Benutzer:Yeti777/Artikelentwurf

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Entwurf zum Artikel "Werkstattpapiere"

Werkstattpapiere (auch als Arbeitsunterlagen, Begleitpapiere oder ähnlich bezeichnet) sind Hilfsmittel in der Produktionsplanung und -steuerung bzw. in der operativen Produktionslogistik. Diese Belege begleiten als Informationsfluss den parallel dazu verlaufenden Materialfluss. In den Unternehmen haben sich verschiedene Dokumente entwickelt die in ihrem Informationsgehalt, ihrer Funktion und ihrer Bezeichnung nicht durchgängig verwendet werden. Im Rahmen der Betriebsdatenerfassung werden Werkstattpapiere teilweise mit Barcodes bzw. QR-Codes bedruckt. Verwendete Arten von Werkstattpapieren sind:

  • Werkstattauftrag: Entsteht aus dem Arbeitsplanoriginal und/oder dem auslösenden Fertigungsauftrag. Oft wird der Werkstattauftrag auch als Fertigungsauftrag bezeichnet. Der Werkstattauftrag ist durch die Auftragsnummer gekennzeichnet. Ebenfalls enthalten sind die Fertigungsmenge und der Liefertermin. Der Werkstattauftrag kann weitere Belege enthalten wie etwa Terminkarten.
  • Terminkarten: Werden für jeden Arbeitsgang erstellt und enthalten Informationen wie die Benennung des Werkstückes, Mengenangaben, Liefertermin. Nach der Fertigstellung eines Arbeitsganges erfolgt eine Rückmeldung an eine übergeordnete Steuerungsinstanz, zum Beispiel über eine Kombination aus Einlesen eines Barcodes für die Auftragsnummer und manueller Dateneingabe über ein BDE-Terminal über tatsächlich hergestellte Gut-Teile. In vielen Fällen erfolgt zusätzlich eine händische Eintragung zu Stückzahl und dem Mitarbeiter, der den Arbeitsgang durchgeführt hat, direkt auf der Terminkarte.
  • Laufkarten: ähnlich den Terminkarten, begleiten sie die Aufträge von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz bis zum Fertigerzeugnis. Auf der Laufkarte angeführt sind die Arbeitsvorgänge laut Arbeitsplan und die ausführenden Kostenstellen.
  • Lohnscheine: Sie werden dem Werkstattauftrag oder der Laufkarte beigegeben. Informationen darauf sind etwa die Benennung des Auftrages, die Positionsnummer im Arbeitsplan, Mengen, Zeiten (Plan-Bearbeitungszeiten, Rüstzeiten…) und die Lohngruppe. Sie dienen als Beleg zur Lohnberechnung, zum Beispiel beim Akkordlohn.
  • Materialentnahmescheine: Sie ermöglichen die Materialentnahme aus einem Lager und enthalten neben der Auftragsnummer noch Daten über Materialart, -form, -abmessung und –menge. Weitere Felder dienen zur Berechnung von Materialkosten.
  • Weitere Unterlagen die dem Begriff Werkstattpapiere zugerechnet werden können, sind – insbesondere bei Erstaufträgen – Zeichnungen, Stücklisten, Arbeitsunterweisungen, Betriebsmittellisten, Werkzeug- und Vorrichtungslisten, Transportscheine und Kontrollscheine.


Durch das Vordringen der Informationstechnologie in die Werkshalle werden immer häufiger beleglose Systeme verwendet. Durch Betriebsdatenerfassung, MES, PPS und die Transpondertechnologie im Rahmen der Industrie 4.0 werden Werkstattpapiere in ihrer Bedeutung und Häufigkeit zurückgedrängt. Andererseits wird durch den Druck großer OEM’s auf ihre Zulieferbetriebe im Hinblick auf die Rückverfolgbarkeit (Traceability) der Herstellungsprozesse durch die diversen Qualitätsmanagementsysteme dafür gesorgt, dass immer wieder neue Dokumente entwickelt werden, die dem Sammelbegriff Werkstattpapiere untergliedert werden können.


Siehe auch

Literatur

  • Jean-Paul Thommen und Ann-Kristin Achleitner, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. 7. Auflage. Berlin (Springer) 2012, ISBN 978-3-8349-3416-1.
  • Wolfgang Meins, Handbuch Fertigungs- und Betriebstechnik. Wiesbaden (Vieweg+Teubner) 1989, ISBN 978-3-5280-4172-4