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Anton Hermann Albrecht (* 5. Mai 1835 in Freiburg im Breisgau; † 10. Februar 1906 in Dinglingen; Pseudonym: Anton Hermann) war ein deutscher evangelischer Theologe und Dichter.
Leben
Albrecht war der Sohn des Schreinermeisters Christian Albrecht. Nachdem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums in Freiburg, studierte er 1854–1858 Philologie und katholische Theologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Zu seinen Lehrern gehörten Johann Baptist Alzog, Johann Baptist von Hirscher und Joseph König. Albrecht fühlte sich durch die katholische Klerikerausbildung in seiner Entfaltung eingeschränkt und wechselte 1858 an die Universität Basel, wo er an der protestantisch-theologischen Fakultät bei Christoph Johannes Riggenbach und Karl August Auberlen studierte. Am 2. Januar 1859 trat er in Welschneureut zum evangelischen Bekenntnis über und begann im Frühjahr 1859 ein evangelisches Theologie Studium an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, wo Karl Bernhard Hundeshagen, Eduard Riehm und Daniel Schenkel seine Lehrer waren. Im März 1861 schloss er das Predigerseminar erfolgreich ab. Nach seiner Ordination wurde er Vikar in Spöck bei Aloys Henhöfer, der der Erweckungsbewegung angehörte. Nach einer krankheitsbedingten Pause folgten Vikarstellen in Michelbach, Strümpfelbrunn und Schollbrunn. Im April 1865 wird er Pfarrverweser in Fahrenbach, wo er seit Ende 1863 bereits als Vikar wirkte. Im gleichen Jahr heiratet er Sophie Karoline Scheider aus Lahr und im Oktober wird er Pfarrverweser in Gölshausen und im Januar 1868 in Huchenfeld, wo er nach vier Monaten seine erste Pfarrerstelle antreten kann. Nachdem er diese Stelle fünf Jahre – mit krankheitsbedingten Unterbrechungen – ausgefüllt hatte, ließ er sich aus gesundheitlichen Gründen in das klimatisch mildere Eutingen versetzen. Im Mai 1878 konnte er seine Pfarrstelle mit dem Kollegen in Kleinkems tauschen, wo er bis 1885 blieb. Wiederum aus gesundheitlichen Gründen ließ er sich zunächst für ein Jahr beurlauben, aber erst 1888 konnte er wieder eine Pfarrstelle übernehmen, jene in Laufen, die er wieder nach fünf Jahren aufgeben musste. Wegen des wiederkehrenden Asthmas setzte er sich 1893 zu Ruhe. In Lahr und dessen damaligem Nachbarort Dinglingen (heute nach Lahr eingemeindet) verbrachte er die letzten Lebensjahre.
Anton Albrecht entschied sich früh für eine geistliche Tätigkeit. In Freiburg studierte er katholische Theologie, danach in Basel Altphilologie. Im Jahre 1859 entschied er sich zum Übertreten zum evangelischen Glauben und studierte infolgedessen in Basel und Heidelberg evangelische Theologie. Nach dem Studium arbeitete er als Vikar in Spöck, Michelbach und Schollbrunn. Später erhielt er eine Stelle als Pfarrverwalter in Fahrenbach; im Jahr 1865 übernahm er diese Tätigkeit in Gölshausen. Im gleichen Jahr heiratete er die Tochter eines Handwerkers, die aus Lahr stammte; sie hieß Karoline Schneider. Zum Pfarrer wurde er in Huchenfeld im Jahr 1868; 1873 wurde er nach Eutingen berufen. 1878 zog er nach Kleinkems und war dort bis 1885 Pfarrer. Während dieser Zeit fing er an zu dichten. In den Jahren 1888 bis 1893 war er in Laufen Pfarrer, danach wurde er pensioniert. Bis zu seinem Tod verweilte er in den Städten Lahr und Dinglingen.
