Benutzer:Wikihuegi/Chat Lines

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Produktionsdaten
Originaltitel: Chat Lines
Untertitel: Sphex sucht Sunshine_17
Autor:  Heiner Grenzland 
Musik: Heiner Grenzland
Musikeinspielungen: Ensemble Présence
O-Länge: 54:05 Minuten
Genre: Hörspiel
Produzent: Autorenproduktion im Auftrag von DeutschlandRadio Berlin
In Kooperation mit: Otto Falckenberg Schule
Jahr der Produktion: 2003
Land der Produktion: Deutschland
Sprache der Produktion: Deutsch
Erstausstrahlung: 02.05.2003, DeutschlandRadio Berlin
Produktionsteam
Regie: Heiner Grenzland
Regieassistenz: Nicola Schrenker
Ton & Technik: Ralf Gunzelmann, Markus Tröll, Monika Volgers.
Postproduction: Kai Fröhlich
Aufnahmeleitung: Judith Schmidt
Redaktion: Dr. Götz Naleppa
Sprecher
Sphex: Daniel Dreßler
Sunshine_17: Natalie Spinell
Chatvoice 1 Christian Friedell
Chatvoice 2 Lilly Hoepner
Chatvoice 3 Sebastian Hofmüller
Chatvoice 4 Nicholas Reinke
Chatvoice 5 Anneke Schwabe
Special guest-voice 1 Elena Uhlig
Special guest-voice 2 Ann-Kathrin Vielhaben
Chatvoices = 2. Studienjahrgang der Otto Falckenberg Schauspielschule. Leitung: Anne Barbara Kurek.

Chat Lines

ist ein Hörspiel des Autors und Regisseurs Heiner Grenzland. Die Erstausstrahlung war am 02.05.2003 im DLR Kultur Berlin.[1]. Weitere Sendungen: SWR Baden-Baden (18/19.08.2003)[2], LoRa München (23.05.2004)[3], DeutschlandRadio Berlin (07.06.2004)[4], DRS2 Zürich (08.12.2004)[5] u.a. Seit 2003 sind einige Chats im Lehrplan Berlin-Brandenburg für das Medienkapitel im Schulbuch der 9. Klasse aufgenommen.[6]

Inhalt und Handlung

CHAT LINES hat keine Handlung im herkömmlichen Sinn. Wie im Chat taucht der Hörer in einen anarchischen Float der Cyber-Kommunikation ein. Unter der oszillierenden Oberfläche dieses Sprachgewirrs liegen wie Lebensadern verborgen dieLines:Dialoge, kleine Geschichten, die aus dem Chaos hervortreten, um gleich wieder im Nirgendwo zu verschwinden. Einem dieser narrativen Einzelverläufe wird im Hörspiel nachgespürt: Der Begegnung von Sphex und Sunshine_17:

„Sphex, Anfang 20, trifft in einem Chatroom Sunshine, Schülerin und 17 Jahre alt. Sie flirten, doch nach der Unterhaltung taucht Sunshine wieder in den Cybercosmos ab. Zum Glück ist im Partyroom gerade der Bär los, Sphex mischt sich unter die illustren Gäste ... Mit dem Protagonisten taucht der Hörer in den anarchischen Float der Internet- Chatrooms ein und begegnet einer oszillierenden Wort-Klang-Welt. In Anlehnung an die mittelalterliche musikalische Form des Motetus, der verschiedene Texte, Melodien, Sprachen und Rhythmen gleichzeitig verwendet, ist auch im Chat-Klangraum die Summe der unterschiedlichen Kommunikationsformen als Klangerlebnis entscheidend. Unter der chaotischen Oberfläche liegen Dialoge, kleine Geschichten, Wahrheiten und Lügen verborgen. Heiner Grenzland spürt diesen Einzelverläufen nach und lotet den Wechsel zwischen Anonymität und Intimität musikalisch aus.“

Quelle: DeutschlandRadio Berlin, Programmheft [7]

Einordnung

Chat Lines ist eines der ersten Hörspiele, die sich mit den neuen Kommunikationsformen des Internets beschäftigt, in diesem Fall mit dem Chatten.[8] Dabei geht es um das spielerische Verwirklichen des "multiplen Ichs", um das Ausprobieren von verschiedenen Identitäten, aber auch um die Verwischung der Grenzen zwischen Cyberspace und wirklichem Leben, zwischen echten und vorgetäuschten Geschichten und Gefühlen. Szenen aus dem Alltag (dem wirklichen Leben) überlagern sich mit gespielten, gefakten Szenen in der Cyberwelt - und irgendwann veriert man, wie Sphex, den Fixpunkt. Gleichzeitig bekommen die chaotischen Ereignisabläufe eine musikalische Qualität, weil sie als akustisches Muster funktionieren, als eine Art Super-Polyphonie, die organisiert gesteuert ist und strukturelle wie auch klangfarbliche Formverläufe generiert.

