Benutzer Diskussion:Gerhard51/Archiv/2007/Okt
Philipp Wilhelm Reichsgraf von Boineburg
Hallo, in einigen Quellen heißt es aber auch Philipp Wilhelm Reichsgraf zu Boineburg, wo liegt der Unterschied?TomKidd 19:08, 12. Okt. 2007 (CEST)
- Man findet ihn ja auch nach wie vor unter diesem Namen. Die Namensansetzung der DNB lautet so, die ADB und die NDB führen ihn so, Die Deutsche Biographische Enzyklopädie führt in unter Boyneburg, Philipp Wilhelm Graf von. Die einzige derzeit auffindbare Quelle und wahrscheinlich auch der Grund für den Namenansatz zu Boineburg ist diese Dissertation von 1927, die ich inzwischen in den Artikel aufgenommen habe. Vielleicht steht es ja auf seinem Grabstein und wurde deshalb so benutzt. Dazu müsste jemand sich mit dieser Dissertation beschäftigen.
- Es stehen ja bereits 5 Namensvarianten in Wikipedia, die Links waren ebenfalls breit gestreut, da habe ich diesen, von zwei durchaus aktuellen Nachschlagewerken und der DNB ausgewählten Namensansatz hier als Hauptvariante eingeführt und nicht nur als Redirect. Wie ich auch an der Versionsgeschichte sehe, hat der ursprüngliche Verfasser die Variante Philipp Wilhelm Reichsgraf zu Boineburg genommen. Bestimmt nicht den Wikipedia-Namenskonventionen entsprechend, aber exakt wie in der Dissertation. Quellen sind ja keine angegeben. Gerhard51 19:38, 12. Okt. 2007 (CEST)
Matthias Bél / Bél Mátyás / Matej Bel
Hallo Gerhard51,
zufällig stelle ich fest, dass schon bis zum 9. August 2006 einige wohl zutreffende Angaben im Bél-Artikel geändert wurden und u.a. die ungarischen Bezüge (lit. Tätigkeit, Übersetzungen ins Ungarische, Geburtsland) verschwunden sind. Teils scheinen die Änderungen auf Dich zurückzugehen, teils scheinen andere Deine Passagen geändert zu haben.
Ohne jetzt ins Detail zu gehen: Wie meinst z.B. Du die Aussage, M.B. sei "slowakischer" Historiker (...) gewesen? Die Slowakei gab es nicht, publiziert hat er lateinisch, ungarisch, deutsch, tschechisch (was immerhin die damalige Schriftsprache fürs Slowakische war), überwiegendes Thema ist ungarische Landes- und Komitatsgeschichte. Das wird im Artikel nicht mehr klar. Abgesehen davon , daß die Umgebung in den oberungarischen Städten mehrsprachig (deutsch-ungarisch-slowakisch) war und es damals ohnehin nicht viel ausmachte, als Kind welcher Eltern man in Ungarn auf lateinisch schrieb und lehrte: Kennst Du seine ethnische Herkunft tatsächlich? Mindestens seine Mutter scheint ethnische Ungarin gewesen zu sein. Auf deutsch stammt die wohl erste ungarische Grammatik von ihm. Ein halbwegs brauchbares Kriterium der Volkszugehörigkeit wäre wohl, was auf seinem Grabstein steht... Ich hoffe, Du bist genug in der Slowakei unterwegs und in der ungarischen Geschichte ausreichend zu Hause, um bei Deinen Edits informiert handeln zu können?
Aber die Bezeichnung "slowakischer Historiker" ohne Zusatz ist selbst dann falsch, wenn er aus einem astreinen slowakischen Elternhaus käme (was Du belegen solltest, da diese Änderung von Dir kam).
Und zu den unhistorischen Ortsangaben generell (Kant dann in 'Kaliningrad, Rußland'?): Bedenke bitte, daß solche unhistorischen Angaben zu wirren falschen Schlußfolgerungen führen (z.B. in welcher Kultur der um seiner kulturellen Wirkung willen Gewürdigte denn nun gewirkt hat). Auch wenns immer ein bißchen umständlich ist, einerseits zu schreiben "im [damaligen] [Königreich] Ungarn", wenn man den Service liefern will, daß die Orte auch auf heutigen Landkarten gefunden werden und also andererseits ergänzen muß "..., heute Slowakei" usw.
