Benutzer:Zieglhar/August Eberlin
Franz August Friederich Eberlin (* 4. April 1838 in Dossenheim; † 23. Oktober 1887 in Schopfheim) war evangelischer Stadtpfarrer, Schriftsteller und Historiker.
Leben
Eberlin war ein Sohn des evangelischen Pfarrers von Dossenheim, August Christian Eberlin, und dessen Ehefrau Erwina Margarethe Louise geborene Pfister. Der Vater wurde später Dekan und Kirchenrat. Eberlin besuchte das Lyceum in Karlsruhe und studierte ab Oktober 1857 Theologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, das er nach einem Gastsemester 1861 in Tübingen abschloss. Danach besuchte er das evangelische Predigerseminar der Universität Heidelberg bis 1863. Im Anschluss wirkte er jeweils kurz als Vikar in Betberg, Ottoschwanden, Mittelschefflenz und Edingen. Anschließend war er von 1868 bis 1876 in Wilhelmsfeld als Vikar tätig. In dieser Zeit heirate er 1869 Elise Emmerling. Nach vielen erfolgslosen Bewerbungen auf Pfarrstellen wurde er im Dezember 1876 als Pfarrer nach Schopfheim versetzt und nahm diese Aufgabe bis zu seinem Tod 1887 wahr.
Als Schopfheimer Stadtpfarrer betrieb er eifrig den Bau der Evangelischen Stadtkirche Schopfheim, deren Einweihung (1889) er aber nicht mehr erlebte. Neben der Seelsorge kümmerte sich Eberlin auch um soziale Einrichtungen (Suppenküche, Krankenhausbibliothek, Arbeiterbildungsverein etc.) und begrüßte die Einführung der Sozialversicherung im Kaiserreich.
Der Schriftsteller und Historiker
Bereits kurz nach seinem Amtsantritt in Schopfheim begann Eberlin die Arbeit an seinem Hauptwerk Geschichte der Stadt Schopfheim und ihrer Umgebung, im Zusammenhang mit der Zeitgeschichte. Eberlin erstellte diese Chronik auf Basis der Vorarbeiten des Altbürgermeisters Johann Karl Grether und orientierte sich in der Form an Karl Gustav Fecht[1] und Johann Georg Friedrich Pflüger[2] und Heinrich Boos[3] Nachdem diese »Eberlin-Chronik« 1878 veröffentlicht wurde, erschien bereits 1879 im Vorgriff auf den 400-jährigen Geburtstag von Martin Luther (1883) die umfangreiche Biografien-Sammlung Eberlins mit dem Titel Die Retter der Lehre Christi: ein Haus -u. Gedenkbuch an schwere Errungenschaften für jede protestantische Familie ; hrsg. zum Andenken an den 400jähr. Geburtstag des Glaubenshelden Dr. Martin Luther. Auf über 600 Seiten präsentierte Eberlin die Biografien von Reformatoren und mit der Reformation verbundenen Personen.
1881/82 veröffentlichte Eberlin drei Beiträge im Oberrheinischen Jahrbuch S Gotte-Stübli, das vom Schopfheimer Verleger Georg Uehlin[4] herausgegeben wurde.
1885 erschien in der von Franz August Stocker herausgegebenen Zeitschrift Vom Jura zum Schwarzwald Eberlins Aufsatz Augusta Rauracorum, der die Geschichte dieser römischen Stadt am Hochrhein darlegt.
Input
Die Retter der Lehre Christ Haus- und Gedenkbuch August Eberlin 1879 Werk ? Kirchenrat August Christian Eberlin ?
Das änderte sich, als 1876 August Eberlin sein Amt als Stadtpfarrer antrat. Er verfolgte vehement die Neubaupläne – wie er überhaupt ein sehr umtriebiger Pfarrer war. 1878, er war erst zwei Jahre in Schopfheim, veröffentlichte er die »Schopfheimer Geschichte«, besser bekannt als »Eberlin-Chronik«. Dadurch ist sein Name auch heute noch in Vieler Munde, denn dieses Buch war die erste Zusammenfassung der Geschichte Schopfheims und wird auch heute noch gerne für Recherchen herangezogen.
Aus Dankbarkeit unterhält und pflegt die Stadt Schopfheim sein Grab auf dem Schopfheimer Friedhof.
1879 trug Pfarrer Eberlin dem Großherzog das Kirchenproblem mündlich vor; 1883 nutzte er den Glückwunsch zum Geburtstag des Großherzogs als Erinnerung. Der Großherzog stellte in seinem Dankesschreiben an den Kirchengemeinderat eine, wie er es nannte, »baldmöglichste« Lösung des Kirchenraumproblems in Aussicht.
