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Bischof Johann V. von Venningen ernennt den Dompropst Georg von Andlau (links) zum Rektor der neu gegründeten Universität Basel; Hans von Flachslanden (rechts) nimmt die Gründungsurkunde entgegen

Hans von Flachslanden auch Hans von Flachsland oder Hans der Jüngere von Flachslanden (* 1412; † 1476 in Rötteln bei Lörrach, heimatberechtigt in Basel) war von 1454 bis 1463 Bürgermeister von Basel.

Leben

Die Familie stammt aus dem oberelsässischen Flaxlanden.[1] Seine Eltern waren Hans der Ältere von Flachslanden und Anna Marschalkin von Delsberg.[2] Der Vater war bischöflicher Erzkämmerer auf Landskron im Elsass.[3] In erster Ehe war von Flachslanden mit Susanna Tribock verheiratet, in zweiter Ehe mit Barbara von Breitenlandenberg.[4]

Von Flachslanden war ab 1444 Meier zu Biel (heute Biel-Benken).

1444 verkaufte er die erst von seinem Vater erworbene Burg Landskron, die er von den Markgrafen von Hachberg-Sausenberg als Lehen hatte.[5]

1451 erhielt er von Markgraf Rudolf IV eine Haus in Lörrach.[6]

Von 1451 bis 1454 wirkte er in Basel als Ratsherr der Ritter, 1452/53 war er Siebner mit der Kompetenz im Bereich der Finanzen. Von 1454 bis 1463 war Hans von Flachslanden schliesslich Bürgermeister der Stadt Basel. In der Zeit von 1451 bis 1468 unternahm er zahlreiche Gesandtschaften ins Reich und zum Papst. So war er im Jahr 1460 massgeblich an der Gründung der Universität Basel durch Papst Pius II. beteiligt.[7]

Als Hans von Flachslanden schliesslich 1463 als Bürgermeister demissionierte, legte er zugleich das Basler Bürgerrecht nieder und wurde Landvogt des Markgrafen Rudolf IV. von Hachberg-Sausenberg in Rötteln. 1468 gehörte er zu den Vermittlern der Waldshuter Richtung mit der der Waldshuterkrieg beendet wurde. Hans von Flachslanden war als überaus wohlhabender und daher einflussreicher Mann einer der wichtigsten Politiker Basels seiner Zeit.

Der Flachsland-Teppich

Wappen der Herren von Breitenlandenberg
Wappen der Herren von Flachslanden


Der Flachsland-Teppich ist eine Bildwirkerei (Tapisserie) - umgangssprachlich ein Wandteppich - mit einer Gesamtlänge von ursprünglich 506 cm und einer Höhe von 128,5 cm. Heute ist der Teppich in zwei Teile zerschnitten. Den Namen hat diese Tapisserie vom Auftraggeber, dem Röttler Landvogt Hans dem Jüngeren von Flachslanden. Der schenkte das Kunstwerk seiner zweiten Gattin, Barbara von Breitenlandenberg zur Hochzeit. Diese Hochzeit und damit das Herstellungsjahr des Teppichs wird überwiegend in das Jahr 1468 datiert, während Schubring “um 1470” vorschlägt.[8]


Der Teppich befindet sich seit 1981 im Historischen Museum Basel, das ihn für 2,6 Mio. CHF gekauft hatte.[9]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. s. Kindler S. 360
  2. s. Schubring S. 79
  3. s. Schüpbach-Guggenbühl
  4. s. Schubring S. 79
  5. s. Kindler
  6. s. Kindler
  7. Edgar Bonjour: Zur Gründungsgeschichte der Universität Basel. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Band 54 (1955)
  8. siehe Schubring S. 80
  9. Basler Wirkteppiche, Pressecommuniqué des Historischen Museums Basel, 17. Februar 2004.
VorgängerAmtNachfolger
Peter Reich von ReichensteinLandvogt von Rötteln
1468–1475
Wilhelm von Runs


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