Bedenken muß man auch, daß auch in guten slowakischen Quellen oft der damals ungarische Kontext nicht genannt wird - denn die Slowaken wissen natürlich, daß ihre Geschichte sich bis 1920 in Ungarn abgespielt hat und müssen das nicht immer betonen. Dieses Hintergrundwissen kann in der deutschen Wikipedia nicht vorausgesetzt werden. Auch daß eine in slowakischen Quellen gefundene slowakische Namensform aufgrund der damaligen (und in diesen Ländern z.T. noch lebenden) Konvention, Namen regelmäßig in die eigene bzw. die Textsprache zu übersetzen, noch *keine* Aussage über die ethnische Zugehörigkeit der genannten Person beinhaltet.
Da Du auf dem Artikel aktiv warst, will ich dort lieber nicht selber eingreifen (müßte mich auch erst wieder einarbeiten). Wäre schön, wenn Du mal nachsiehst. Grüße und danke im voraus --Mäcki 19:43, 3. Okt. 2007 (CEST)
- Lieber Mäcki, wie du der Artikelgeschichte entnehmen kannst, handelt es sich um einer der unseeligen Übernahmen aus dem Meyers 1896. Ich flicke diese Katastrophenartikel seit langem nach besten Wissen und Gewissen nach, es waren bisher mehrere Tausend solcher Qualitätsbeiträge. Ich versichere mich meist nur, dass nach meinem Gutdünken auf die Schnelle wenigstens gewährleistet ist, dass die Namensansetzungen und die Lebensdaten stimmen. Wenn ich viiieeel viel Zeit habe und die Sprachen passen, überprüfe ich auch noch die angegebene Literatur und die dem Artikel beigegebenen Bilder. Wenn ich einigermassen sachverständig bin, ergänze ich den Artikel auch. In diesem Falle bin ich es nicht. Wie du der Versionsgeschichte entnehmen kannst, habe ich mich nur bemüht die Lebensdaten und -orte zu kontrollieren und habe den Artikel von Matthias Bel auf Matej Bel verschoben. Das war vermutlich eine gute Tat. Ich habe mich sicherlich an der englischen und slowakischen Version orientiert. Für die Inhalte zeichne ich nicht verantwortlich, da wendest du dich vertrauensvoll an den Urheber dieses Qualitäts-Artikels, den Benutzer:Thiel1929. Dass bei der Massennachbearbeitung solchen Mülls auch mal Fehler bezüglich der sowieso kritischen Nationalitätenfrage in dieser Weltecke passieren können liegt auf der Hand. Freundliche Grüße Gerhard51 21:43, 3. Okt. 2007 (CEST)
- Hallo Gerhard51, erstmal Respekt für Deine viele Arbeit mit den Meyers-Artikeln... Aber Du hast doch (mal ganz ernsthaft) die Erlaubnis, langsamer zu machen. In diesem Fall wäre das besser gewesen, schon z.B. aus folgenden Gründen (die wohl doch auf Dich zurückgehen):
- die Änderung "ungarischer Historiker" -> "slowakischer Historiker" (Version vom 18:43, 9. Aug. 2006, [1])
- In derselben oder vorigen Bearbeitung von Dir läßt Du die Entfernung der Übersetzungen ins Ungarische durch Benutzer "132-180" unwidersprochen - so daß ich gestern glaubte, das habe Deine Billigung
- Du sagst: "und habe den Artikel von Matthias Bel auf Matej Bel verschoben. Das war vermutlich eine gute Tat." - Nein, war es nicht. Mit welcher Begründung korrigierst Du mit so leichter Hand die Meyers-Angaben (die immerhin die bis dahin zweihundert Jahre gültigen Aussagen und Schreibweisen darstellen), anstatt sie ggf. behutsam mit heutigen und anderssprachigen Schreibweisen zu *ergänzen*? Vor allem wenn Du in der Geschichte des Landes nicht zu Hause bist (was man ja nicht sein muß). (Das Gute an Deiner Verschiebung ist allenfalls, daß sie von Dir stammt, also dann doch keine bewußte slowakische Vereinnahmung war, und man daher beim Zurückändern vielleicht doch keinen Ärger befürchten muß.)
