Benutzer:Zieglhar/Martin von Pairis

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Martin von Pairis war Abt des Klosters Pairis im Elsass und profilierte sich bei der Mobilisierung des oberrheinischen Adels für den Vierten Kreuzzug an dem er auch selbst teilnahm.

Martin stammte aus Basel.

Die Kreuzfahrer sammelten sich bei Basel und zogen von dort nach Verona, wobei Abt Martin die geistliche und weltliche Führung der Gruppe übernahm. In Verona sammelten sich auch andere Kreuzfahrergruppen. Martin zuog mit den seinigen nach acht Wochen weiter nach Venedig, wo man sich nach Alexandria einschiffen wollte. Balduin von Flandern und Bonifacius von Montferrat hatten sich Ägypten als Ziel ausgesucht, da in Palästina gerade Waffenstillstand herrschte. Venedig wollte die notwendigen Schiffe jedoch nur zur Verfügung stellen, wenn das Kreuzfahrerherr zuvor mit den Venezianern die Stadt Zara eroberten.

Martin gehörte zu der Delegation der Kreuzfahrer, die nach der Eroberung von Zara zum Papst Innozenz entsandt wurde um die Exkommunikation zu vermeiden (Zara war ungarisch und der ungarische König hatte auch das Kreuz genommen und sich damit unter den Schutz des Papstes gestellt). Als nun bei den Kreuzfahrern die Idee der Eroberung Konstantinopels aufkam, bat Martin den Papst um die Erlaubnis nach hause zurückkehren zu dürfen, was jedoch verweigert wurde. Er reiste nach Benevent, wo er den Kardinal Petrus von Capua traf, der direkt - unter Umgehung von Konstantinopel - nach Akkon wollte. Sie schifften sich bei Siponto ein. Am 25. April 1203 kamen sie in Akkon an, wo er mit der geistlichen Betreuung aller Deutschen betraut wurde. Viele kamen durch die dort ausbrechende Pest um. Nun brachen auch wieder die Kämpfe mit den Mohammedanern aus und Artin wurde zusammen mit Konrad von Schwarzenberg nach Konstantinopel gesandt um beim dortigen Hauptheer der Kreuzfahrer um Verstärkung zu bitten. Sie kamen am 1. Januar 1204 in Konstantinopel an, wo sie aber keine Hilfe erhielten.[1] Die Kreuzfahrer waren mit der Belagerung von Konstantinopel beschäftigt, das sie dann auch einnahmen. Während der allgemeinen Plünderung verschaffte sich Martin Reliquien. Er bleib den Sommer 1204 in Konstantinopel. Am 1. Oktober 1204 kam Martin wieder nach Akkon und fuhr von dort mit den Reliquien an Ostern 1205 nach Europa zurück, wo es am 28. Mai in Venedig landete. Über Basel zog er in sein Kloster, wo er am 24. Juni ankam, nachdem er dem Basler Bischof Luthold etwas von seinem Raubgut übergeben hatte.

Literatur

  • Th. Vulpinus (Renaud): Günthers von Pairis Historia Constantinopolitana, Jahrbuch für Geschichte, Sprache und Literatur in Elsass-Lothringen, 5, 1889, pp. 3-56 online im Internet Archive

deutsche Übersetzung der Historia Constantinopolitana von Gunther von Pairis Eintrag auf www.geschichtsquellen.de

Einzelnachweise

  1. Pairis S. 22/23