Benutzer:Weltenspringerin/Frauenarbeitsschule Reutlingen

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Frauenarbeitsschule in Reutlingen
Die Gartenlaube (1889) b 333.jpg
Die Frauenarbeitsschule in Reutlingen, erbaut 1877
Schulform Berufsbildende Schule für Frauen
Gründung 1863
Ort Reutlingen
Träger Königreich Württemberg und Stadt Reutlingen
Schüler 300

Die Frauenarbeitsschule Reutlingen (gegründet 1863; eingestellt am xxx) war eine berufliche Bildungseinrichtung für Frauen. Sie gilt als Vorbild für alle anderen Frauenarbeitsschulen in Württemberg. Die unterrichteten Fächer waren zunächst die Herstellung von Bekleidungs- und Luxusgegenständen durch Stricken, Häkeln, Sticken und Knüpfen.

Geschichte

Die Frauenarbeitsschule Reutlingen entstand im Zusammenwirken von dem Dessinateur Inspektor Lachenmayer, dem Präsidenten der Königlichen Centralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart Ferdinand von Steinbeis und der Angestellten der städtische Verwaltung Frau Zeller. Bis zum Jahr 1918, dem Jahr der Abschaffung der Monarchie, hatte Königin Olga von Württemberg die Schirmherrschaft für die Schule inne.[1]

  • Wie hat die Schule die Zeit des Nationalsozialismus erlebt (Widerstand, Kinderlandverschickung, möglicherweise Nutzung als Hospital und so weiter; vergleiche Ziehenschule)?
  • Welche weiteren Ereignisse der Schulgeschichte sind erwähnenswert?
  • Prominente Personen (Lehrer, Schüler, Schulleiter) sollten hier nur erwähnt werden, falls sie direkt Einfluss auf die Schulgeschichte genommen haben. Andernfalls sind sie im Abschnitt Persönlichkeiten aufzuzählen.

Die Bedeutung der Frauenarbeitsschule Reutlingen wird als Meilenstein in der Entwicklung der Stadt Reutlingen zu einem modernen Industriestandort benannt.[2]

Gebäude

Zunächst war die Frauenarbeitsschule im Spendhaus untergebracht. 1895???

1877 erhielt die Schule ein eigenes, speziell für diesen Zweck erbautes Gebäude in der Konrad-Adenauer-Straße. Es enthielt elf geräumige, helle und gut durchlüftete Unterrichtssäle, in denen 300 Schülerinnen untergebracht werden konnten. Heute beherbergt das Gebäude die Eichendorff-Realschule.[3]


  • Welcher Baustil prägt das Gebäude? Wie hießen die Architekten? Welche architektonischen Besonderheiten gibt es? Steht das Gebäude unter Denkmalschutz?

Lehrangebot

Ziel der Ausbildung an der Frauenarbeitsschule war, dass die Frauen ein besseres Auskommen zu erwarten haben als bei einer anderen, die nur mechanische Handfertigkeit gewährt.

Otto Hahn:

„Hier findet man nicht die Hörsäle für jene halbgelehrten Vorträge, durch welche höchstens Blaustrümpfe, meistens aber vielwissende und nichts verstehende Salondamen und unglückliche Abcbuchgouvernantinnen ausgebildet werden; es wird auch kein akademischer Unterricht gegeben für Doktorinnen in Theologie, Jurisprudenz und Medizin – dagegen findet man hier in der in einem imposanten Gebäude vereinigten Arbeitsschule eine lange Reihe von Arbeitssälen und in diesen anstatt der Subsellien die verschiedensten Vorrichtungen für die weibliche Handarbeit: Arbeitstische, Nähmaschinen, Strickmaschinen, Flechtapparate, Stickrahmen, Körperformen, Bügeleisen, Wand- und Zeichentafeln etc., daran anschließend aber auch Säle zum Zeichnen und Malen, mit den mannigfachsten Gegenständen versehene Ausstellungs- und Demonstrationslokale und dann zum Abschluß allerdings auch einen geräumigen Hörsaal für Vorträge wissenschaftlichen und künstlerischen Inhalts, ein Turnlokal und selbst ein kleines Theater. Ein das Gebäude umgebender großer Garten mit Weganlagen giebt treffliche Gelegenheit zur Erholung in den Pausen und gewährt, wie das Gebäude selbst, eine reizende Aussicht über die Stadt und die höchst malerische Landschaft, welche zu den unter Leitung von Aufsichtsdamen häufig stattfindenden Erholungstouren an Sonn- und Feiertagen einladet. Alles ordnet sich hier dem Hauptzwecke, der praktischen Ausbildung zu rationeller, präciser, sowohl den Anforderungen des Geschmacks, als denjenigen der Oekonomie entsprechender Ausführung solcher weiblichen Arbeit unter, wie Natur und Sitte sie diesem Geschlechte zugetheilt haben.“[4]

Die Schülerinnen erhalten künstlerischen und technischen Unterricht durch theoretische und praktische Unterweisung. Ziel ist es, Arbeitskräfte für die weibliche Handarbeit heranzubilden. Das war gedacht für den eigenen Haushalt wie auch für eine gewerbliche Berufstätigkeit. Außerdem sollten Lehrerinnen für "Anstalten gleicher Art", nämlich für höhere Mädchenschulen, Pensionate und Volksschule ausgebildet werden.