- "Ich habe mich sicherlich an der englischen und slowakischen [Wikipedia-]Version orientiert" - Das kann und soll man sicher auch. Aber als eine Meyers überlegene Quelle für *deutschsprachige* Darstellungen *ungarischer* Geschichte? Siehe meine gestrigen Sätze zu dem, was eine slowakische Namensform in slowakischen Quellen *nicht* bedeutet.
- Du bist "bemüht, die Lebensdaten und -orte zu kontrollieren" - Aber wenn man das Werkzeug zur tatsächlichen Kontrolle nicht zur Hand hat, wäre doch die passivere Alternative (nämlich etwas aus dem alten Meyers - mit gekennzeichneter Herkunft - erstmal unverändert stehen zu lassen) dagegen völlig unschädlich: Mit so einer Angabe können Leser nämlich umgehen, wenn sie wissen, daß die Angaben einem zwar alten, aber immerhin jahrhundertelang gültigen und von allen beteiligten Nationen akzeptierten Sprachgebrauch folgen. Was ist dabei, wenn Du Dich einfach daruf verläßt, daß nach und nach die Namen und Orte dann schon kompetent übersetzt, ergänzt usw. werden?
- So gravierende Eingriffe in den ursprünglich sachlich völlig richtigen Meyers-Text (hier der Anfang zum Vergleich):
- Bél (spr. bēl), 1) (Belius) Matthias, ungar. Geschichtschreiber, geb. 24. März 1684 in Ocsowa bei Neusohl, gest. 29. Aug. 1749 in Preßburg, studierte in Halle Medizin, dann Theologie, ward Lehrer am Waisenhaus und übersetzte asketische Schriften Freilingshausens und Arnds ins Ungarische und Böhmische ...
- darf man m.E. wirklich nur überlegt ändern. Angerichtet wurde im Wikipedia-Artikel (auch durch einige nach Dir erfolgten Bearbeitungen): Die Gewichtungen stimmen nicht mehr, kein Mensch versteht mehr, wohin der Mann gehört usw.
- Solche Basteleien machen den Artikel beinahe unbrauchbar - und schlimmer: Sie blockieren z.B. meine Mitarbeit - denn ich hätte zwar guten Gewissens verteten können, den Meyers-Artikel erstmal unverändert in die Wikipedia zu bringen (man hätte einen viel richtiger gewichteten Artikel als den jetzigen gehabt). Aber nun habe ich ein Dilemma: Da die slowakische[n] Namensform[en] einmal dastehen, kann ich sie nicht mehr einfach mit meinem guten (wenn auch durch ein Osteuropastudium und lange Aufenthalte sowie familiäre Beziehungen dorhin gestützen) Gefühl wegnehmen, ohne alle möglichen Nebenabwägungen zu treffen - und Du hast vermutlich keine Ahnung, wie vorsichtig man da heutzutage sein muß.
- Ich hoffe, Dir ist als Zeitgenosse nicht entgangen, was zwischen der Slowakei und Ungarn und innerhalb jedes der beiden Länder derzeit los ist? Da wird aggressiv geschichtsgeklittert, was das Zeug hält, und wir können froh sein, daß zu den historischen Themen überhaupt solche Darstellungen aus einer vor-nationalistischen Zeit wie alte Lexika haben. Besser zu sein als die ist möglich, aber sehr, sehr schwer. Niemand nimmt Dir übel, wenn Du als fleißiger Artikel-Ranschaffer das nicht auch noch übernimmst.
- Trotzdem alle Achtung für die Meyers-Übernahme-Aktion. Und wenn man sich oft genug sagt, daß wir doch Zeit haben, und daß beim Bearbeiten auch kleine Schritte erlaubt sind, sollte es eigentlich auch vernünfig gehen?
