediale Anwendungen hinzu, wie z.B. die Verfügbarkeit räumlicher Informationen aus Geoinformationssystemen im Internet.

Das Gesamtkonzept eines Besucherinformationssystems enthält einen inhaltlichen und einen dynamischen Aspekt. Der inhaltliche Aspekt steht für den Informationsgehalt an sich, der den Kenntnisstand des Informationssuchenden erweitert. Dieser wird ansprechend, gebündelt und aussagekräftig präsentiert. Der dynamische Aspekt umfasst den Informationsfluss bzw. die Vernetzung der einzelnen Elemente untereinander und führt den Informationssuchenden durch das System.

An der Erstellung des Besucherinformationssystems wirken neben der Parkverwaltung qualifizierte Kommunikationsfachleute und Medienspezialisten mit.

Ziele

Die Besucherinformation deckt den Informationsbedarf der Besucher und erhöht damit Zufriedenheit und Erholungswert. Mithilfe der Besucherinformation wird beim Besucher Bewusstsein, Wertschätzung und Verständnis für die natürliche Umgebung geschaffen. Die Besucherinformation vermittelt ein positives Bild des Schutz- oder Erholungsgebietes in der Öffentlichkeit und unterstützt eine positive Einstellung gegenüber dem Schutzgebiet, seinen Mitarbeitern, den Strategien, dem Management und der Ausführung neuer Initiativen. Die Besucherinformation ist zielgruppengerecht auszurichten und neben der Emotionsebene ist auch die Sachebene anzusprechen.

Methoden der Informationsvermittlung

Zeitpunkt der Information

Vor Antritt des Parkbesuchs benötigen Besucher Informationen über die Existenz des Schutzgebietes, Anreise, Kosten, natürliche Gegebenheiten des Parks. Im Voraus werden angemessene Erwartungen geweckt und Möglichkeiten und Grenzen der Erfahrungen im Schutzgebiet aufgezeigt. Während des Besuchs im Schutz- oder Erholungsgebiet benötigt der Besucher detaillierte Informationen über vorhandene Einrichtungen und Ressourcen und über Gefahren und Risiken. Die Besucher sind neugieriger auf die Natur und ihre eigene Rolle im Park, wenn sie ein grösseres Verständnis über das Gebiet haben.

Verfügbarkeit der Information

Grundlegende Informationen, Informationen zu Sicherheit, Aktivitäten etc. werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Bestimmte Dienstleistungen, Bücher, Kunst, Filme, Theateraufführungen, Daten werden entgeltlich abgegeben. Darüber hinaus können Freundeskreise, non-profit Informationen anbieten. Die Kosten werden aus freiwilligen Spenden getragen. Profitorientierte Unternehmen können ihre Dienstleistungen anbieten.

Direkte Informationsvermittlung durch Parkpersonal oder private Anbieter

Die direkte Informationsvermittlung durch Parkpersonal oder private Anbieter wird am Eingang zum Schutz- oder Erholungsgebiet, zu Wanderwegen und im Besucherzentrum bereitgestellt. Neben dem Parkpersonal wird diese Aufgabe von Forstwarten, Exkursions- bzw. Workshopleitern und Freiwilligen wahrgenommen. Zu dieser Kategorie der Informationsvermittlung gehören auch Veranstaltungen wie geführte Wanderungen und Theateraufführungen, Themenführungen, Programm für Schulklassen, Führungen in Ausstellungen Workshops, Forschungstag, Saisonauftakt, Ausstellungseröffnungen, Waldschule.

Persönliche Dienstleistungen sind sehr effektiv und können an Veränderungen angepasst werden. Die Kosten pro Besucherkontakt sind sehr hoch.

Printmedien

Informationen werden in Form von Publikationen, Jahresprogrammen, Veranstaltungskalender, Übersichts- und Wanderkarten und Beschriftungen aufbereitet.

Printmedien sind weniger effektiv als persönliche Dienstleistungen und weniger leicht an Fragen und veränderte Rahmenbedingungen anzupassen. Dafür kann die Information weit gestreut werden zu recht geringen Kosten pro Besucherkontakt.

Digitale Medien

Von zunehmender Bedeutung ist die Bereitstellung von Informationen auf der Webseite des Schutzgebietes. Besondere Anwendungen umfassen einen Internetkartendienst, Kartenmaterial zum Downloaden und Drucken, Email-Newsletter, SMS-Service, Podcast, digitale mobile Wanderführer, Layer für Google Earth, virtuelle Flug, digitales Gästebuch.

Filme über spezielle Themen werden im Schutzgebiet vorgeführt.

Digitale Medien sind weniger effektiv als persönliche Dienstleistungen und weniger leicht an Fragen und veränderte Rahmenbedingungen anzupassen. Dafür kann die Information weit gestreut werden zu recht geringen Kosten pro Besucherkontakt.

Installationen im Schutzgebiet

Ein Besucherzentrum ist zentrale Anlauf- und Informationsstelle für den interessierten Besucher. Es bietet Hintergrundinformationen über Landschaft, Kultur und Geschichte des Schutzgebietes und wissenswerte Fakten über die Region.

Ein oder mehrere Informationszentren, die räumlich mit dem Besucherzentrum eine Einheit bilden können, nimmt touristische Dienstleistungen wahr und zeigt Möglichkeiten und Angebote innerhalb des Schutzgebietes auf.

Verschiedene Themengebiete im Schutzgebiet bieten dem Besucher an einem Zentralen Informationspunkt eine Auseinandersetzung mit einem bestimmten, im zuständigen Gebiet herausragend vertretenen Sachgebiet. Sie bestehen aus einer Informationstafel mit Übersichtskarte. Die Themengebiete sind idealerweise untereinander vernetzt.

Als konkreter Standort, an dem die Besucher in Kontakt zum Gebiet treten und es im direkten Erlebnis erfahren dient der Attraktionspunkt. Die Palette der Attraktionspunkte ist vielfältig: herausragende Naturwerte und Aussichtspunkte, Inszenierungen von Naturwerten (Seilpark, Klettersteig, ...), sportliche Erlebnis- und Betätigungsräume, kulturelle Güter, agrotouristische Dienstleistungen, Themenwege, Naturlehr- und Naturerlebnispfade, Darbietungen, Amphitheater, interaktive Informationstafeln, Panoramatafeln, Landschaftsrelief, Ausstellungen, Tiergehege.

Zu den Installationen im Schutzgebiet gehören auch ein gutes Wegweisernetz und die Ausschilderung von Wanderrouten.

Gefahren

Insbesondere im Bereich der innovativen Informationstechnologie existiert eine Vielzahl an Möglichkeiten der Informationsübermittlung. Das Medium darf bei der Gestaltung eines Besucherinformationssystems nicht in den Vordergrund rücken. Vielmehr muss die Natur die Attraktion bleiben. Das Medium dient als Hilfsmittel und darf sich nicht als Hindernis zwischen Besucher und Natur stellen.

Literatur

Weblinks

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