Es werden Zeichnen und Malen in Verbindung mit Handarbeit gelehrt. Das Curriculum gliedert sich in künstlerischen, technischen Fachunterricht (Arbeitsunterricht) als auch wissenschaftlichen Unterricht. Der künstlerische Unterricht beinhaltet geometrisches und Freihandzeichnen, Musterschnittzeichnen, ornamentales Zeichnen und Farbenlehre. Der Arbeitsunterricht gliedert sich in die fünf Hauptkurse: Stricken, Handnähen, Maschinennähen, Kleidermachen und Sticken. Es werden Nebenkurse in Putz- und Blumenmachen angeboten. Auch Bügeln gehört dazu. Der wissenschaftliche Unterricht umfasst Buchführung, kaufmännisches Rechnen und Korrespondenz, Vorträge über deutsche Literatur, Geschichte und naturwissenschaftliche Gegenstände.[1]

Pädagogisches Konzept

Ab dem Alter von 14 Jahren wurden Schülerinnen in die Frauenarbeitsschule aufgenommen. Es gab kein Pensionat, aber Unterbringungsmöglichkeiten in Reutlinger Familien.

Auslandsbeziehungen

Die Frauenarbeitsschule Reutlingen war auch im Frauenpavillon auf der Weltausstellung 1893 in Chicago vertreten.[5][6]

Besonderheiten

Auszeichnungen und Titel

Persönlichkeiten

Lehrer

Inspektor Lachenmayer

Rektor Reininger

Frau Zeller (M.Z.???)

Ehemalige Schülerinnen

Magdalene Schweizer (1858-1923), deutsche Kunsthandwerkerin und langjährige Lehrerin an der Städtischen Kunstgewerbeschule für Frauen[7]


Im Abschnitt Persönlichkeiten werden üblicherweise ehemalige Schüler und Lehrer aufgezählt. Zu beachten ist, dass Personen nur dann hier genannt werden sollten, wenn sie nach den Relevanzkriterien für Personen WP:BIO relevant für einen Wikipedia-Eintrag sind.

Zudem ist die Privatsphäre nicht in der Öffentlichkeit stehender Personen zu wahren, vgl. Wikipedia:Artikel über lebende Personen#Im Zweifel für die Privatsphäre.

Für Schüler und Lehrer sind nach Geburtsdatum sortierte Listen mit Aufzählungszeichen anzulegen. Ein darstellender Fließtext ist in aller Regel nicht nötig. Die einzelnen Einträge folgenden dem Format:

* Günter Grass (1927-2015), deutscher Schriftsteller
* Horst Köhler (* 1943), deutscher Bundespräsident