- Grüße --Mäcki 00:33, 6. Okt. 2007 (CEST)
- Hallo Gerhard51, erstmal Respekt für Deine viele Arbeit mit den Meyers-Artikeln... Aber Du hast doch (mal ganz ernsthaft) die Erlaubnis, langsamer zu machen. In diesem Fall wäre das besser gewesen, schon z.B. aus folgenden Gründen (die wohl doch auf Dich zurückgehen):
- Ich trage deine Kritik mit Fassung. Ich bin darüber im Klaren, dass ich bei der Menge Artikel auch mal ins Fettnäpfchen trete. Ich würde mich selbst so einschätzen, dass ich mit den Nationalitätsangaben und ähnlichem durchaus sensibel umgehe, wie gesagt, ohne Fehler kann das nicht gehen. Das ich im Falle Ungarn/Slowakei nicht unbedingt kompetent bin geb ich auch zu. Aber trtotzdem werde ich wegen dieses Einzelfalles mit meiner Nacharbeit weitermachen. Und sei es nur um zu verhindern dass wie in der Vergangenheit dann drei verschiedene Artikel zu einer Person mit drei Namensvarianten existieren. So haben es die kompetenteren Nacharbeiter sicher einfacher.
- Um das klarzustellen, nicht ich mache diese Meyers-Übernahmen, ich gehe Ihnen nur systematisch nach. Du solltest vielleicht einmal einen Blick auf Wikipedia:Meinungsbilder/Meyers_&_Pierer_in_der_Wikipedia werfen. Besonders kurios finde ich in dem Zusammenhang, dass es die Matej-Bel-Universität Banská Bystrica gibt, er also offensichtlich von der Slowakei offiziell als Slovake betrachtet und geehrt wird. Da habe ich mir bei der Anpassung doch mehr dabei gedacht als auf die Schnelle scheint. Da du offenbar Hemmung hast, dem Menschen eine andere Nationalität zu verpassen, habe ich dies wahrscheinlich voreilig mal getan. Grüße Gerhard51 09:08, 6. Okt. 2007 (CEST)
- "...nicht ich mache diese Meyers-Übernahmen..."
- ok, entschuldige das Mißverständnis
- "...kurios finde ich in dem Zusammenhang, dass es die Matej-Bel-Universität Banská Bystrica gibt..."
- Daran ist nichts kurios, es *muss* auf Slowakisch so heißen. Das Übersetzen von übersetzbaren Namen war bis ca. Mitte 20. Jh. einfach europäischer Usus und wird für die älteren bekannten Persönlichkeiten i.d.R. auch danach beibehalten ("Marx Károly" in Ungarn usw., während wir "Franz (statt 'Ferenc') Liszt" sagen, "obwohl" wenn der Mann Ungar war. - Nix "obwohl", da ist kein Gegensatz.)
- "...er also offensichtlich von der Slowakei offiziell als Slovake betrachtet und geehrt wird..."
- Daran ist nur das "also" falsch (und das "offiziell" und "als Slowake" mehrdeutig). Selbstverständlich ehrt die Slowakei die Berühmtheiten aus dem Gebiet, das später die Slowakei wurde und davor fast 1000 Jahre lang das (so der Terminus im Deutschen:) "ungarische Oberland" war. Sollen sie denn nicht? Und sie tut es natürlich in ihrer Staatssprache - (ja, und mit ein wenig Hickhack in den auch heute zweisprachigen Gebieten).
- "...dass ich mit den Nationalitätsangaben und ähnlichem durchaus sensibel umgehe..."
- Sieh es so, daß ich mit meiner Kritik einfach etwas Futter/Unterstützung für diese Sensibilität geben möchte.
- Vgl. auch (sicher liegt jeder Fall ein wenig anders):
- Nikolaus Kopernikus: Alle Texte ändern auf "Mikołaj Kopernik"? Kein Pole erwartet das von uns, dabei war K. wirklich Pole.
- Marie Curie: Soll man die geborene Maria Sklodonowska jetzt als "Maria Curie" lemmatisieren? - Wer danach in Bibliothekskatalogen suchen wollte, wäre wohl in die Wüste geschickt.
- Die Brauchbarkeit der Namensformen für die Weiter-Recherche und für das Richtig-Verstehen des Kontextes sollte doch wohl gesichert sein? Und um gar Personen für deutsche Lexika die Namensformen zu bestreiten, die sie im Deutschen selbst benutzt haben, kenne ich wenige gute Gründe. Bitte bei Eingriffen sehr sehr vorsichtig sein. Im Gegensatz zu unseren Generationen, die (aus teils guten Gründen) mit ganz anderen Bildungsprioritäten groß geworden sind, haben die Meyers-Biographen noch sehr solide Kontextkenntnisse über die behandelten Kulturen gehabt.
