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Ernst Hänßler - Selbstporträt

Ernst Hänßler (* 23. Januar 1848 in Steinen; † 10. August 1913 in Steinen, war ein deutscher Landschafts- und Porträtmaler.

Leben

Er war der Sohn des und der Anna Magdalena Sturm. Der Dichter Ernst Friedrich Sturm war sein Onkel.

Zeichenlehrer Gustav Wilhelm Friesenegger. Mit 17 Jahren ging Hänßler auf die Kunstgewerbeschule in Freiburg und danach in die Lehre bei einem Dekorationsmaler in Baden-Baden. Seine Ausbildung wurde durch den Deutsch-Französischen Krieg unterbrochen. Nach dem Krieg arbeitete er im väterlichen Malerbetrieb und übte sich in der Freizeit in der Kunstmalerei.

Im August 1875 begann er seine künstlerische Ausbildung an der Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Ferdinand Keller bis 1880

1963 und 2013 wurden in Steinen jeweils Gedächtnis-Ausstellungen mit Werken von Ernst Hänßler organisiert.

Werke

  • Ernst Hänssler: Erlebnisse eines Soldaten des 4. Badischen Infanterie-Regiments Prinz Wilhelm im Feldzuge 1870-1871. Karlsruhe 1896

Input

STEINEN (BZ). Die Nachfahren des Steinener Kunstmalers Ernst Hänßler (1848-1913), Wolf-Dieter Hänßler aus Langenau und Henriette Stuchtey, London, präsentieren ab heute, Samstag, 1. Juni, in Steinen eine Ausstellung mit Werken Landschafts- und Porträtmalers im Vogtshaus. Ausgestellt werden rund 50 Gemälde aus Privatbesitz. Wolf-Dieter Hänßler und Bürgermeister Rainer König werden die Vernissagegäste begrüßen, eine Einführung in das Werk von Ernst Hänßler gibt die Kunsthistorikerin und Urenkelin des Künstlers, Henriette Stuchtey. Für den musikalischen Rahmen sorgen Michaela Bongartz (Cello) und Reinhard Mayr (Klavier).

Ernst Hänßler wurde in Steinen als Sohn eines Malermeisters geboren. Nach seiner Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Freiburg und einer Tätigkeit als Dekorationsmaler studierte er Malerei an der Kunstakademie Karlsruhe. Trotz weiterer Studienangebote kehrte er in sein Heimatdorf zurück und konzentrierte sich fortan auf Porträts, vorwiegend von heimischen Bürgern, häufig in Markgräfler Tracht. Daneben entstanden in seinem Atelier auch Waldstücke, Stillleben und Aktdarstellungen. Die Ausstellung gibt einen Einblick in das Werk Hänßlers.

STEINEN. Mit Hut, imposantem Bart und offenem Blick: So hat sich der Kunstmaler Ernst Hänßler aus Steinen in einem Selbstporträt dargestellt. Das Bildnis hängt zusammen mit weiteren 50 beeindruckenden Ölgemälden in der Gedächtnisausstellung zum 100. Todestag des Künstlers im Vogtshaus Steinen. Die Schau gibt einen repräsentativen Einblick in das Oeuvre Hänßlers, der vor allem ein meisterhafter Porträtmaler war. Mit detektivischem Gespür und aufwändiger Recherche haben der Initiator der Ausstellung, Wolf-Dieter Hänßler aus Langenau, und die Urenkelin des Malers, die in London lebende Kunsthistorikerin Henriette Stuchtey, nach dem Verbleib der Gemälde ihres Vorfahren geforscht. Durch akribische Nachforschung konnten sie über 150 Bilder ausfindig machen und einiges über die Gemälde und die Porträtierten herausfinden.

Für Wolf-Dieter Hänßler war es "ein berührender Augenblick", dass so viele Gäste zur Eröffnung ins Foyer des Schulzentrums gekommen waren, darunter Familienmitglieder wie die 85-jährige Eva Rösch, eine Enkelin des Malers. Bürgermeister Rainer König freute sich, dass an diesen bedeutenden Künstler aus Steinen erinnert wird. 50 Jahre sind es her, seit die letzte Gedächtnisausstellung zu Ehren Hänßlers 1963 im Schulhaus stattfand. König dankte den Organisatoren Hänßler und Stuchtey, die diese Schau geplant und zusammengetragen haben. So habe Ernst Hänßler die Familie wieder zusammengeführt, meinte König. Umrahmt wurde die Eröffnungsfeier von der Cellistin Michaela Bongartz und dem Pianisten Reinhard Mayr.

Über Leben und Werk ihres Urgroßvaters sprach Henriette Stuchtey. Geboren 1848 in Steinen als Sohn eines Malermeisters, ging Ernst Hänßler mit 17 Jahren an die Kunstgewerbeschule Freiburg. Nach der Soldatenzeit studierte er fünf Jahre lang an der Kunstakademie Karlsruhe. Ab 1880 lebte er wieder in seinem geliebten Heimatort Steinen, dem er sich zeitlebens verbunden fühlte, ließ sich im Garten des Elternhauses ein Atelier bauen – das bis heute erhalten ist – und spezialisierte sich auf Porträtmalerei. "Unter rauer Schale und bärbeißiger Geste verbarg sich ein verletzliches Herz", wurde der geniale Maler, der 1913 mit 64 Jahren starb, einmal beschrieben.

