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Korrekturmaßnahme
Als Korrekturmaßnahme bezeichnet man im Qualitätsmanagement gezielte Maßnahmen, die zum Ziel haben, nach einem Auftreten eines Fehlers dessen Ursachen zu beseitigen und dessen erneutes Auftreten zu verhindern.
Definition
In der ISO 9001:2015 wird Korrekturmaßnahme folgendermaßen definiert:
„Maßnahme zum Beseitigen der Ursache einer Nichtkonformität und zum Verhindern des erneuten Auftretens“[1]
Dabei ist zu beachten, dass in der ISO 9000:2015 nicht von Fehlern, sondern von Nichtkonformitäten gesprochen wird. Diese wiederrum sind als Nichterfüllung einer Forderung definiert, was sowohl diese selbst als auch Korrekturmaßnahmen sehr weit fasst. Wichtig ist dabei zu beachten, dass es sich bei Korrekturmaßnahmen nicht um Maßnahmen handelt, die den Fehler beseitigen, sondern die Ursache für diesen. Dementsprechend sind sie im Prozessmanagement zu verordnen. Damit Korrekturmaßnahmen angemessen eingesetzt werden können, muss diesen eine Ursachenanalyse vorausgehen, um zunächst die Notwendigkeit und anschließend die Art der Maßnahme zu bestimmen.
Unterschied zwischen Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen
Vorbeugungsmaßnahme wird im ISO 9000:2015 folgendermaßen definiert:
- „Maßnahme zur Beseitigung der Ursache einer möglichen Nichtkonformität oder einer anderen möglichen unerwünschten Situtation“[1]
Die Vorbeugungsmaßnahme ist in der Definition fast identisch zu der Korrekturmaßnahme, behandelt aber statt eines aufgetretenen Fehlers einen hypothetischen Fehler. Daraus leitet sich vor allen Dingen ein Unterschied in der Ursachenanalyse ab, denn bei einer aufgetretenen Nichtkonfirmität kann davon ausgegangen werden, dass es mindestens eine Ursache geben muss. [2] Vorbeugungsmaßnahmen werden häufig dann getroffen, wenn durch interne Vorschläge, zukünftige Änderungen an Gesetzen und Normen sowie technologischen Trends neue Informationen verfügbar sind. Auf deren Grundlage wird auf neue Forderungen oder Änderungen innerhalb des eigenen Ressourcensystems eingegangen.[2]
Anforderungen an Korrekturmaßnahmen
Korrekturmaßnahmen müssen laut DIN 9001 mehrere Forderungen erfüllen. Neben der genannten Beseitigung von Fehlerursachen gehört auch die angemessene Proportionalität von Korrekturmaßnahme zu Fehler. Für letzteren Punkt eignet sich zum Beispiel das FMEA-Verfahren, um die Schwere eines Fehlers zu kategorisieren. [3]
Darüber hinaus gilt es, innerhalb des Verfahrens eine ausführliche Dokumentation anzulegen. Diese hat die Bewertung des Fehlers, die Ermittlung der Ursache, die Beurteilung des Handlungsbedarfes, die Ermittlung der Ergebnisse sowie deren Bewertung zu beinhalten. .[3]
Beispiele aus der bibliothekarischen Praxis
Korrekturmaßnahmen können in der bibliothekarischen Praxis folgendermaßen aussehen:
- In der Erwerbung treffen vermehrt Medien zu spät ein. Als Korrekturmaßnahme kann man mit dem Lieferdienst
- Durch einen Softwarefehler sind die Daten des letzten Jahres nicht mehr vorhanden. Als Korrekturmaßnahme kann für die Zukunft ein neues Datensicherungskonzept entwickelt und umgesetzt werden.
- Die Kund:innen beschweren sich über die zu engen Gänge, die mit Rollator oder Rollstuhl nur schwer zu navigieren sind. Als Korrekturmaßnahme kann man mithilfe eines neuen Raumkonzepts die Bibliothek barrierefrei gestalten.
Einzelnachweise:
- ↑ a b Norm DIN EN ISO 9001:2015-11 Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen (ISO 9001:2015); Deutsche und Englische Fassung EN ISO 9001:2015. 2015.
- ↑ a b Korrekturmaßnahmen und Vorbeugungsmaßnahme. Abgerufen am 5. August 2022.
- ↑ a b Was ist eine Korrekturmaßnahme? Abgerufen am 5. August 2022.