Benutzer:Zieglhar/Harsch von Almendingen (Adelsgeschlecht)

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Wappen der Harsch von Reute und Holzhausen. Gespalten, vorn in Gold zwei gekreuzte gestümmelte rote Baumäste, hinten in Rot einwärts gekehrt ein goldener Löwe

Die Harsch von Reuthe und Holzhausen waren ein Freiburger Bürgergeschlecht, das 1612 durch Conrad Harsch die Grundherrschaft über die Breisgauer Dörfer Holzhausen, Ober- und Unterreute hatte und 1872 mit Carl Harsch von Reuthe und Holzhausen ausstarb.

Geschichte

Die Brüder Andreas, Conrad und Michael Harsch erhielten am 21. Juli 1578 vom Pfalzgrafen von Wilhelm Ludwig Böcklin von Böcklinsau einen Wappenbrief. Eine Erhebung in den Adelsstand ist auch später nicht nachweisbar. Die Harsch beanspruchten gleichwohl unangefochten freiherrlichen Status und waren im vorderösterreichischen Ritterstand immatrikuliert.

1579 erhielt das Geschlecht das Satzbürgerrecht in Freiburg, d.h. sie erhielten die Privilegien eines Stadtbürgers konnten aber für sich eine pauschale Sonderregelung für die bürgerlichen Abgaben und Dienstpflichten aushandeln.

Michael Harsch war Pfarrer in Eschbach im Schwarzwald, wo er 1594 verstarb.[1] Andreas Harsch war promovierter Jurist und seit 1602 Kanzler der vorderösterreichischen Regierung in Ensisheim.[2] Es wird angenommen, dass er um 1604 in den Besitz der Dörfer Holzhausen, sowie Ober- und Unterreute kam. Als Andreas 1612 starb trat sein Bruder Conrad († 1626) die Grundherrschaft an. 1614 stiftete dieser einen Taufstein für die St. Pankratius Kirche in March-Holzhausen.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde 1634 das Schloss in Reute abgebrannt und die Herrschaft bezog das Herrenhaus in Holzhausen. In Reute erbauten die Harsch ein neues, zweistöckiges Herrschaftshaus, das aber nach einem erneuten Brand 1757 aufgegeben.

1687 wurde das jetzige Pfarrhaus erbaut.[3] Ein jahrzehntelanger Rechtsstreit über die Finanzierung schloss sich an. [4]

1776 war die Kirche baufällig, der Dachstuhl „mehernteils ganz faul“.[5] Wieder gab es Streit. Im Generallandesarchiv Karlsruhe befinden sich ungefähr viertausend Seiten Akten, „den Kirchen- und Pfarrhausbau … zu Holzhausen und die darüber zwischen Baden, Österreich und dem Bischof von Konstanz entstandenen Irrungen betreffend (1713–1788)“. [4] Patron des rechten Seitenaltars ist der heilige Johannes Nepomuk, der von der Familie Harsch auch als Familienheiliger erwählt wurde.

Franz Hundsnurscher: Zur Geschichte der Pfarrei Holzhausen. In: Thomas Steffens (Hrsg.): Holzhausen. Ein Dorf der March. Gemeinde March 1995, S. 209–224.

Die Grafen von Harsch

Diese Harsch sind nicht verwandt mit den aus dem Elsass stammenden Grafen von Harsch zu denen Ferdinand Amadeus von Harrsch, der Freiburger Gouverneur zu Beginn des 18. Jahrhunderts gehörte.

Ferdinand Philipp von Harsch

Ferdinand Amadeus von Harrsch

Die Harscher von Allmendingen

Benutzer:Zieglhar/Ludwig Harscher von Almendingen

Input

Holzhausen war damit österreichisches Lehen. 1604 kam es an den vorderösterreichischen Kanzler Andreas Harsch († vor 1612), bei dessen Nachkommen Teile des Dorfs bis ins späte 19. Jahrhundert blieben.

Die Harsch erlangten freiherrlichen Status und waren im vorderösterreichischen Ritterstand immatrikuliert.


1579 erhielt das ursprünglich bürgerliche Geschlecht das Satzbürgerrecht in Freiburg, wofür sie jährlich eine bestimmte Summe entrichten mussten. Sie fühlten sich zum Adel gehörig, was jedoch nicht der Fall war, und nannten sich Freiherrn. Nachforschungen in Wien haben ergeben, dass sie nie vom Kaiser geadelt worden sind.

1605 spätestens musste Dr. Andreas Harsch, kaiserlicher Rat und Kanzler zu Ensisheim, in den Besitz von Ober- und Unterreute gekommen sein, dies geht aus einem Schreiben von A. Harsch an den Bischof von Konstanz hervor. Die Familie bewohnte zunächst noch den von Held errichteten Bau in Oberreute, als dieser im 30jährigen Krieg Schaden litt, erbauten sie ein neues, zweistöckiges Herrschaftshaus. 1606 Dr. Andreas Harsch, Kanzler der Vorderösterreichischen Regierung in Ensisheim. Die von den Held abgeschaffte Leibeigenschaft wurde wieder eingeführt, oder die Anweisung zur Abschaffung wurde nie umgesetzt.

Literatur

  • Julius Kindler von Knobloch: Oberbadisches Geschlechterbuch, Heidelberg 1898, Band 1, S. 541–543 Digitalisat
  • Carl August von Grass (Bearbeiter), Johann Siebmacher (Begründer): J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend, Nürnberg, 1878, S. 9, 142 und Tafel 7 Digitalisat
  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon im Vereine mit mehreren Historikern herausgegeben., Vierter Band. [Graffen — Kalau von Kalheim.], Leipzig 1863, S. 212–213 in der Google-Buchsuche
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1857. S. 304–305 Digitalisat
  • Fr. Cast: Historisches und genealogisches Adelsbuch des Großherzogthums Baden, Stuttgart 1843, S. 100–101 im Internet Archive
  • Martin Hesselbacher: Die Förderung der Baudenkmalpflege in Südbaden durch die Badische Landeskreditanstalt Karlsruhe. 4. Das Schloß der Freiherrn von Harsch in Holzhausen (Lkr. Freiburg i. Br.) In: Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden-Württemberg, Band 7, Nr. 4 (1964), S. 111–116 Digitalisat

Weblinks

Commons: Harsch von Reute – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Struck, Wolf, "Almendingen, Ludwig Harscher von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 204 [Online-Version]; URL: [3]
  • Hugh James Rose: Almendingen, Ludwig Harscher von. In: A New General Biographical Dictionary, Vol. 1, Landon 1857, S. 357-358 im Internet Archive
Commons: Coats of arms of Harscher von Almendingen family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Otto von Alberti: Württembergisches Adels und Wappenbuch Im Auftrag des Württembergischen Altertumsvereins. Erster Band A–M, Stuttgart 1889–1898, S. 274–275 im Internet Archive

Einzelnachweise

  1. siehe Hesselbacher S. 116
  2. Franz Kreutter: Geschichte der K.K. Vorderösterreichischen Staaten, Band 2, S. 267 (Fußnote) Digitalisat
  3. Quelle: Hermann Brommer, Thomas Steffens: March. Reich an Geschichte und Kunst. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2002, ISBN 3-89870-091-7.
  4. a b Franz Hundsnurscher: Zur Geschichte der Pfarrei Holzhausen. In: Thomas Steffens (Hrsg.) 1995, S. 209–224.
  5. Hermann Brommer: „Gottes Haus und Pforte des Himmels“: Zur Baugeschichte der St. Pankratiuskirche und des Pfarrhauses in Holzhausen. In: Thomas Steffens (Hrsg.) 1995, S. 225–252.