Benutzer:Zenon/Exzerpt: Frage nach gutem Leben
Titel
Ursula Wolf (1998): Die Philosophie und die Frage nach dem guten Leben
ISBN 3-499-55572-7 (Rowohlt-Taschenbuch, Reinbek 1999)
Gliederung
- Platons praktische Begründung der Philosophie
- Die Spaltung von Ethik und Metaphysik bei Aristoteles
- Die Bedeutungsaspekte der Frage nach dem guten Leben
- Die existentielle Schicht der Frage nach dem guten Leben
- Kurzer Streifzug durch die Geschichte der Philosophie
- Nietzsches Destruktion der Metaphysik
- Diltheys Konzeption des Verstehens aus der Perspektive des individuellen Lebens
- Heideggers Verbindung von Existenzphilosophie und Hermeneutik
- Gegenstand und Motiv der Philosophie
- Die methodische Konzeption von Philosophie
Anfang (Beginn der Einleitung)
Jedes Handeln und Bewirken, jede Art praktischer Betätigung strebt, wie Aristoteles zu Beginn der Nikomachischen Ethik sagt, nach einem Gut. Fragt man, warum jemand etwas erstrebt, so lautet der Grund häufig, es sei das Mittel zu einem weitergehenden Ziel. Soll das Streben auf diese Weise nicht ins Unendliche laufen, dann muss es, argumentiert Aristoteles, einen Endpunkt des Wünschens geben, ein höchstes Gut oder Ziel, das alles einzelne Streben umfasst. Alle Menschen, so Aristoteles weiter, sind sich in der Benennung dieses Guts einig, es ist die Eudaimonia, das Glück oder gute Leben; nicht einig aber sind sie nicht, worin dieses besteht.
Zitate und Notizen
Warum schließt Kant die Frage nach dem Glück bzw. guten Leben aus der Philosophie aus?
ZITAT Seite 13
... aus einer bloßen Beschreibung der empirischen Natur des Menschen lässt sich keine Aussage über das gute Leben entnehmen. Dann bleibt die subjektive Möglichkeit, wonach das gute Leben eben dasjenige Leben ist, das von den jeweiligen Individuen als gut empfunden wird. Da es jedoch eine empirische Frage ist, was Menschen für gut halten, kann es auf diese Weise keine objektiven, für alle Menschen unter verschiedenen konkreten Umständen gültigen Verhaltensregeln geben, wie man das Glück erreichen kann.