Benutzer Diskussion:Elektrofisch/Magdeburg

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Das Zigeunerlager Magdeburg Holzweg wurde im Mai 1935 durch die Stadt Magdeburg eingerichtet und bekam im Laufe des Dritten Reiches zunehmenden Zwangscharackter. Das Lager wurde am 1. März 1943 durch Deportation der Bewohner in das "Zigeunerlager Auschwitz" aufgrund des Auschwitz-Erlasses aufgelöst.

Arbeitszwang

Das Ende des Lager 1943

Der Auschwitz-Erlass bzw. die ihm folgenden Ausführungsbestimmungen („Schnellbrief“) des Reichskriminalpolizeiamts (RKPA) vom 29. Januar 1943 legten fest, dass "Zigeuner" "in einer Aktion von wenigen Wochen in ein Konzentrationslager einzuweisen [seien]. [...] Die Einweisung erfolgt ohne Rücksicht auf den Mischlingsgrad familienweise in das Konzentrationslager (Zigeunerlager) Auschwitz.“.“[1]

Wenige Tage vor der Deportation, so erinnerten sich 1965 u.a. die Überlebenden Kurt Ansin und Otto Weinlich in Gesprächen mit Reimar Gilsenbach besuchten Robert Ritter in Begleitung von Eva Justin das Lager um die "Zigeunerakten" zu ergänzen. Durchschläge befinden sich in den erhaltenen "Zigeunerpersonalakten" im Landesarchiv Magdeburg.[2]

Die Magdeburger Polizei war seit Januar 1943 über die bevorstehende Deportation informiert, sie begannen individuelle Papiere dafür auszufüllen.[3]

Am 1. März 1943 wurde das Lager von Polizei und Gestapo aufgelöst und alle Personen ins "Zigeunerlager Auschwitz" deportiert. (SK S.119) Augenzeugen berichten davon, dass das Lager früh morgens von Polizisten mit scharfen Hunden umstellt, die Bewohner vom Säugling bis zum Greis auf 10-15 LKW getrieben wurden. Vom Bahnhof erfolgte der Weitertransport mit der Bahn nach Auschwitz.[4]

Aus dem KZ Auschwitz wurden die Todesmeldungen an die Magdeburger Polizei zurückgemeldet, die Polizei schloss dann die entsprechenden Personenakten.[5]


22.10.1943 5 Männer Z8834-8838 und zwei FrauenZ9529 und 9540 werden aus Magdeburg nach Auschwitz deportiert. Nach Anita Geiggers, Bernd W. Wette: Zigeuner heute. Bornheim-Merten 1979, S. 234



Die im „Zigeunerlager“ am Holzweg in Magdeburg lebenden 160 Sinti, darunter 125 Kinder wurden am 1. März 1943 festgenommen und in das "Zigeunerlager Auschwitz" deportiert.

Fundstücke

Magdeburger Erfasser der RHF http://books.google.de/books?id=6L8eAQAAIAAJ&q=Magdeburg+Zigeuner&dq=Magdeburg+Zigeuner&hl=de&ei=vSlhTpSsNe364QSSwdla&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCoQ6AEwADgK

Einweisung aus Magdeburg als Arbeitsscheu ins KZ Buchenwals 1937 http://books.google.de/books?id=8VPy4yFXAE8C&pg=PA81&dq=Magdeburg+Zigeuner&hl=de&ei=vSlhTpSsNe364QSSwdla&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CEwQ6AEwBzgK#v=onepage&q=Magdeburg%20Zigeuner&f=false

Fundstellen Magdeburg: Feinderklärung und Prävention: Kriminalbiologie, Zigeunerforschung und Asozialenpolitik S. 41, 109, 132,

Beleg eines Nichtzigeuner im Lager: Unerwünscht, verfolgt, ermordet: Ausgrenzung und Terror während der nationalsozialistischen Diktatur in Magdeburg 1933-1945 http://books.google.de/books?id=1ucjAQAAIAAJ&q=Magdeburg+Zigeuner&dq=Magdeburg+Zigeuner&hl=de&ei=LythTsDuEsmeOviHxDc&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CC4Q6AEwATgU

Verwaltungshandeln Magdeburg http://books.google.de/books?id=CZVHDs9POg4C&pg=PA195&dq=Magdeburg+Zigeuner&hl=de&ei=sS1hTrK5PO7Y4QT2kJlf&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CEMQ6AEwBTg8#v=onepage&q=Magdeburg%20Zigeuner&f=false


