Benutzer:Zieglhar/Schlechtnau (Todtnau)
Schlechtnau Stadt Todtnau
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Koordinaten: 47° 50′ 37″ N, 7° 55′ 31″ O | |
Fläche: | 3,52 km² |
Einwohner: | 362 (2. Jan. 2020) |
Bevölkerungsdichte: | 103 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. April 1972 |
Eingemeindet nach: | Todtnau |
Postleitzahl: | 79674 |
Vorwahl: | 07671 |
Blick auf Schlechtnau
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Schlechtnau ist seit der Verwaltungsreform am 1. April 1972 ein Stadtteil der Stadt Todtnau im baden württembergischen Landkreis Lörrach.
Geographie
Geographische Lage
Rechts und links der Wiese und der Bundesstraße 317 zwischen den Erhebungen Rabenfelsen und Kressel
Streudorf in der Talaue des Wiesentals.
Stadtteilgliederung
Zum Stadtteil Schlechtnau gehört der Wohnplatz Kressel.[1]
Nachbarorte
Schlechtnau grenzt im Norden an die Gemarkung von Todtnau, im Osten und Süden an jene des Todtnauer Stadtteils Geschwend und im Westen an die Gemeinde Utzenfeld.
Geologie
Klima
Geschichte
Die älteste bekannte Nennung des Namens ist in einer Urkunde des Klosters Sankt Blasien zu finden und datiert von 1288. Die Bezeichnung Sclehlop ist vom althochdeutschen Wort slêha (= Schlehdorn) abgeleitet,[2][3]
Schlechtnau gehörte zur sanktblasianischen Talvogtei Todtnau, die wiederum vom vorderösterreichischen Waldvogt verwaltet wurde, da das Kloster zu den Breisgauer Landständen gehörte und die Landeshoheit bei den Habsburgern lag.
Durch den Reichsdeputationshauptschluss kam der vorderösterreichische Breisgau an das kurzlebige Herzogtum Modena-Breisgau, das alsbald wieder an das Haus Habsburg vererbt wurde. Durch den Frieden von Pressburg kam dieses Herzogtum 1806[4] an das Kurfürstentum Baden, das noch im gleichen Jahr von Napoleon zum Großherzogtum Baden gemacht wurde. Das Großherzogtum schuf in der Verwaltungsreform von 1807 das Bezirksamt Schönau, dem auch Schlechtnau zugeordnet wurde. Nach der Auflösung dieses Bezirksamtes 1924 wurde das Bezirksamt Schopfheim für Schlechtnau zuständig. Seit auch dieses Amt 1938 tatsächlich aufgelöst wurde gehört der Ort zum Bezirksamt Lörrach und verblieb auch bei dem 1939 neu gebildeten Landkreis Lörrach.
Am 1. April 1972 wurde Schlechtnau als erster Ort der ehemaligen Talvogtei nach Todtnau eingemeindet.
Eingemeindungen
Schlechtnau wurde 1. April 1972 nach Todtnau eingemeindet.[5]
Nun zur Eingemeindung im Jahre 1972 auf der Grundlage der Ortschaftsverfassung. Auf Grund der Tagungen und Gesprächen über die Gebiets- und Gemeindereform war mir als Bürgermeister bewußt, daß sich Schlechtnau schon wegen der ehrenamtlichen und nebenberuflichen Tätigkeit aller drei Bediensteter (Ratschreiber und Kassenverwalter mit einbezogen) auf Dauer die Selbstverwaltung nicht erhalten kann, zudem Herr Ratschreiber Glaisner, damals über 70 Jahre alt, aus gesundheitlichen Gründen 1971 in den wohlverdienten Ruhestand trat. Herr Frey, Kassenverwalter, war damals 76 Jahre alt. Durch Unterstützung von Herrn Ernst Volk, Todtnau, war es mir möglich, den Ratschreiberdienst bis zur freiwilligen Eingemeindung am 1.4.1972 weiter zu führen. Das mehrmalige Angebot des Gemeinderat, Bürgermeister und Ratschreiber hauptberuflich zu übernehmen, hatte ich auf Grund der Kosten, welche auf die Gemeinde zugekommen wären, abgelehnt. Ebenso schien mit ein Verwaltungsverband zu kostenaufwendig. So war eine Bürgeranhörung notwendig geworden, welche am 29. 8.1971 negativ verlaufen ist. Als ich an jenem Sonntagmorgen ins Rathaus ging um das Wahllokal zu öffnen, stand auf langen Rauhfasertapeten an Mauer und Zaun: „Heute könnt ihr noch frei sein, morgen kann's vorbei sein“, weiter: „Lieber schlecht wie tot“. Das gab mir schon ein schlechtes Gefühl für den Ausgang der Bürgeranhörung. Die zweite Anhörung auf der Grundlage der Ortschaftsverfassung am 20.2.1972 war mit voriger Zusendung der mit dem Landratsamt ausgearbeiteten Ortschaftsverfassung und meinem persönlichen Schreiben positiv. Von 138 abgegebenen Stimmen waren 119 für die freiwillige Eingliederung.[6]
Einwohnerentwicklung
Die Zahl der Einwohner von Schlechtnau entwickelte sich wie folgt:[7]
Jahr | Einwohner |
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1852 | 266 |
1871 | 273 |
1880 | 274 |
1890 | 290 |
1900 | 293 |
1910 | 272 |
1925 | 298 |
Jahr | Einwohner |
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1933 | 241 |
1939 | 235 |
1950 | 279 |
1956 | 278 |
1961 | 297 |
1970 | 252 |
2020 | 362[8] |
Religion
Als vorderösterreichische Landschaft blieb die Talvogtei Todtnau und damit auch Schlechtnau römisch-katholisch. Noch heute ist der dominierende Anteil der Bevölkerung katholisch.
