Benutzer:Wistula/Rittergut Wahlitz

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Wahlitzgutshaus.jpg

Das Gut Wahlitz[1] in Wahlitz im Jerichower Land ist ein jahrhundertealter Gutsbesitz. Die Anlage gehörte bis 1889 als Vorwerk zum Rittergut in Königsborn. Nach der Wiedervereinigung übernahmen ... die landwirtschaftlichen Flächen des Gutes. Im ehemaligen Gutshaus an der Magdeburger Straße 1 befindet sich heute ein Senioren- und Pflegeheim sowie der Diakonieverein Heimverbund Burghof.

Geschichte

WP:Wahlitz: Von 1479 bis 1523 war das Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg Eigentümer, danach ging Wahlitz an das Lorenzkloster, das den Ort verschiedenen Adelsfamilien als Lehen überließ, die ihrerseits Wahlitz dem Rittergut Königsborn eingliederten. 1782 entstand bei Wahlitz ein Vorwerk, dessen Besitzer die Familie von Gossler war. Daraus entwickelte sich zum Ende des 19. Jahrhunderts ein eigenständiges Gut mit 300 Morgen Acker und 30 Morgen Wiese. Den im Dorf ansässigen Bauern gehörten insgesamt 568 Morgen Land, die Einwohnerzahl bewegte sich zu dieser Zeit um etwa 200. Zählte 1900 lediglich 386 Einwohner. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatte sich die Bevölkerungszahl auf fast 600 erhöht. Durch die 1945 von der sowjetischen Besatzmacht angeordnete Bodenreform wurde das Gut Wahlitz enteignet und der Grundbesitz auf 30 Neubauern aufgeteilt. Im Gutshaus wurde ein Altersheim eingerichtet. Infolge der Gebietsreform von 1952 wurde Wahlitz in den Kreis Burg eingegliedert. Als erste im Kreis gründeten sechs Neubauern am 17. September 1952 eine LPG. Nach dem Ende der DDR löste sich die LPG auf, die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Grundstücke übernahmen auswärtige Unternehmen. Größter Arbeitgeber im Ort wurde nun das Senioren- und Pflegeheim, das weiterhin im ehemaligen Gutshaus untergebracht ist und durch Anbauten erweitert wurde.

Alten- und Pflegeheim Haus Katharina, Magdeburger Str 1, 39175 Wahlitz ?

WP:Königsborn: Auf dem wüsten Areal errichtete hundert Jahre später das Lorenzkloster aus der Magdeburger Neustadt ein Gut, aus dem sich der spätere Ortsteil Alt Königsborn entwickelte. Aus dem Klostergut wurde später ein Rittergut, mit dem zunächst die Familie von Alvensleben belehnt wurde, und das danach in rascher Folge seine Besitzer wechselte. Einer der Gutsbesitzer ist von 1575 bis 1579 der Oberst von Ziegesar, der für seine Kriegsdienste reich belohnt, auf dem Gut ein Renaissanceschloss errichtete. Es wurde zwar während des Dreißigjährigen Krieges zerstört, danach aber wieder aufgebaut. Mitte des 18. Jahrhunderts war Kriegsrat Friedrich Gossler Gutsherr von Alt Königsborn. Er richtete 1767 im Schloss eine Seidenfabrik ein, in der er zwanzig ausländische Spinnerfamilien arbeiten ließ und gehörte damit zu den Pionieren der Industrialisierung im ländlichen Raum. Als Ersatz für sein zweckentfremdetes Schloss baute sich Gossler einen Kilometer weiter östlich ein neues Schloss im Rokokostil, das 1770 fertiggestellt wurde, und begründete damit den Ortsteil Neu Königsborn. 1779 musste für die Seidenfabrik Bankrott angemeldet werden. Zum Ende des 18. Jahrhunderts befand sich das Gut Königsborn im Besitz des Geheimrates von Gansauge, danach war seine Tochter, die Gräfin Chasot, die Eigentümerin. Die landwirtschaftliche Nutzung verblieb weiterhin in Alt Königsborn, im 19. Jahrhundert, in dem sich die Einwohnerzahl des Ortes verdoppelte, gehörten zum Gut 480 Hektar Land. Es ist das Jahrhundert politischer Umwälzungen und des technischen Fortschritts. Nachdem Königsborn von 1807 bis 1814 zum napoleonischen Königreich Westfalen gehörte, kehrte es nach dem Wiener Kongress zu Preußen zurück und wurde in den Kreis Jerichow I eingegliedert. 1834 erwarb der Magdeburger Unternehmer Johann Gottlob Nathusius Gut und Schloss, nach dessen Tod übernahm sein Sohn, der Landwirt und Wissenschaftler Wilhelm Engelhard von Nathusius beides. Die Anlage blieb bis 1888 im Besitz der Nathusius.[2]