- Was macht man nun mit dem vermanschten Matthias Bél? Ganz neu aufbauen (vom Meyers? Oder Fakten aus einem heutigen Brockhaus ö.ä. extrahieren?)
- Grüße --Mäcki 16:03, 6. Okt. 2007 (CEST)
- "...nicht ich mache diese Meyers-Übernahmen..."
Aus Erfahrung kann ich dir nur raten, vergiss den Meyers-Artikel und das was da jetzt zusammengewurstelt wurde und schreib den Artikel komplett neu. Historische Nachschlagewerke sind toll, haben aber hier nichts verloren, sie sind ja meist komplett online abfragbar. Das mit dem Übersetzen von übersetzbaren Namen ist mir durchaus bekannt, macht aber immer wieder Probleme. Andere Beispiele sind Martin von Dunin oder Theodor Leschetizky und jeweils die fremdsprachigen Artikel bzw. das Umfeld. Freundliche Grüße Gerhard51 17:09, 6. Okt. 2007 (CEST)
- "... schreib den Artikel komplett neu."
- Ist das Dein Ernst? Da mußte ich jetzt doch etwas schlucken. Ich verstehe schon das pauschale Urteil nicht, mit der Ihr Meyers-Aktivisten die (mit wahrlich soliderer historischer Kenntnis als Deiner und meiner) verfaßten damaligen Artikel pauschal als unsäglich usw. bewertet. Dann versucht Ihr sie im Schnelltempo (zu "Tausenden", wie Du sagst) zu "flicken" - und ausgerechnet die bei Eurer Kampagne zwangsläufig anfallenden Fehler sollen die Begründung sein, daß dann ein anderer gleich den ganzen Artikel neuschreiben soll? Wie soll das gehen, bei eurem Tempo?
- Ich nehme dir diese Rückmeldung nicht übel, ich verstehe sie sogar. Und die Meyers-Autoren waren beileibe keine Idioten. Aber es gibt Idioten die diese rund 120 Jahre alten Artikel in einer Enzyklopädie des 21. Jh. einstellen. Und das nicht nur mit den nachvollziehbaren Wertungen und Fehlern ihrer Zeit, sondern auch noch mit neuen, aus Ignoranz, Unbildung, Schlamperei und Dummheit verursachten Fehlern. Und auch die Ergänzung meist unschwer in Erfahrung zu bringender fehlender Informationen wie fehlende oder falsche Lebensdaten, geschweige denn die von allgemeinverträglichen Namensansetzungen, sind wohl diesen Enzyklopädisten nicht möglich.
- Dabei sind ja diese Artikel alle problemlos im Original über das Internet abzurufen.
- Das Tempo das diese Herrschaften vorlegen ist beachtlich. An manchen Tage sind es bis zu 12 Artikel die so eingestellt werden. Da kann man nur mit den Ohren schlackern. Dazu kommen dann noch unsägliche Abbildungen, die ohne Quelle, ohne Künstler/Urheber, Entstehungszeit und sonstige Angaben dazugeknallt werden. So arbeitet nicht mal die Bäckerblume, aber unter deren Niveau müssen wir uns eben hier begegen. Das spiegelt eben die Ansprüche dieser Leute wider.
- Ich habe etliche Artikel in Gebieten von denen ich mehr oder weniger Ahnung habe komplett neu geschrieben, etliche generalüberholt. Aber so schnell kann ich nicht arbeiten wie diese Menschen Müll einstellen. Dass ich nach rund 13.000 Einträgen in der deutschsprachigen und ca. 2.500 in der englischsprachigen Wikipedia erst relativ wenige Beschwerden und noch weniger berechtigte Einsprüche erlebt habe bestätigt mir meine Arbeit und meine Fehlerquote halte ich für sehr respektabel. Ich will beileibe keinen Lobgesang auf mich anstimmen, nur die Realität von Wikipedia vermitteln.
- Dass ich da gelegentlich in Gebieten herumpfusche von denen ich gar keine Ahnung habe liegt in der Natur der Sache. Deinen generalüberholten Artikel schaue ich mir morgen an, heute bin ich zu müde dazu. Freundliche Grüße Gerhard51 21:54, 24. Okt. 2007 (CEST)
- Soweit der Ärger (ich hoffe, Du nimmst mir die Rückmeldung nicht übel).