„Der Autor hat den anarchischen Fluss der Kommunikation in den Chatrooms des Internets als musikalisches Material betrachtet. Eine Wort-Klang-Welt, in der Texte, Melodien, Sprachen und Rhythmen durcheinander wirbeln. Überall Anonymität, die nach Intimität sucht. Chaotische Oberflächen, hinter denen sich Geschichten entdecken lassen.“

Quelle: Tagesspiegel[9]

Rezension(Auswahl)

„[...] Zurück in die Gegenwart, zu gesteigerter Schrillheit samt ganz neuen Tempo- und Sprachproblemen, zu Chat Lines. "Sphex" sucht im Chatroom "Sunshine_17". Liest man das als Kürzestinhaltsangabe, merkt man, daß es hier ums Allermodernste geht: um Aufenthalte in Internet-Chaträumen und um jene neuen Arten von Begegnungen und Schicksalen, die es da und nur da geben kann.“

Quelle: Jörg Drews "Zum 53. Hörspielpreis der Kriegsblinden" in epd medien[8]

„[...] Chat Lines (DLR) ist die Geschichte eines Chatroom-Flirts und die akustische Reise durch den [[6]] Raum. Heiner Grenzland und sein junges Team von Mitwirkenden waren hörbar mit Engagement bei ihrem Thema, das so voll aus dem Altag der 15 - 20-Jährigen gegriffen ist. [...]“

Quelle: Hans-Ulrich Wagner in der Funkkorrespondenz[10]

„Chat Lines von Heiner Grenzland (DeutschlandRadio Berlin) - der Titel ist in Analogie zu Bruce Chatwins Buch über die "Songlines" gebildet, die nach der Intuition der australischen Aborigines als Orientierungs- und Schicksalslinien den ganzen australischen Kontinent umspannen - versucht sich an einer akustischen Transposition des elektronischen Chatrooms, den die Teilnehmer vor Bildschirm und Tastatur bevölkern, baut einen hallenden Chatrom also und kreuzt dergestalt flüchtige, elektronische Lebenslinien, die ebenfalls zu Sehnsüchten, Flirts und Lieben führen können. [...]“

Quelle: epd medien[8]

„Mehr oder weniger große Gefühle umkreist Heiner Grenzlands Hörstück Chat Lines, eine in virtuelle Ersatzwelten führende Produktion von DeutschlandRadio Berlin (2003). Ein Chatroom-Flirt der 17jährigen Schülerin Sunshine_17 und des um einige Jahre älteren Sphex ist Ausgangspunkt eines Tauchgangs in die Untiefen des Cybercosmos', der von so manchen Floskeln und Formen des vernetzt grassierenden Chattings aufgefüllt wird. Viel ist da von der Liebe (der wahren wie der Ware) und ihren körperlichen Spielarten oder aber Sex-Phantasien die Rede, umspült von Versatzstücken irgendeiner Identität. Warum sich bei dieser Gelegenheit nicht als Broker oder Model ausgeben, beflügelt von der Annahme, dass niemanden interessiere, wer man wirklich sei? Ob nun einer in Sachen (fe)male nachfragt oder im "Club der Besserwisser" willkommen heißt: Grenzland - ein passender Name für den deutschen Autor, Komponisten und Regisseur - setzt in Chat Lines auf eine von teilweise wuchtigen Techno-Beats erschütterte Überlagerung polyphon sortierter verbaler Splitter [...].“

Quelle: Neue Züricher Zeitung[11]

„[...] sicher ist, daß Hörspiele wie CHAT LINES aus der wackeren neue Welt der Online-Kommunikation und datenvernetzten Arbeits- wie Freizeitwelt noch allerlei Veränderungen in Duktus, Sprache, Themen und Klangqualität mit sich bringen werden - wir stehen erst am Anfang vom Ende des gemütlichen alten Besinnungshörspiels.“

Quelle: epd medien[8]

Weblinks

Werkdoku auf der Website des Autors [7]

Einzelnachweise

  1. ARD Hörspieldatenbank|[1]
  2. LINK/Datei.....
  3. LINK/Datei.....
  4. DLR Kultur, Sendeplatz Freispiel [2]
  5. Schweizer Radio, DRS2, 20:00 [LINK/Datei.....]
  6. Lehrplan Berlin Brandenburg/Schulbuch 9. Klasse[3]
  7. DeutschlandRadio Berlin|[4]
  8. a b c d epd medien, Ausgabe Nr. 15 vom 28.02.2004, Seite 9ff
  9. Tagesspiegel, Programmtipp vom .. [5]
  10. Funkkorrespondenz Nr. 10, 2004, S.4
  11. NZZ, Feuilleton vom 08.12.2004