Die hervorragende akademische Ausbildung, die Hänßler genossen hat, ist den maltechnisch meisterlichen und perfekt komponierten Bildern anzusehen. Aus dem ersten Studienjahr sind detail- und naturgenaue Stillleben mit Herbstfrüchten und Blättern erhalten. Ebenfalls aus der Karlsruher Studienzeit stammen Porträts einer Markgräflerin mit Haube und einer jungen Frau mit Hut und zwei großartige Frauenakte. Eines zeigt das weibliche Modell in prächtiger Schönheit und plastisch gemalter Körperlichkeit vor bordeauxrotem Hintergrund.

Hänßler war ein Meister der Porträtmalerei, wie man an zahlreichen Exponaten sehen kann. Darunter finden sich das Selbstbildnis mit Hut, das Porträt seiner Frau Emilie und viele weitere Bildnisse von Familienangehörigen, aber auch von Bürgern aus der Umgebung. Hänßler habe, so Stuchtey, die Porträtierten meist schlicht und natürlich dargestellt, in einem Brustbild, dem Betrachter zugewandt, vor einfarbigem Hintergrund. Plastisch, farbsaturiert, realitätsgenau bis ins kleinste Detail, so wirken Hänßlers ruhige würdevolle Porträts von Herren mit Backenbärten, aber auch von Frauen in festlicher Markgräfler Tracht mit Hörnerkappe. Hänßler hat auch viele anmutige und bezaubernde Kinderporträts gemalt, darunter das repräsentative große Figurenbild von Nelly und Elsa Sänger in Spitzenkleidchen und die ausdrucksvollen Doppelporträts der Geschwister Büche. So fein und realitätsgetreu sind die Kindergesichter gemalt, wie es nur ein so hervorragender Porträtist wie Hänßler vermag. Doch auch das opulente Ölgemälde "Wildbrethändler" zieht die Blicke an. Im Stil der niederländischen Jagdstillleben-Malerei des 17. Jahrhunderts hat Hänßler in altmeisterlicher Malkunst eine detailreich ausgemalte Szene mit Wildbret, Fasanen, Jagdtrophäen dargestellt. In solchen Gemälden zeigt sich der virtuose Könner der Ölmalerei. Sehenswert sind auch die Genrebilder mit Alltagsszenen wie den badenden Jungen am Steinenbach oder den Reisigsammlern im Wald. Idyllisch wirken die Waldstücke, Ansichten von Waldlandschaften mit Rehen, in denen die unberührte Schönheit und Stille der Natur eingefangen ist. Ein eher ausgefallenes Bild ist die "Oberitalienische Szene" mit einer Fischhändlerin und einem südländischen Mann auf einer Terrasse.

Steinen. Mit der Gedächtnisausstellung zum 100. Todestag des Steinener Kunstmalers Ernst Hänßler (1848-1913) im Vogtshaus wird ein bedeutender heimatverbundener Genre- und Porträtmaler wiederentdeckt.

Die Initiatoren der Gedächtnisausstellung: die Kunsthistorikerin Henriette Stuchtey und ein Verwandter des Kunstmalers, Wolf-Dieter Hänßler, vor dem Selbstporträt Ernst Hänßler und dem Gemälde von dessen Frau Emilie. Fotos: Jürgen Scharf Foto: Markgräfler Tagblatt

Man hört förmlich Hörnerklang zu dem erbeuteten Wildbret, so prächtig und detailgetreu ist das Jagdstillleben mit erlegtem Wild dargestellt. Hänßlers Wildbretgemälde, im Stil der niederländischen Schule des 17. Jahrhunderts opulent in Öl gemalt, ist einer der Blickfänge in der Ausstellung mit 50 privaten Leihgaben. Alle Facetten dieses Kunstmalers werden berücksichtigt: die ansehnlichen Wildgemälde (Stillleben mit Geflügel) ebenso wie seine Waldstücke, Szenen mit Landschaften und die Porträts, mit denen er seinen Lebensunterhalt verdiente. Diese Porträts sind Hänßlers große Stärke.

So urteilt auch die Urenkelin des Kunstmalers, die in London lebende Kunsthistorikerin Henriette Stuchtey, die ein vorläufiges Werkverzeichnis erstellt hat. 150 Gemälde sind darauf gelistet, überraschend viele finden sich in renommierten Museen wie dem Augustinermuseum Freiburg und dem Dreiländermuseum Lörrach. Auch die Kunsthalle Karlsruhe kaufte aus dem Nachlass Bilder.

Wenn man die Bildergalerie betrachtet, die eine Ahnengalerie vieler Steinener Bürger ist, versteht man, warum Ernst Karl Hänßler, Sohn eines Malermeisters, nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Freiburg und dem Studium an der Kunstakademie Karlsruhe so viele Porträtaufträge erhalten hat. Er war ein hervorragender Porträtmaler, der in seiner akademischen Malweise die Porträtierten schlicht und natürlich, meist in einem dem Betrachter zugewandten Brustbild dargestellt hat. Vor allem porträtierte er Männer, Frauen in Markgräfler Tracht und wohl gerne Kinder. Liebevoll gemalt ist das innige Porträt seiner Frau Emilie und seiner Tochter; anmutig und lieblich sprechen einen mehrere Doppelporträts von Kindern an.

Sehr idyllisch sind seine Waldlandschaften mit Tieren, meist Rehen. In Steinener Stuben dürften einige Genrebilder hängen wie die Szenen mit badenden Jungen am Steinenbach. Nach 1905 entstehen, wohl auch bedingt durch schwindendes Augenlicht, nicht mehr viele Gemälde.

Literatur

  • Ernst Friedrich Bühler: Der Kunstmaler Ernst Hänßler. In: Steinen. Chronik eines Dorfes, Lörrach-Haagen 1982, S. 252-259

Weblinks

Commons: Ernst Hänßler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise



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