Benutzer:Widda/Medizinische Dokumentation
Die Medizinische Dokumentation beschäftigt sich mit dem Sammeln, Erschließen, Ordnen und Aufbewahren von medizinischen Informationen oder Wissen, um sie zu einem späteren Zeitpunkt nutzbar zu machen. Sie dient zudem der Informations- und Wissenslogistik. Das allgemeine Ziel der Medizinischen Dokumentation ist es, alle gesammelten Informationen zu einem oder mehreren Patienten bzw. Probanden zur richtigen Zeit, am richtigen Ort sowie in der richtigen Form berechtigten Personen zur Verfügung zu stellen.
Spezielle Ziele der Medizinischen Dokumentation
Die speziellen Ziele der Medizinischen Dokumentation können wie folgt unterteilt werden.
Ziele im Bereich der Patientenversorgung
Die wichtigste Aufgabe ist hierbei, alle Informationen bereitzustellen, die für eine Entscheidung über Durchführung von Diagnostik, Therapie und Pflege zutreffend sind. Die Medizinische Dokumentation ist zudem eine Erinnerungshilfe, damit geplante Maßnahmen nicht in Vergessenheit geraten, sowie eine Kommunikationshilfe zwischen allen Personen, die an der Versorgung des Patienten teilhaben (u.a. Ärzte, Pfleger, Therapeuten). Des Weiteren ist sie Bestandteil der Organisation von Versorgungsmaßnahmen, wie zum Beispiel der Verwaltung von Terminen, der Vergabe von Untersuchungsaufträgen oder therapeutischen Verordnungen.
Ziele im administrativen und rechtlichen Bereich
Im administrativen und rechtlichen Bereich sorgt die Medizinische Dokumentation für die finanzielle Vergütung der Versorgungsleistungen, durch die Dokumentation von Diagnosen und Therapien (siehe Diagnosis Related Groups). Ebenso wird sie im Controlling der Versorgungseinrichtung eingesetzt, wodurch entstandene Kosten den Leistungsbringern und -empfängern zugeordnet werden können. Außerdem unterstützt die Versorgungseinrichtung bei der Meldepflicht an Behörden und Krankenkassen
Ziele im Bereich des Qualitätsmanagements und der Ausbildung
Ziele im Bereich klinisch-wissenschaftlicher Forschung
beschäftigt sich zum einen mit der Dokumentation medizinischer Daten, d.h. Ergebnissen von medizinischen Beobachtungen (oder Untersuchungen) an Patienten oder im weiteren Sinn auch Gesunden, sofern sie z.B. systematisch untersucht werden (Beispiel Screening auf Krankheiten).
Zum anderen kann es sich auch um die Dokumentation medizinischen Wissens handeln (z.B. Literatur).
Ziel der Medizinische Dokumentation ist, Information und Wissen so zu ordnen, dass zum Beispiel durch automatisierte Verfahren (Medizinische Informatik) die medizinische Versorgung im weitesten Sinne unterstützt werden kann, zum Beispiel durch:
- Organisation der Patientenversorgung
- gesetzliche Dokumentationspflichten
- Leistungsabrechnung
- Datenvergleiche und Auswertungen für
- die Beurteilung der medizinischen Versorgung (Qualitätsmanagement)
- Forschung / Studien
Medizinische Dokumentation erfolgt zum Teil als Bestandteil ärztlicher Tätigkeit (einschließlich Hilfsberufe wie Pflegekräfte und Arzthelferinnen). Als berufliche Haupttätigkeit wird sie durch Medizinische Dokumentare, Dokumentationsassistenten und Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste Fachrichtung Medizinische Dokumentation ausgeübt. Es gibt mehrere unterschiedliche Ausbildungsgänge mit unterschiedlichen Abschlüssen, siehe Schule für Medizinische Dokumentation.
Das Fachgebiet wird repräsentiert durch den "Deutschen Verband Medizinischer Dokumentare e. V." und hat enge Beziehungen zur Fachgesellschaft GMDS (Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V.).