Fundstück Gilsenbach http://books.google.de/books?id=sXQxAQAAIAAJ&q=Magdeburg+Zigeuner&dq=Magdeburg+Zigeuner&hl=de&ei=LythTsDuEsmeOviHxDc&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CEwQ6AEwBzgU

Einsortierend zu den Lagern Die nationalsozialistischen Konzentrationslager: Entwicklung und ..., Band 2

von Karin Orth,Christoph Dieckmann

http://books.google.de/books?id=LmqM2EfCr6EC&pg=PA888&dq=Magdeburg+Zigeuner&hl=de&ei=aixhTpmYJJGbOtSjyDM&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CC8Q6AEwATge#v=onepage&q=Magdeburg%20Zigeuner&f=false

Gedenken an das Lager und seine Bewohner

Die bekannteste Bewohnerin des Lagers war Erna Lauenburger, die die Vorlage für Unku in dem 1931 erschienenen Kinderbuch Ede und Unku von Grete Weiskopf, das in Berlin spielt. Dieses Buch wurde in der DDR zur Schullektüre, das Schicksal von Erna Lauenburger und den anderen im Buch vorkommenden Sinti, von denen nur einer überlebte wurde ignoriert. (Satz von Gilsenberg dazu suchen). 1981 wurde das Buch unter dem Titel "Als Unku Edes Freundin war" von der DEFA verfilmt, im Film werden Hakenkreuzschmierereinen "Juden und Zigeuner raus" gezeigt.[6] Der Film behandelt wie das Buch nur die Berliner Zeit. 2009 hatte der Film: "Was mit Unku geschah - Das kurze Leben der Erna Lauenburger" Premiere, in ihm wird auch die Magdeburger Zeit von Erna Lauenburger thematisiert.[7]

Im Park am Fürstenwall wurde 1998 zur Erinnerung an 470 Magdeburger Sinti und Roma die in Konzentrationslagern ermordet wurden ein vom Magdeburger Bildhauer Wolfgang Roßdeutscher gestaltetes Denkmal errichtet.[8] 300 kleine Urnensteine mit Namen und Todesdaten von deportierten Magdeburgern Sinti und Roma wurden nach der Enthüllung des Denkmals auf der Grundplatte des Denkmals abgelegt. Die Urnensteine befinden sich heute im Magdeburger Dom.[9]

Daneben existieren Gräber für:

  • Wilhelm Rose, geb. 27.4.1882, ermordet 24.2.1942
  • Fritz Rose, geb. 30.11.1919, ermordet 20.6.1942
  • Emil Rose, geb. 15.4.1922, ermordet 20.6.1942[10]

Lutz Miehe, hielt zum Beispiel am 10. November 2005 einen Vortrag.[11]

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Familienmitglieder die sich u.a. im KZ Buchenwald befanden wurden wenig später ebenfalls nach Auschwitz deportiert.(SK S.119f)

http://www.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Elementbibliothek/Bibliothek_Politik_und_Verwaltung/Bibliothek_Ministerium_des_Innern/PDF_Dokumente/Referat_41/Dr._Lutz_Miehe__zur_Geschichte_des_Geb%C3%A4ude_komplexes_Halberst%C3%A4dter_Stra%C3%9Fe_2_in_Magdeburg.pdf

Einzelnachweise

  1. Gesamtwortlaut des Schnellbriefs vom 29. Januar 1943 bei: Udo Engbring-Romang, Die Verfolgung der Sinti und Roma in Hessen zwischen 1870 und 1950, Frankfurt (Main), S. 342–347. Vgl. auch: Michael Zimmermann, Rassenutopie und Genozid. Die nationalsozialistische „Lösung der Zigeunerfrage“, Hamburg 1996, S. 301ff. Die Originalquelle z. B.: Institut für Zeitgeschichte, München, unter der Signatur Dc 17.02, Bl. 322-327.
  2. Gilsenbach L. S. 110, Fn 23 S. 132
  3. [1]
  4. Reimar Gilsenbach: L Doktor S. 110, EL S. 334f
  5. [2]
  6. Kurz vor Ende der Sequenz [3]
  7. Filmpremiere (2009)
  8. [4]
  9. [5]
  10. [6]
  11. [7]