Da wir in diesem Jahr auch das Reformationsjubiläum feiern, sei erwähnt, dass der fleißige Pfarrer 1883, anlässlich des 400. Geburtstag von Martin Luther, ein Buch über die Reformatoren veröffentlichte, in dem er über das Wirken von Martin Luther, Philipp Melanchton, Huldrich Zwingli, Johannes Calvin, John Knox und anderen berichtet. ????
Anders als beim Bau der Kirche St. Michael, die seinerzeit auf dem Gelände der abgerissenen Schlosskapelle entstanden war, musste man für einen Neubau einen Bauplatz suchen. Diskutiert wurden die Bauplätze »Bifig« oder Himmelreich. Der erste Bauplan projektierte 1780 Sitzplätze und wurde als zu groß und aufwendig verworfen; auch die überarbeiteten Entwürfe fanden keine Gnade. Der größte Kritiker der Pläne war Baudirektor Prof. Josef Durm aus Karlsruhe, der dann auf Wunsch des Ministeriums die Gesamtplanung selbst in die Hand nahm. 1885 wurde der Bauplatz »Himmelreich« erworben; im Juli 1889 nahm Großherzog Friedrich die feierliche Grundsteinlegung eigenhändig vor. Stadtpfarrer Eberlin konnte dies leider nicht miterleben, da er 1888 verstarb. Seine Stadtgeschichte aber wurde in den Grundstein eingelegt.[1]
August Eberlin, Augusta Rauracorum (Vom Jura zum Schwarzwald, Geschich�te, Sage, Land und Leute, hg. von F.A. Stocker, Bd. 1, Aarau 188U, S. 81-102). Für ein breiteres Lesepublikum schreibt hier der Schopfheimer Stadtpfarrer, der auch eine Geschichte der Stadt Schopfheim verfasst hat, über Ruinen, Geschichte und Funde von Augusta R., mit Abbil�dungen nach Schöpflin und Herrliberger. (Stehlin 206)
Schriften
- Geschichte der Stadt Schopfheim und ihrer Umgebung, im Zusammenhang mit der Zeitgeschichte, Druck und Verlag von Georg Uehlin. Schopfheim, 1878 Google Digitalisat
- Die Retter der Lehre Christi : ein Haus- u. Gedenkbuch an schwere Errungenschaften für jede protestantische Familie, Zürich : Nägeli, 1879 Digitalisat der BSB München
- Das erlöste Gespenst. In: S Gotte-Stübli. Ein oberrheinisches Jahrbuch. Begründet u. hrsg. von Georg Uehlin im Verein mit Volksschriftstellern u. -Dichtern beider Ufer des Rheins. Band 1, Schopfheim 1881
- Fidele. Eine Wucherergeschichte. In: S Gotte-Stübli. Ein oberrheinisches Jahrbuch. Begründet u. hrsg. von Georg Uehlin im Verein mit Volksschriftstellern u. -Dichtern beider Ufer des Rheins. Band 1, Schopfheim 1881
- Jagdrecht in der Sakristei. In: S Gotte-Stübli. Ein oberrheinisches Jahrbuch. Begründet u. hrsg. von Georg Uehlin im Verein mit Volksschriftstellern u. -Dichtern beider Ufer des Rheins. Band 2, Schopfheim 1882
- Das Gersbacher Freuden- und Friedensfest : am 24. und 25. Juli 1884; Verlag: Schopfheim : Uehlin, 1886.
- Die Diaspora der Diözese Schopfheim : ihre Entstehung u. Geschichte ; Referat an die Diözesansynode Schopfheim ; e. Festgabe zum Lutherjubiläum; Autor: August Eberlin; Verlag: Schopfheim : Uehlin, 1883.
- Augusta Rauracorum. In: Vom Jura zum Schwarzwald, Band 2 (1885), S. 81-101 e-periodica
Literatur
- Klaus Strütt: August Eberlin, evangelischer Stadtpfarrer in Schopfheim von 1876–1887. In: Geschichte der Stadt Schopfheim und ihrer Umgebung, im Zusammenhang mit der Zeitgeschichte, Druck und Verlag von Georg Uehlin. Schopfheim, 1878; Reprint 1983
Weblinks
- Eberlin August – Biografische Kurzinformation. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte der Stadt Durlach.
- ↑ Geschichte der Stadt Pforzheim.
- ↑ Geschichte der Stadt Basel im Mittelalter.
- ↑ Uehlin Johann Georg – Biografische Kurzinformation. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
SORTIERUNG:Eberlin, August
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Kategorie:Gestorben 1887
Kategorie:Mann
Personendaten | |
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NAME | Eberlin, August |
ALTERNATIVNAMEN | Eberlin, Franz August Friederich |
KURZBESCHREIBUNG | evangelischer Pfarrer und Heimatforscher |
GEBURTSDATUM | 4. April 1838 |
GEBURTSORT | Dossenheim |
STERBEDATUM | 23. Oktober 1887 |
STERBEORT | Schopfheim |