Benutzer Diskussion:Heinzkoch/Diskussionsarchiv 2

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Kommunismus???? Einige lose (in des Wortes doppelter Bedeutung) Gedanken zu einem unfassbaren Thema

Das war mal eine weltanschauliche Vision, deren erste Ansätze sich bereits in Platons "Der Staat" finden. Welche Verästelungen und Formen das aufweist, was man unter Kommunismus subsummiert, scheint mir letztlich irrelevant. Überaus relevant jedoch scheint mir, dass die UDSSR, ein Reich, das ein Sechstel der Landmasse der Erde ausmachte und eine militärische Supermacht war, auf einer "wissenschaftlichen Weltanschauung" fußte, deren "Säulenheilige" Marx, Engels und Lenin waren. Auch drei Milliarden Chinesen mußten (müssen?) einem "Maoismus" folgen, der seine weltanschaulichen Prämissen aus derselben Quelle schöpft(e).

Philosophen haben die Welt nur unterschiedlich interpretiert, nicht aber verändert, sagt Marx. Er wollte, dass sie sich ändert. Und das sollte durch Taten geschehen, wobei jedes Handeln die Welt quasi automatisch verbessern würde.

Politik ist der Versuch, menschliches Zusammenleben zu organisieren. Wie das in der Praxis aussieht, hängt vom Menschenbild ab.

Gern wiesen die sich auf "den" Kommunismus" berufenden Politiker darauf hin: Marx habe "Hegel vom Kopf auf die Füße gestellt". War der Mensch bei Hegel Objekt, Spielball der Geschichte, so sollte er bei Marx zum (handelnden) Subjekt werden.

Und weil der Mensch überhaupt erst Mensch (die höchste Stufe der Materie) geworden war, indem er durch Arbeit zu einem ganz neuen, höheren Bewußtsein gekommen war, spielte die "Arbeiter"-Klasse die wichtige Rolle in den entsprechenden politischen Systemen. Ihr kollektives Bewußtsein kulminierte in der "Partei der Arbeiterklasse", die dadurch ihre führende Rolle (zum Beispiel in der DDR-Verfassung festgelegt und im politischen Alltag durchgesetzt) legitimierte.

Diese "Partei der Arbeiterklasse" kannte nach eigener Auffassung die objektiven "Gesetzmäßigkeiten der Geschichte" und konnte daher beschleunigend dem Rad der Geschichte in die Speichen greifen (also zum Beispiel revolutionäre Bewegungen in aller Welt in jeder notwendig erachteten Form unterstützen, voran treiben).

Nichtsdestotrotz: Sobald die Theorie (die Vision) in die Praxis umgesetzt wurde, gab es Komplikationen. So dauerte die "Diktatur des Proletariats" ein paar Jahrzehnte länger als ursprünglich gedacht und vorausgesagt. Der Staat wurde überall stärker anstatt abzusterben. Auch das neue Sein bestimmte keineswegs das Bewußtsein. Und so wurden umfangreiche philosophische Lexika und politische Wörterbücher verfasst, die alle naselang aktualisiert werden mussten. Es waren Tausende beschäftigt, Rechtfertigungen zu formulieren.

Aus der Vision war eine Rechtfertigungsideologie geworden.

Unsere Fragen heute: Ist diese Dekadenz zu vermeiden? Ist nicht die Vision schon prekär? Sind die Axiome überhaupt brauchbar? Kann auf ihnen wirklich eine offene Gesellschaft aufgebaut werden? Oder münden die Versuche nicht immer zwangsläufig in eine Diktatur? Was war je fortschrittlich, progressiv an der Idee? War sie nicht eher ein rückwärtsgewandter Wunschtraum von der Idylle des Paradieses auf Erden? Schon Platon wollte zurück zum Goldenen Zeitalter.

Cookie SuperMario 22:15, 4. Jan 2006 (CET)


Vier inkompatible Denkstile in der Wissenschaft

Dieser Absatz (4) zitiert aus: Asel W. Bauer: Axiome des systematischen Erkenntnisgewinns in der Medizin. Der komplette Artikel findet sich [hier].

"...Thomas Schlich sieht vor allem konkrete historische Gründe als maßgebend dafür an, daß sich ein bestimmtes medizinisches Konzept (z.B. das ätiologische Konzept der notwendigen Krankheitsursache im Rahmen der Bakteriologie des 19. Jahrhunderts) durchsetzen kann (...). Der Braunschweiger Historiker Herbert Mehrtens konstatiert demgegenüber - vermutlich zu Recht - eine zunehmende Distanzierung der Wissenschaftsgeschichte von der Wissenschaft; die Wissenschaft erscheine dem modernen Wissenschaftshistoriker als eine gesellschaftliche Unternehmung, in der zeit- und interessengebundene Weltdeutungen und Handlungskompe tenzen produziert würden...."