Literatur

  • M. Z.: Die Frauenarbeitsschule in Reutlingen. Ihre Entstehung und ihre Wirksamkeit. Rupp, Reutlingen 1873. - Nutzung nur in WLB
  • Anny Albert (Kistner), Marie Calm: Nach der Arbeit. Festschrift zur Eröffnung des neuen Schulgebäudes der Frauenarbeitsschule in Reutlingen Veröffentlichung. Reutlingen 1877. - Nutzung nur in WLB
  • Helmut Christmann, Ferdinand Steinbeis: Erziehung zur Arbeit am Anfang der Industrialisierung. Stuttgart 1967, S. 95 f.
  • Ferdinand von Steinbeis: Die Entstehung und Entwicklung der gewerblichen Fortbildungsschulen und Frauenarbeitsschulen in Württemberg. Stuttgart 1873.
  • Heike Schröder: Die Mittel zur Hebung der vaterländischen Industri. In: Katalog??? Stuttgart. 2006, S. 302.
  • Christian Reiniger: Die Frauenarbeitsschule in Reutlingen. Deren Geschichte, Programm und Lehrpläne. Unter Benützung amtlicher Quellen dargestellt und mit Rathschlägen für die Besuchsdauer versehen. Kocher, Reutlingen 1881. - Nutzung nur in WLB
  • Gründliche Anleitung zum Kleidermachen und Musterzeichnen. Bearbeitet nach der Methode der Frauen-Arbeitsschule in Reutlingen. Wildbad 1881. - Nutzung nur in WLB
  • Gründliche Anleitung zum Schneiden und Nähen von Weisszeug. Bearbeitet nach der Methode der Frauen-Arbeitsschule in Reutlingen. Wildbad 1881. - Nutzung nur in WLB
  • Otto Hahn: Die Frau auf dem Gebiete der Arbeit. J. Kocher, Reutlingen 1889. - Nutzung nur in WLB
  • Insp. Lachenmayer (Hrsg.): Handarbeit, Schnittmuster – Schreib- und Zeichenbuch für den Unterricht der weiblichen Handarbeiten. Franz Sauer, Reutlingen 1900.
  • Frauenarbeitsschule Reutlingen (Hrsg.): Prospekt der Frauenarbeitsschule zu Reutlingen Veröffentlichung. Eugen Hutzler, Reutlingen 1906. - WLB: Nutzung nur im Sonderlesesaal
  • Frauenarbeitsschule Reutlingen (Hrsg.): Lehrgang des Geometrischen Zeichnens. Reutlingen 1906. - Nutzung nur in WLB
  • Frauenarbeitsschule Reutlingen (Hrsg.): Weissnähen, Maschinennähen etc. Reutlingen 1910. - Nutzung nur in WLB
  • Frauenarbeitsschule Reutlingen (Hrsg.): Kleidernähen. Reutlingen 1910. - Nutzung nur in WLB
  • Frauenarbeitsschule Reutlingen (Hrsg.): Lehrplan der Frauenarbeitsschule Reutlingen. Reutlingen 1914. - Nutzung nur in WLB
  • Frauenarbeitsschule Reutlingen (Hrsg.): Lehrplan der Frauenarbeitsschule Reutlingen. Reutlingen 1920. - Nutzung nur in WLB
  • Frauenarbeitsschule Reutlingen (Hrsg.): Schnitte für Wäsche. Reutlingen 1923. - WLB ausleihbar
  • Brigitte Kerchner: Beruf und Geschlecht: Frauenberufsverbände in Deutschland 1848–1908. In: Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 97. Vandenhoeck & Ruprecht, 1992, ISBN 978-3-647-35760-7, S. 132 (books.google.de – Leseprobe).
  • Sibylle Junck: Die Gründungsgeschichte der Frauenarbeitsschule in Reutlingen (1863/68–1881). Ein Beispiel für die Mädchenerziehung nach dem Ideal des bürgerlichen Frauenbildes im 19. Jahrhundert. In: Reutlinger Geschichtsblätter. 2000, S. 117–193 (leo-bw.de).
  • Frauenarbeitsschule in Reutlingen Artikel von 1889 Konrad-Adenauer-Straße.
  • Dagmar Mettenleiter: 125 Jahre Hauswirtschaftliche Schule Reutlingen : 1858–1993. Jubiläumsschrift zum 125jährigen Bestehen der Laura-Schradin-Schule in Reutlingen (vormals Hauswirtschaftliche Schule Reutlingen). Hrsg.: Laura-Schradin-Schule. Reutlingen 1993 (ibs-bw.de). - Nutzung nur in WLB

Weblinks

Commons: Weltenspringerin/Frauenarbeitsschule Reutlingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Die Frauenarbeitsschule in Reutlingen. In: Die Gartenlaube. Heft 20, 1889, S. 333 (Volltext [Wikisource]).
  2. Eva Bissinger: 700 Jahre Stadtgeschichte und Stadtkultur unter einem Dach. Heimatmuseum Reutlingen. (PDF) In: Blätter des Schwäbischen Albvereins, 1/2014. S. 17, abgerufen am 17. Dezember 2020.
  3. Lucia Gerber, Elisabeth Grünwald: Frauenarbeitsschule – Firma von Weltruf. Reutlinger Frauengeschichtswerkstatt, 19. September 2020, abgerufen am 17. Februar 2021.
  4. Otto Hahn: Die Frau auf dem Gebiete der Arbeit. Die Pflicht des Staats für die Frauen. Die Frauenarbeit und -erziehung durch Frauenarbeitsschulen. J. Kocher, Reutlingen 1884.
  5. Edith Neumann: Künstlerinnen in Württemberg. Stuttgart 1999, S. 291.
  6. Schwäbische Kronik des Schwäbischen Merkurs. Zweite Abteilung. Nr. 297, 19. Dezember 1892.
  7. Edith Neumann: Künstlerinnen in Württemberg. Zur Geschichte des Württembergischen Malerinnenvereins und des Bundes Bildender Künstlerinnen Württembergs. Band 1. Klett-Cotta, Stuttgart 1999, ISBN 3-608-94192-4, S. 62 f.

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