Benutzer:Werner von Basil/August-Bebel-Haus

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Das August-Bebel-Haus auch als Druckhaus Köln und Gebäude der Roland-Versicherung bekannt, ist ein unter Denkmalschutz stehendes Baudenkmal im Kölner Stadtteil Deutz. Das Büro- und Verwaltungsgebäude an der „Deutz-Kalker-Str. 46“ entstand in den Jahren 1930 und 1931 nach einem Entwurf des Kölner Architekten Hans Hagelüken. 1933 und 1934 erfolgte ein Um- und Erweiterungsbau unter Leitung des Architekten Franz Weber.

Geschichte

Das nach dem Gründervater der SPD, August Bebel benannte Bauwerk entstand im Auftrag der SPD-eigenen Rheinischen Zeitung. Am 13. August 1930 konnte diese die Grundsteinlegung ihres neuen Verlagsgebäudes feiern, bereits am 1. Mai des Folgejahres fand die Einweihung statt. Nur wenige Tage nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten erging am 6. Februar 1933 ein erstes dreitägiges Erscheinungsverbot, bevor am 28. Februar für mehr als zwölf Jahre die letzte sozialdemokratische Zeitung in Deutschland erschien. Letztlich ordnete der Kölner Regierungspräsident am 10. März 1933 die Schließung des August-Bebel-Hauses an. Nach seiner entschädigungslosen Enteignung wurde es der Redaktion des Westdeutschen Beobachters übergeben, dem Organ der NSDAP und »Kampfblatt der Bewegung« für den Gau Köln-Aachen.


Architektur

Architekten

Hans Hagelüken

Johann Joseph gnt. Hans Hagelüken (geboren 20. Juli 1887 in Köln; gestorben 6. Mai 1959 in Lindenthal)[1] machte sich nach einem Studium an der Staatlichen Baugewerkschule in Köln 1923 selbständig. Unter seinen Bauten aus den Jahren von 1923 bis 1933/34 und aus seiner letzten Phase nach dem Zweiten Weltkrieg finden sich u.a. mehrere Großtankstellen, und Siedlungsbauten, so für den Reichsheimstätten-Verein Zukunft e.V. Hagelüken war Mitglied des BDA.[2]

Franz Weber

Franz Philipp Weber (geboren 16. August 1879 in Kaub; gestorben 19. September 1935 in Köln)[3] studierte an der TH Charlottenburg. 1909 wurde er Mitarbeiter von Bruno Paul, zunächst in dessen Berliner Atelier, bevor 1920 der Wechsel nach Köln erfolgte. Persönliche Differenzen (Weber war Mitglied der NSDAP und nahm bereits 1933 an einem Wettbewerb zu einem „Ehrenmal für die gefallenen Freiheitskämpfer der NSDAP“ teil) führten wohlmöglich ab 1933 dazu, das Weber einige Arbeiten (Entwürfe, Wettbewerbe und Bauausführungen) ohne Paul umsetzte.[4]

Literatur

  • Wolfram Hagspiel: Köln: Marienburg. Bauten und Architekten eines Villenvororts. (=Stadtspuren. Denkmäler in Köln. Band 8.) 2 Bände, J.P. Bachem Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7616-1147-1, Band 2, S. 846 (Hans Hagelücken), S. 957 (Franz Weber).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Landesarchiv NW, Personenstandsarchiv Rheinland, Personensstandsregister, Standesamt Köln Lindenthal, Sterbefälle, 1959, Urk.-Nr. 1039.
  2. Wolfram Hagspiel: Köln: Marienburg. Bauten und Architekten eines Villenvororts, S. 846.
  3. Landesarchiv NW, Personenstandsarchiv Rheinland, Personensstandsregister, Standesamt Köln II, Sterbefälle, 1935, Urk.-Nr. 519.
  4. Wolfram Hagspiel: Köln: Marienburg. Bauten und Architekten eines Villenvororts, S. 957.

Koordinaten: 50° 56′ 13,7″ N, 6° 58′ 55,9″ O


Kategorie:Baudenkmal in Köln Kategorie:Erbaut in den 1930er Jahren Kategorie:Deutz (Köln) Kategorie:Geschäftshaus in Köln