- Jetzt das Konstruktive: Was ich erstmal tun konnte, ist:
- mich um die Abstammung zu kümmern: Lt. mehreren Quellen (elektronisch z.B. http://www.joszerencset.hu/eletrajz/belm.htm) hat der gute Mann einen slowakischen Vater und eine ungarische Mutter. Sein Bildungsweg, z.B. im reformierten Kollegium von Pápa, ist zunächst ungarisch (jetzt nicht wegen der Stadt Pápa, denn in Ungarn lag Ocsova auch, sondern wegen der Konfession), bevor er auch in Halle usw. studierte. (Wichtiger wären die Publikationen, auch über die ungarische Sprache an der Berliner Akademie, aber zu mehr komme ich derzeit nicht. Zumindest verbräme ich das nicht mir so mutigen Aussagen wie dem jetzigen Einleitungssatz des Artikels (eingefügt von Kollegen "132-180" am 9.8.06: "Außer der Tatsache des Schulbesuchs in Neusohl, ist über die Kindheit und Jugend Bels kaum etwas bekannt." ) So einfach kann man sichs machen: Was mir nicht bekannt ist (oder was zu suchen mir jetzt zu mühevoll wäre), "ist" eben nicht bekannt ...
- den Meyers-Textbaustein zu entfernen, denn der Artikel ist z.Z. was völlig anderes und durch die Autoren/Bearbeiter zu verantworten. Mit dem Textbaustein würde man ihm die (wenn auch umstrittene) Qualität, Kohärenz und Zuverlässigkeit des Konversationslexikons bescheinigen - und damit auch eine Interpretationsanleitung geben ("Quelle 19. Jh., deutsches bildungsbürgerliches Lexikon"), die bei der jetzigen Fassung völlig in die Irre führt.
- Ist das o.k. so? Viele Grüße Mäcki 00:56, 24. Okt. 2007 (CEST)
Lieber Gerhard,
wie kann ich Dir bloß ein bißchen der Last wegnehmen? Solange es bloß um diese (sicherlich überflüssigen) Einstellungen diverser woanders bereits erreichbarer alter Artikel geht - wo ist die Dringlichkeit für den Aktivismus?
Die Sache hat ja noch eine andere Seite: Die Stärken ("Selbstheilungskräfte") der Wikipedia funktionieren da am besten, wo eine große Gemeinschaft Sachkundiger dabei ist. (Und die deutsche Wikipedia ist gegenüber anderen, die ich so sehe, gar nicht so schlecht). Nun sind aber speziell die historischen Sachverhalte, in denen es in den neu eingestellten Meyers-Artikeln so geht (das sind nämlich die, zu denen bisher immer noch kein eigener Wikipedia-Artikel bestand) gewissermaßen Sachverhalte "aus zweiter Reihe", zu denen gerade nicht die große lebendige sachkundige Gemeinde mitliest und ein wachsames Auge drauf haben kann. Denn sonst würden diese Lemmas ja nicht fehlen. Wieviele deutsche Wikipedianer, meinst Du, haben je beruflich mit M. Bél zu tun gehabt? Ich weiß nicht, ob es in diesen Fällen so gut wäre, wenn (wie es sonst die natürliche Wikipedia-Arbeitsweise wäre) ein unausgegorener Erstsemester-Aufsatz eingestellt wird und man dann wie sonst erhofft, Unausgegorenes werde i.d.R. schnell von anderen bereinigt. In diesen Themen trifft das einfach nicht zu. Da ist mit dem einfachen Reinkopieren eines alten Lexikonartikels eher was weniger Schlechtes passiert.
"meine Fehlerquote halte ich für sehr respektabel"
- Das glaube ich gerne, aber kleine Fehlerquote mal sehr große Anzahl ist eben auch große Fehleranzahl.
