Benutzer:Zimmermann02
Stadtkirche Königsbrück
Die Stadtkirche (auch Hauptkirche) ist die evangelische Hauptkirche im sächsischen Königsbrück und dominante Landmarke.
Architektur
Die Kirche ist ein barocker Saalbau. Im Westen befindet sich der ca. 46 m hohe Glockenturm. Die Fenster des Schiffes sind mit einfachem Maßwerk verziert. Der Turm besitzt im Glockengeschoss Rundbogenfenster mit Okuli, trägt einen Rundgang und schließt mit einer geschweiften welschen Haube mit offener Laterne und Zwiebel ab. An die Südwand sind zwei Windfänge angebaut, die Eingangshalle im Turm besitzt ein Kreuzgratgewölbe. Im Norden schließt sich die zweigeschossige Sakristei an die Kirche an. Das Innere wird beherrscht von den Umbauten des späten 19. Jhd.
Geschichte
1346 nennt die Meißner Matrikel einen Pfarrer in Königsbrück. Schon damals bestand hier ein Gotteshaus. 1431 wird diese älteste Kirche von den Hussiten in Schutt und Asche gelegt. Der Neubau, eine gotische Marienkirche, wird gegen 1440 geweiht. Die Kirche war mit Schindeln gedeckt und trug einen Dachreiter. 1456 wird in ihr ein Marienaltar genannt. 1534 hält der Kamenzer Pfarrer Donat Pfeiffer erstmals lutherische Predigten. 1631 brennt bei einem Stadtbrand die Kirche komplett aus, lediglich ein gotisches Kruzifix, ein Taufstein und zwei gotische Leuchter blieben erhalten. Als Notkirche zwischenzeitlich ausgebaut, musste die Ruine aus statischen Gründen 1682 niedergerissen werden. 1689 wird die heutige Kirche geweiht, der Turm kann aus finanziellen Gründen erst 1719 geweiht werden. Ende des 19. Jhd. wurde die Kirche unter der Leitung von A. Canzler und O. Reinhard umgebaut.
Ausstattung
Die ältesten Ausstattungstücke, zwei gotische Tafelmalereien, stammen aus der abgebrochenen Dorfkirche von Krakau (Sachsen). Sie stellen den Marientod und die Geißelung Christi dar. Der Barockaltar, 1692 von Joachim Stöckel und Heinrich Siegmund Kauderbach aus Bautzen gefertigt, zeit in der Predella das letzte Abendmahl am Gründonnerstag, im Mittelbild die Kreuzigung, links die Andacht im Ölgarten, rechts die Grablegung und im Anschluss die Auferstehung Jesu Christi. Die Kanzel zeigt die Apostel Paulus und Johannes sowie den segnenden Christus nach einem Entwurf von Bertel Thorvaldsen. Der Taufstein von ca. 1600 zeigt Renaissanceornamente und Fruchtgehänge als Erinnerungen an das Paradies und die Predigt Christi über den rechten Weinstock. Das gotische Kruzifix befindet sich seit den vierziger Jahren in der Hospitalkirche. Die Orgel, 1949 von Jehmlich Orgelbau Dresden errichtet, ersetzte eine Orgel von Eule Orgelbau Bautzen aus dem 19. Jhd.
Quellen
Gurlitt, Cornelius: Beschreibende Darstellung der älteren Bau und Kunstdenkmäler (Amtshauptmannschaft Kamenz) 1909