Die Zugehörigkeit zu den Religionsgemeinschaften verteilte sich in der Vergangenheit wie folgt:[9][10]
Jahr | Religion | ||
---|---|---|---|
evangelisch | katholisch | sonstige | |
1858 | 0,0 % | 100,0 % | 0,0 % |
1925 | 6,0 % | 94,0 % | 0,0 % |
1950 | 6,5 % | 92,8 % | 0,7 % |
1961 | 8,4 % | 90,6 % | 1,0 % |
1970 | 2,0 % | 96,8 % | 1,2 % |
Politik
Wappen
Blasonierung: „In gespaltenem Schild vorn das österreichische Wappen, hinten ein blauer Wellenbalken.“[11] Das Wappen wurde vom Generallandesarchiv Karlsruhe entworfen und von der Gemeinde 1902 angenommen.
Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater und Museen
Musik
Bauwerke
In Schlechtnau steht die katholischen Kirche Maria Königin die 1973 eine ältere Kapelle ersetzte.
Grünflächen und Naherholung
Sport
Regelmäßige Veranstaltungen
Vereine
Feuerwehrabteilung 2003 ? aufgelöst
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
Medien
Öffentliche Einrichtungen
Am südlichen Ortsende der Ortschaft steht die zentrale Kläranlage der Stadt Todtnau. Lediglich die Abwässer aus Präg, Herrenschwand und Geschwend werden in die Schönauer Verbandskläranlage in Wembach geleitet, da diese sonst talaufwärts gepumpt werden müssten. Die Kapazität der Anlage soll gemäß Beschluss vom Sommer 2020 ausgebaut und durch ein Regenrückhaltebecken ergänzt werden.[12][13]
Bildung
Tourismus
Literatur
- Abteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau (Bearbeiter): Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg. Der Landkreis Lörrach. Band II. B. Gemeindebeschreibungen Kandern bis Zell im Wiesental. Herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lörrach. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-1354-X. S. 706–707
- Harald Huber: Wappenbuch Landkreis Lörrach. Südkurier GmbH, Konstanz 1984, ISBN 3-87799-046-0. S. 125
Weblinks
- Commons: Schlechtnau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Schlechtnau - Altgemeinde~Teilort – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
- Schlechtnau auf der Homepage der Stadt Todtnau, abgerufen am 28. Oktober 2020
Einzelnachweise
- ↑ Kressel - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
- ↑ Siehe Kreisbeschreibung
- ↑ Siehe auch Albert Krieger, Badische Historische Kommission [Hrsg.] Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden, Band 2, Heidelberg, 1904, Spalte 853 Digitalisat der UB Heidelberg.
- ↑ Friedensvertrag vom 26. Dezember 1805 aber Protokoll über die gepflogene Landes-Übergabe vom 15. April 1806
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 498.
- ↑ Josef Ehmer: Geschichte von Schlechtnau, Erschienen in den Todtnauer Nachrichten, Ausgabe Nr. 13 vom 30. März 1984
- ↑ Bevölkerungsentwicklung: Schlechtnau, aufgerufen am 28. Oktober 2020.
- ↑ Einwohnerstatistik per 2. Januar 2020 auf der Homepage der Stadt Todtnau – ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz; abgerufen am 20. Oktober 2020.
- ↑ Religionszugehörigkeit 1858 und 1925: Schlechtnau, aufgerufen am 28. Oktober 2020.
- ↑ Religionszugehörigkeit: Schlechtnau; aufgerufen am 28. Oktober 2020.
- ↑ Siehe Huber
- ↑ Dirk Sattelberger: Todtnau investiert 4 Millionen Euro in seine Kläranlagen. In: Badische Zeitung 23. Juni 2020; abgerufen am 29. Oktober 2020
- ↑ Paul Berger: Alles geklärt: Einblick in die Abwasserreinigung. In: Badische Zeitung 29. Mai 2015; abgerufen am 29. Oktober 2020