Benutzer:Zieglhar/Röttler Münzen
Münzen die im Auftrag von Familienmitgliedern der Herren von Rötteln oder der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg geprägt wurden.
Bracteaten des Basler Fürstbischofs Luthold von Rötteln
Rötteln (Adelsgeschlecht)#Die Bischöfe Walther und Lüthold - Fürstbistum Basel
Händleinheller des Markgrafen Rudolf III. von Hachberg-Sausenberg
Münzprägungen durch den Markgrafen Rudolf III. von Hachberg-Sausenberg wurden zunächst urkundlich nachgewiesen.[1] Als der deutsche König Wenzel im Juli 1385 ein neues Münzgesetz erließ, wurde in einem ersten Übergangsgesetz die weitere Prägung von bösen Hellern - also minderwertigen Münzen mit einem zu geringen Silberanteil - untersagt. Als Urheber solcher minderwertiger Münzen wurde u.a. der Markgraf Rudolf von Hochberg genannt.[2] Eine Verleihung des Münzrechts an die Hachberger Linie des Hauses Baden ist nicht bekannt, sie haben aber rechtlich unbeanstandet Münzen prägen lassen.[3]
1829 wurden in Warmisried 800 kleine Silbermünzen gefunden. Dabei befanden sich auch Heller („Händleinhellern“). Zunächst wurde nur ein Teil der Funde ausgewertet und bestimmt und erst später wurde auch der Rest erfasst und beschrieben, wobei sich bei den als unbestimmbar eingestuften Münzen auch ein Händleinhellern war „der in der Flachhand ein deutliches R zeigt“. Als Münzstätte wurde zunächst Rottweil vermutet.[4]
Bei Ausgrabungen in der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier wurden 1899 auch zwei Hellern („Händleinhellern“) zunächst unbekannter Herkunft gefunden. Aufgrund des Kennzeichens „R“ (oder „F“) und des Berichtes über den Warmisrieder Fund wurde als Münzstätte zunächst Rottweil oder Ravensburg vermutet.[5]
Diese Händleinheller aus Warmisried und Trier wurden später dem Markgrafen Rudolf III. von Hachberg-Sausenberg zugeschrieben.[6]
Schon bei den frühen Hellern („Händleinhellern“) setzt eine merkliche Kupferbeilegierung ein, sodass der Heller schon sehr bald zur ersten deutschen „reinen“ Kupfermünze herabsank. Geprägt wurden beidseitige silberne Pfennige (Häller Pfennige), genannt „Händelheller“, da sie meist eine Hand abbildeten. Die Heller wurden allmählich so verschlechtert, dass sie keine Silbermünzen mehr waren. Man unterschied weiße, rote und schwarze Heller; auf den Reichstaler rechnete man 576 Heller.
1385 - Kg. Wenzel hat diesen Heller nochmals abgewertet - er wog nur noch 0,4 gr. und hatte nur 0,13 gr, Feinsilbergehalt - so daß man ihn zu der Zeit auch den "bösen Heller" nannte - denn, damit warein keine großen Geschäfte mehr zu machen. Offenbar verlor nun also das Reich nicht mehr viel, dals es die Münzrechte kurz darauf der Stadt Hall übertrug. Zuvor war das Haller Münzrecht sogar zweimal "verpachtet" worden - einmal an ein Florentiner Konsortium ( das weiß man, weil die Mitglieder dieses Konsortium sich verstritten und von 1308 Prozessakten vorliegen ). Die Händleinheller wurden nun an vielen Orten geprägt und sie verschlechterten sich dabei andauernd.Blog
Bracteaten des Konstanzer Fürstbischofs Otto III. von Hachberg
Otto III. von Hachberg#Der Bischof und seine Münzen - Hochstift Konstanz
Double denier - Philipp von Hachberg-Sausenberg
Philipp (Hachberg-Sausenberg)#In französischen Diensten - Fürstentum Orange[7] Observations sur quelques monnaies frappées à Orange pendant le Moyen-Age / A. Du Chalais Edité par E. Dézairs, imp.. Blois- 1844
Auf der Rückseite im zweiten und dritten Feld mit dem Hifthorn, der gemeinen Figur aus dem Wappen des Fürstentums Orange. Die Münzfunde dieser Prägung wiegen knapp 1 Gramm.