Wiki Menz: Über eine lange Spanne seiner Geschichte war Menz zusammen mit seinem Nachbarort Wahlitz an das Rittergut Königsborn gebunden. So teilte es mit diesem auch die Eigentumsverhältnisse. Im 15. Jahrhundert gehörte es zum Besitz des Magdeburger Lorenzklosters, das den Gutsbesitz nacheinander verschiedenen Adelsfamilien zum Lehen überließ, darunter auch die im Magdeburger Raum vielfach mit Grundbesitz vertretene Familie von Alvensleben (1. Hälfte des 16. Jahrhunderts). Ab 1834 war die bekannte Magdeburger Fabrikantenfamilie Nathusius Eigentümer. Aufgrund seiner landschaftlichen Lage war Menz seit jeher landwirtschaftlich geprägt. ..Diese konnten sie jedoch nur bis 1953 nutzen, in diesem Jahr mussten sich im Zuge der von den DDR-Behörden verfolgten Kollektivierung der Landwirtschaft die zehn Menzer Landwirtschaftsbetriebe der LPG in Wahlitz anschließen. In den 1960er Jahren ließ die LPG in Menz eine Großbrüterei mit sechs Ställen im Norden des Ortes errichten. Nach dem Niedergang der sozialistischen Landwirtschaft fanden sich 1990 keine Landwirte mehr, die wieder in die Selbständigkeit gehen wollten. So wurde in Menz eine Landwirtschaftsgenossenschaft nach bundesdeutschem Recht gegründet, die fortan die Bewirtschaftung der Menzer Gemarkung übernahm

urspr Königsborn, 1888 kaufte Rittergut Wahlitz Hubertus Engelhard v N (1852-1931) von seinem Vater Wilhelm von Nathusius (1821-1899). Ca 500 Ha. Weide und Wald. H war Deichhauptmann des Elbe-Deichbezirkes. Ehrenamtliche Verwaltung des Knabenwaisenhauses in Wahlitz. Ab 1919 Verpachtung von Wahlitz, da Hüftleiden. Am 01.01.1930 übernahm Sohn Hubert Georg v N (1901- ?), 1933 auch die Verwaltung des Waldes, die bis dato bei seinem Bruder Johannes (1899-1957) lag, der wegzog und Generalagentur einer Versicherung in München übernahm. Hubert ebenfalls Deichhauptmann, ausserdem Mitgeschäftsführer der Magdeburger Molkerei, Mitbegründer der Pflanzkartoffel Jerichower Land GmbH, Vorsitzender der Zuckerfabrik Gommern. 1945 Vertreibung durch die Russen.[3]

Streit zwischen Hubertus v. Nathusius und Pfarrer Johannes Bunz etwa um 1895[4]

Die Gerichtsbarkeit zu Alt- und Neu -Königsborn, Menz und Wahlitz ist von den Erben des Rittergutsbesitzers Gottlob Nathusius dem K. Land- und Stadtgerichte zu Gommern übertragen worden. d.d. 13. November 1835. Amtsbl. 1835. p. 316.[5]

Wahlitz ö. Magdeburg, Rittergut und Dorf (im 19. Jh. mit Königsborn kombiniert). Besitzer waren: von Nathusius (1834-n. 1931), Hubertus (+ 1931) und Wilhelm (+ 1889), Grafen von Chasôt (v. 1820-...)[6]

Die Ortsgemeinde hatte einen Bürgermeister, für die Gutsgemeinde war der Besitzer des Gutes (Nathusius) zuständig.[7]

Christoph Goßler s Tatkraft kannte im Zuge der beginnenden industriellen Entwicklung keine Grenzen. Er erwarb 1767 die im Konkurs befindliche Haase & Diesingsche Fabrik von Halbseiden-, Halbleinen und Wollwaren und wurde damit zum größten Arbeitgeber Magdeburgs. 1500 Menschen waren bei ihm beschäftigt, für damalige Zeiten eine sehr große Zahl. Damit nicht genug . Er erwarb auch ein Landgut, was als Bürgerlicher nicht einfach war, und zwar die adeligen Güter Alt-und Neukönigsborn (1260 Morgen Acker, 620 Morgen Wiesen ,15 Morgen Gärten, 30 Morgen Anger und 7 Teiche)[8] 8 km östlich von Magdeburg sowie das Gut Wahlitz und baute (vor 1775) das Schloß Neukönigsborn mit Gutsanlage im friderizianischen Stil. In Königsborn siedelte er auch Seidenweber an und pflanzte 30000 Maulbeerbäume für die Seidenraupenzucht... Die Zeiten wurden schwierig, Forderungen nicht bedient, das Geld entwertet. 1790 war fast das ganze Vermögen verloren. Das Gut Königsborn ging an die Familie Gansauge aus Tangermünde. Am 26 April 1791 früh 1 Uhr starb der Kriegsrat Christoph Goßler im 68. Lebensjahr.[9]

Gossler wurde gestattet Königsborn und Wahlitz zu kaufen sowie auf dem platten Land einen Seidenbetrieb zu errichten[10]