Gedenken
Am 2. Mai 1937 wurde am Pfarrhaus in Kleinkems ein Gedenkstein für Albrecht errichtet. Er trägt die Aufschrift „In diesem Hause lebte Hermann Albrecht 1878 bis 1885, der Erzähler des Markgräflerlandes“. Am 3. Mai 1964 wurde in Kleinkems ein neues evangelisches Gemeindehaus erbaut, es trägt den Titel „Hermann-Albrecht-Haus“.
Werke
- Der Fall Jerusalems (1868)
- Bruder Ludwig, der Wasgauer (1872)
- Der Schwedenjunker (1873)
- König Eoban (1875); historisches Lustspiel um den Humanisten Helius Eobanus Hessus Digitalisat
- Der Präzeptoratsvikari (1881). In: 'S Gotte-Stübli, 1. Jg. 1881, S. S. 1–162
- Der Leibmedicus. Erzählung aus den Tagen des Türken-Ludwig. In: 'S Gotte-Stübli, 2. Jg. 1882, S. 1–136, Neuausgabe der Erstausgabe von 1882, Verlag Friedrich Resin, Weil am Rhein 1984; ISBN 3-923066-11-2
- Ins neue Land (1890)
- Hebel-Biographie (1905)
- Anno Sechsundneunzig (1905)
- Die Häfnetjungfer, Neudruck der 1921 im Verlag Gutsch, Karlsruhe erschienen Zweitauflage, Verlag Friedrich Resin, Weil am Rhein 1985; ISBN 3-923066-13-9
Literatur
- Bruno Richard Rabus: Anton Hermann Albrecht (1835–1906), In: Das Markgräflerland, Band 1/2000, S. 93–99 Digitalisat der UB Freiburg
- Emil Baader: Erinnerungen an den alemannischen Dichter A.H. Albrecht (1835-1906). In: Die Markgrafschaft, Heft 3/1961, S. 14–15 Digitalisat der UB Freiburg
- Emil Baader: Vor achtzig Jahren erschien Albrechts „Maje us'm Oberland“. Erinnerungen an den Dichter des „Präzeptoriatsvikari“. In: Die Markgrafschaft, Heft 6/1958, S. 5–6 Digitalisat der UB Freiburg
- Wilhelm Engelbert Oeftering: Anton Hermann Albrecht, In: Badische Biographien: VI. Teil: 1901–1910, herausgegeben von A. Krieger und K. Obser; im Auftrage der Badischen Historischen Kommission, Heidelberg, 1935, S. 232–239 (Digitalisat)
- Karl Seith: Die Enthüllung der Hermann-Albrecht-Tafel in Kleinkems. In: Das Markgräflerland, Heft 3/4 1937, S. 112–113 Digitalisat der UB Freiburg
- Anton Hermann Albrecht, der Dichterpfarrer, an seinen Freund, Pfarrer Georg Längin in Karlsruhe. In: Das Markgräflerland, Heft 3/4 1937, S. 113–115 Digitalisat der UB Freiburg
- Karl Herbster: Hermann Albrecht. Ein Nachruf zu seinem 100. Geburtstag. In: Das Markgräflerland, Heft 1/1936, S. 17–20 Digitalisat der UB Freiburg
- Karl Herbster: Gedenktafel für Hermann Albrecht. In: Das Markgräflerland, Heft 2/1936, S. 35 Digitalisat der UB Freiburg
Weblinks
- Literatur von und über Zieglhar/Anton Hermann Albrecht - Überarbeitung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Albrecht Anton Hermann – Biografische Kurzinformation. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
- bz: Eine Erinnerung an Hermann Albrecht. Die Kirchengemeinde feiert in Kleinkems das 50-jährige Bestehen ihres Gemeindehauses. In: Badische Zeitung vom 28. Februar 2015; abgerufen am 26. November 2016
SORTIERUNG:Albrecht, Anton Hermann
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Personendaten | |
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NAME | Albrecht, Anton Hermann |
ALTERNATIVNAMEN | Hermann, Anton (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Theologe und Dichter |
GEBURTSDATUM | 5. Mai 1835 |
GEBURTSORT | Freiburg im Breisgau |
STERBEDATUM | 10. Februar 1906 |
STERBEORT | Dinglingen |