"...Das Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis in der Medizin hat während der historisch überschaubaren Zeiträume unterschiedliche Forschungsmethoden hervorgebracht, die sich ihrerseits auf insgesamt vier axiomatisch fundierte Denkstile zurückführen lassen. Es handelt sich dabei um

  • 1.) das Axiom der Existenz von übernatürlichen Personen oder Kräften,
  • 2.) das Axiom der semiotischen Korrespondenz von Phänomenen,
  • 3.) das Axiom des kausalgesetzlichen, mechanisch-deterministischen Ablaufs von Prozessen in der Natur und
  • 4.) das Axiom der Möglichkeit des intersubjektiven Verstehens von menschlichen Lebensäußerungen durch hermeneutische Interpretation verbaler und nonverbaler Zeichen.

Unter epistemologischen Gesichtspunkten ist keines dieser vier Axiome mit einem der drei anderen ausreichend kompatibel, so daß die Wahl eines Axioms zugleich eine Vorentscheidung für und gegen bestimmte Forschungsmethoden mit einschließt. Die Gründe für die Präferenz oder Antipathie gegenüber einem der vier Axiome erweisen sich als vielfältig, sie können historischer, soziologischer, psychologischer oder individueller Art sein. Kollektive Zeitströmungen scheinen auf die Bevorzugung eines Axioms ebenso Einfluß zu nehmen wie persönliche und emotionale Charakteristika einzelner Wissenschaftler.

Zwar können die aus den jeweiligen Axiomen abgeleiteten Aussagen, insoweit sie nichttriviale Prognosen enthalten, durch die Anwendung empirischer oder experimenteller Prüfverfahren auf ihre praktische Brauchbarkeit getestet werden, doch sind die vier Axiome selbst grundsätzlich nicht falsifizierbar. Da zudem die heute von der Hochschulmedizin verwendeten rationalen Prüfverfahren (wie zum Beispiel die kontrollierte, randomisierte Doppelblindstudie) ausnahmslos auf der Grundlage des Axioms des kausalgesetzlichen, mechanisch-deterministischen Ablaufs von Prozessen in der Natur entwickelt wurden, sind diese für überzeugte Anhänger der drei übrigen Denkstile prinzipiell inakzeptabel. Damit ist ein gravierendes wissenschaftstheoretisches Dilemma beschrieben, das durch die in der ärztlichen Praxis häufig geübte Polypragmasie oder durch das von vielen Patienten betriebene Healer Shopping nicht außer Kraft gesetzt werden kann.

Die von der Hochschulmedizin mit Recht abgelehnte Behauptung "Wer heilt, hat Recht" kann demnach nicht ohne weiteres mit Hilfe rational geplanter und sorgfältig ausgeführter Studien widerlegt werden, da die entsprechenden Studiendesigns ihrerseits an die grundsätzliche Akzeptanz des dritten Axioms gebunden sind, dessen Gültigkeit indessen zumindest von den Vertretern des ersten und zweiten Denkstils gerade in Abrede gestellt wird. Die dem dritten Axiom folgende naturwissenschaftliche Methode in der Medizin hat demnach keine sichere Überlebensgarantie, ihre künftige Weiterexistenz muß vielmehr ständig neu erkämpft werden."

Nina löscht einen aus ihrer Sicht nicht konstruktiven Beitrag auf der Homöopathie-Diskussionsseite

So lautete mein Beitrag auf der Diskussionsseite zum Homöopathie-Artikel:

Konkrete Frage: Rtc, sind Sie einer der 20.000 Pharmavertreter, die täglich in der Republik unterwegs sind? Oder ein höheres Tier im medizinisch-industriellen Komplex? Oder was? Mit wessen Geistes Kind soll ich mich denn hier auseinandersetzen, eine Diskussion führen, über die der normale Mensch, wenn ich ihm davon erzähle, den Kopf schüttelt? Können Sie sich mal ein wenig outen? Fragt mal einfach der sehr neugierige Cookie SuperMario 23:24, 26. Jan 2006 (CET)

Er wurde von Nina gelöscht, verschwand im Orkus. Das ist bezeichnend! Die eine wäscht den anderen rein. Ich hatte ein paar Fragen gestellt. Zum Beispiel die, woher der Eifer von Rtc kommt, der mit großer Geste auftritt - wie Nina übrigens auch - aber mit geschlossenem Visier. Nach meiner Lebenserfahrung (ein paar Jahrzehnte) hängt solcher merkwürdiger Eifer meist mit Kohle zusammen. Und es hätte mich interessiert, ob Rtc irgendwie mit der Pharma-Industrie, also mit dem medizinisch-industriellen Komplex, zu tun hat. Schließlich verschwendet man hier ja eine Menge Grips und Zeit. Schließlich soll hier ein brauchbarer Artikel zustande kommen. (Oder tun manche nur so?) Und er, der geheimnisvolle Rtc, mischt ganz schön mit. Ohne, dass man etwas über seine Kompetenz erfährt. Na gut, Nina löscht den aus ihrer Sicht nicht konstruktiven Beitrag. War er wirklich nicht konstruktiv? Vielleicht war er nur einfach unbequem. Freie Wikipedia? Ein wenig 1984. Wenn ich alles streichen wollte, was ich für nicht konstruktiv halte, wäre diese Seite fast leer! Aber Du gefällst Dir ja in der Rolle der Angefeindeten: Viel Feind, viel Ehr!? Ich bin Dir nicht feind, ich belächele Dich! Ne, ich feixe!