Münzen badischer Markgrafen mit dem Röttler Wappenbild
Christoph Ernst Friedrich
Literatur
- Manfred Miller: Baden. Münzen und Medaillen, ISBN-13: 9783748163596 Google Digitalisat
- Friedrich Wielandt: Badische Münz- und Geldgeschichte, 3. Auflage, Karlsruhe 1979, ISBN 3 7650 9014 X
- Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050–1515. Badische Historische Kommission (Hrsg.), Band 1 – Richard Fester (Bearbeiter): Markgrafen von Baden 1050–1431, Markgrafen von Hachberg 1218-1418, Innsbruck 1892–1900 im Internet Archive
- R. Vallentin Du Cheylard: Découverte à Annonay (Ardèche) de monnaies féodales, royales et étrangères. III. Orange. In: Revue suisse de numismatique = Schweizerische numismatische Rundschau, Band 13 (1905), Heft 1-1, S. 136-138 PDF
- Joseph de La Pise: Tableau de l'histoire des princes et principauté d'Orange, La Haye 1640, S. 140-141 im Internet Archive
- J.-Adrien Blanchet: Nouveau manuel de numismatique du moyen âge et moderne. Band 1, Paris 1890, S. 355 Digitalisat bei Gallica
- Émile Caron: Monnaies féodales françaises. Paris 1882, S. 250 im Internet Archive
- Faustin Poey d'Avant: Monnaies féodales de France, Band 2, S. 401-402 Google Digitalisat
- Wilhelm Brambach: Hochberg-Orange. In: Otto Bally: Beschreibung von münzen und medaillen des Fürstenhauses und Landes Baden in chronologischer Folge : aus der sammlung des Grossherzoglich Badischen kommerzienraths Otto Bally in Säckingen. 2. Theil, S. 63-70
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Manfred Miller: Baden. Münzen und Medaillen, ISBN-13: 9783748163596, S. 18; Friedrich Wielandt: Badische Münz- und Geldgeschichte, 3. Auflage, Karlsruhe 1979, ISBN 3 7650 9014 X, S. 11; Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050–1515. Badische Historische Kommission (Hrsg.), Band 1 – Richard Fester (Bearbeiter): Markgrafen von Baden 1050–1431, Markgrafen von Hachberg 1218-1418, Innsbruck 1892–1900, Regest Nr. h745 und Regest Nr. 1399
- ↑ Julius Weizsäcker (Herausgeber): König Wetzel's erstes Übergangsgesetz von der alten zur neuen Münze. In: Deutsche Reichstagsakten, Erster Band, Erste Abtheilung 1367 bis 1387, München, 1868, Nr. 260, S. 482, Fußnote 3 Digitalisat
- ↑ siehe Wielandt S. 8 und S. 11
- ↑ Ludwig Fikentscher: Der Warmisrieder Fund. In: Mitteilungen der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft, Band 3 (1884), S. 114-134, hier: S. 131 und Tafel I Fig. 28 Digitalisat der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
- ↑ Heinrich Buchenau: Ein Fund spätmittelalterlicher Kleinmünzen in der Matthiaskirche bei Trier. In: Blätter für Münzfreunde, Band 10, Nr. 2 (1902), Spalten 2715-2723, hier Spalte 2717, Nr. 17a Digitalisat der SLUB Dresden und ebenda Tafel 145 Nr. 18a Digitalisat der SLUB Dresden
- ↑ siehe Wielandt S. 11
- ↑ Wielandt S. 11