Dass ich nach rund 13.000 Einträgen in der deutschsprachigen und ca. 2.500 in der englischsprachigen Wikipedia erst relativ wenige Beschwerden und noch weniger berechtigte Einsprüche erlebt habe bestätigt mir meine Arbeit
- Au, der Schluß dürfte voreilig sein! ("Bias" sagt man wohl dazu, oder "systematischer Meßfehler" ...) Es besagt zunächst nur, daß (Einspruch erfordernde) Fehler kaum *wahrgenommen* wurden - was bei dem historischen Zeug, das eben nicht unsere Lebenswelt ist, einfach in der Natur der Sache liegt (s.o. "die zu kleine sachkundige Gemeinde").
"keine allgemeinverträglichen Namensansetzungen"
- Bitte sieh genauer hin. "Allgemeinverträglich" sind die Meyers-Namensansetzungen i.d.R. schon (will sagen: fast nie falsch, fast immer brauchbar, wenn man ggf. die Sprachebene kenntlich macht). Sie sind allerdings oft ergänzungsbedürftig. Das ist was grundsätzlich anderes! (Tatsächliche Fehler zu bereinigen ist sicher dringlich und rechtfertigt gelegentlich auch mal Aktivismus inkl. eigener Ungenauigkeiten. Beim Lücken füllen ist es anders: Du fügst Dein "kleines Übel" ein, wo vorher nichts war. Dafür gibt es keinen Grund, und es richtet Schaden an.
"Dass ich da gelegentlich in Gebieten herumpfusche von denen ich gar keine Ahnung habe liegt in der Natur der Sache. "
- Nö. Wie begründest Du das? In der Natur der Sache liegt doch eher, daß man dann andere machen läßt - bzw. daß man das auf der Diskussionsseite aktiv anstößt. Du bist für den Müll der anderen erstmal nicht verantwortlich[er als wir alle], wirst aber beim Eingreifen voll verantwortlich für Deine Änderungen - und z.T. sogar für alles, was Du in dem von Dir veränderten Artikel hast stehen lassen, d.h. quasi aktiv akzeptiert hast. Man sieht ja keinen "Ein-Autoren-Artikel" mehr, sondern einen mit längerer Editionsgeschichte. Mich hat das ganz konkret gehindert, da was zu machen.
- Ich halte es übrigens generell so, daß ich in inhaltlich unausgegorenen Artikeln bewußt keine sprachlichen Verbesserungen vornehme, damit so ein Indiz für Unfertigkeit nicht verlorengeht.
- Ich finde diesen Druck, den Du (und wenn ichs richtig verstehe andere auch) Dir da auferlegst, geradezu gefährlich. Was treibt Euch da? Macht ein Zehntel von dem, was Ihr tut, und allen ist gedient - Euch selbst auch, meinst Du nicht?
"Deinen generalüberholten Artikel schaue ich mir morgen an, heute bin ich zu müde dazu."
- Keine Panik, ich habe nichts gemacht außer den Meyers-Textbaustein entfernt und etwas in die Diskussionsseite geschrieben.
- Kannst Du nicht auch immer dann, wenn Dir bei Artikeln zwar unbehaglich ist, Du aber im Gebiet nicht wirklich zu Hause bist, erstmal die Diskussionsseiten nutzen und abwarten? bittet mit besten Grüßen Mäcki 21:10, 25. Okt. 2007 (CEST)
Mäcki, das klingt ja alles ganz toll, aber es funktinoiert so nicht. Eine allgemeine Wiki-Enzyklopädie von Experten für Experten wird auch nach Jahren noch so aus wie Wikiweise (oder Nupedia oder Citizendium oder wie sie alle heißen): rein fragmentarisch. "Dass ich da gelegentlich in Gebieten herumpfusche von denen ich gar keine Ahnung habe liegt in der Natur der Sache" entspricht doch ziemlich genau auch der Arbeitsweise aller professionellen Redakteure und Lektoren: es kommt nur darauf an, wie man das dann macht – eben nicht mit dem Anspruch, die Wahrheit gepachtet zu haben, und natürlich mit halbwegs seriöser Recherche. Ich schreibe meine Artikel z. B., weil ich etwas über den Gegenstand wissen will, nicht weil ich schon ach so viel weiß und die anderen daran (und womöglich noch an meiner Meinung darüber) teilhaben lassen will. Die schlechtesten sind aus solcher Motiviation entstandenen Artikel m. E. nicht, eher im Gegenteil. --AndreasPraefcke ¿! 10:40, 30. Nov. 2007 (CET)