Von diesen kam Koenigsborn samt Menz und Wahlitz, die überhaupt immer damit in engster Zusammengehörigkeit erscheinen, nach von Alvensleben an Tobias Hübner, welcher es 1575 an den Oberst von Ziegesar verkaufte, wobei zu bemerken ist, daß während Heine Ahlemann noch 1549 als im Besitz des Vorwerks urkundlich beglaubigt ist, 1562 gelegentlich der Visitation der Magister Paulus Praetorius, der bekannte Erzieher und nachherige Geheimrat des Erzbischofs Sigismund als Besitzer des Hofes Königsborn genannt wird. Von Ziegesar nahm das Gut nach Einziehung des Lorenzklosters zuerst vom Administrator. Joachim Friedrich zu Lehen, der aber nachher die Lehngerechtigkeit an das Domkapitel überließ. 1652 ging das Gut in den Besitz der von Treskow über, in der Mitte des 18 Jh. an den Kriegsrat Gossler, gegen Ende desselben an von Gansauge und seit 1834 befand es sich bis vor kurzer Zeit in den Händen der Familie Nathusius. [11]

Wahlitz, Gutsbezirk: 106 Menschen, 1910[12]

Königsborn, ein landtagsfähiges Rittergut den Nathusius'schen Erben gehörend ... Die Steuern sind bei Wahlitz mit angegeben.[13]

Einzelnachweise

  1. hier auch als „Rittergut“ geführt: Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten, G. Decker, Berlin 1868, S. 797, betr. Deichamt des Ehle-Deichverbandes
  2. Gem. Homepage der Familie Nathusius
  3. Jochen von Nathusius und Christine Keßler: Johann Gottlob Nathusius (1760–1835) und seine Nachkommen bis zur sechsten Generation sowie sein Neffe Moritz Nathusius (1815-1886) und seine Nachkommen bis zur fünften Generation. Hrsg.: Verband der Familien von Nathusius und Nathusius e.V. (Kassel): Hannover (Druck), Meschede und Mülheim an der Ruhr 2010 (S. 276-277), aktualisierte Neuauflage von: Lilly von Nathusius, Johann Gottlob Nathusius und seine Nachkommen sowie sein Neffe Moritz Nathusius mit seinen Nachkommen (Familien-Chronik), Detmold 1964
  4. Rainer Bunz, Bürgertum und Frömmigkeit: Eine Familiengeschichte, ISBN 978-3-8424-2324-4, Tredition, Hamburg 2011, S. 187f.
  5. Vollständiges Archiv der von 1816 bis mit 1836 durch die Amtsblätter der Königl. Preuss. Regierung zu Magdeburg .., Franzen und Große, Stendal 1838, S. 16
  6. Lexikon der deutschen und österreichischen Schlösser und Rittergüter bei Schlossarchiv.de
  7. Dieter Dreyer, Gommern und Umgebung zu Großvaters Zeiten, ISBN 978-90-288-6477-1, Europäische Bibliothek, Zaltbommel 1997
  8. Johann Ludwig von Heineccius, Ausführliche topographische Beschreibung des Herzogthums Magdeburg und der Grafschaft Mansfeld, Magdeburgischen Antheils, Decker, 1785, S. 234
  9. Gottfried von Goßler, Die Goßlers in Magdeburg, Anhalt und der Altmark (Zichtau und Kalbe/Milde), Hamburg 2013
  10. Rolf Straubel, Kaufleute und Manufakturunternehmer: eine empirische Untersuchung über die sozialen Träger von Handel und Grossgewerbe in den mittleren preussischen Provinzen (1763 bis 1815), VSWG Beihefte, Nr. 122, Franz Steiner, Stuttgart 1995, S. 398
  11. Die Chronik des Jerichower Landes bei jerichower-land-online.de
  12. Provinz Sachsen, Regierungsbezirk Magdeburg, Landkreis Jerichow I, Stand 1. Dezember 1910 bei gemeindeverzeichnis.de (abgerufen am 20. Juni 2013)
  13. J. A. F. Hermes u. M. J. Weigelt, Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg: topographischer Theil, Band 2, Heinrichshofen, 1842, S. 150, Nr. 44

Literatur

  • Jochen Engelhard von Nathusius (Hrsg.), Anmerkungen zur Geschichte des Gutes Königsborn bei Magdeburg. Zusammengestellt und ergänzt auf Basis der Ausarbeitungen von Eberhard Bormann und Kurt Tuchen, in: Beiträge zur Geschichte der Familien v. Nathusius und Nathusius, NF (Neue Folge), Heft 1, Jochen-Engelhard von Nathusius und Christine Keßler-von Sprengseyen (Red.), Mülheim an der Ruhr 2010

Koordinaten: 52° 6′ 27,71″ N, 11° 46′ 46,03″ O


Kategorie:Herrenhaus in Sachsen-Anhalt Kategorie:Bauwerk im Landkreis Jerichower Land Kategorie:Gommern Kategorie:Barockbauwerk in Sachsen-Anhalt