Und jetzt hätte ich noch was Konstruktives. Mal sehen, was damit passiert. Die Nagelprobe fürs Kartell: Mal sehen, wer jetzt löscht, kreischt, beschimpft. Los geht's! Avanti populi!

Einige sind verführt, die Wirksamkeit homöopathischer Arzneien auf irgendeine Weise physikalisch-naturwissenschaftlich zu erklären, mit dem Ziel, auf dem Parkett der modernen Wissenschaft anerkannt wandeln zu können.

Die moderne Natur-Wissenschaft (wie einige sich hier äußernde Anhänger dieser Welt-Anschauung) geht nämlich (immer noch) von der Vorstellung aus, dass alle natürlichen Vorgänge auf physikalisch-chemischen Prozessen beruhen, deren Gesetzmäßigkeit sich in mess- und wägbaren Daten zum Ausdruck bringt (Galilei: "...zu messen, was man messen könne, und messbar zu machen, was man noch nicht messen könne"). Dabei können eindeutig definierbare Kausalgesetze und ihnen unterworfene Wirkungen festgestellt und erwartet werden. Dabei wird gern behauptet, Naturwissenschaft sei objektiv (sogar: das einzig Objektive), frei von subjektiver Sicht, wertfrei (womit natürlich nicht gesagt sein soll, dass sie vielleicht auch sonst keinen Wert hätte!).

Tatsächlich gehört zur Grundlage einer Heilwissenschaft unweigerlich ihr Bild vom Menschen (Anthropologie). Die moderne Naturwissenschaft möchte den Menschen vollständig aus seinen physikalisch-chemisch erfassbaren Gegebenheiten verstehen - oder hofft, er würde doch zumindest eines Tages dadurch verständlich sein.

Unbestritten gibt es einen weiten Bereich natürlichen Daseins, das mit dem reduktionistischen (einschränkenden) Wissenschaftsbegriff erfasst, methodisch erforscht und beherrscht werden kann. Ihm verdanken wir schließlich alle Errungenschaften, mit denen uns die moderne Medizin und auch die Technik versieht. Diesem Wissenschaftsbegriff liegt die Vorstellung zugrunde, dass wissenschaftlich nur das erforschbar ist, was letztlich "in Mechanik auflösbar ist" (Helmholtz 1869 auf der Innsbrucker Naturforscherversammlung).

Aber: In zunehmenden Maß wird der Mangel dieses reduktionistischen Wissenschaftsbegriffs bemerkt. Bewegungen wie die Psychosomatik, die Psychoanalyse und eine neue medizinische Anthropologie legen Zeugnis ab von einem Sinneswandel.

Nachdem ich vor einiger Zeit im Rahmen der Diskussion um den Homöopathie-Artikel als Kronzeugen für die Subjektivität moderner Wissenschaftler Roger Sperry (1981 mit dem Nobelpreis für Medizin/Physiologie ausgezeichnet) und sein Buch "Naturwissenschaft und Wertentscheidung" erwähnt hatte, wischte einer der Reduktionisten das mit einer hässlichen Bemerkung über die Qualität von Nobelpreisträgern weg. Solche Immunisierung rechtfertigt auch den Abschuss eines schwarzen Schwans, damit die These "Alle Schwäne sind weiß." weiter Bestand hat. Hier in Flachland hilft kein Argument für Raumland.

So möchte ich lieber (wiewohl auch das nicht zieht) nochmals einen großen Geist zitieren:

"...möglich, dass auch das ganze Ziel, nach dem die Menschheit auf Erden trachtet, nur in diesem ununterbrochenen Prozesse des Strebens besteht, anders ausgedrückt: im Leben selbst, aber nicht eigentlich im Ziele, das selbstverständlich nichts anderes sein kann als 'Zweimal zwei ist vier', also eine Formel; aber 'Zweimal zwei ist vier' das ist ja kein Leben mehr, meine Herren, sondern der Anfang des Todes...'Zweimal zwei ist vier', das ist meiner Ansicht nach geradezu eine Frechheit. 'Zweimal zwei ist vier' steht mitten in unserem Wege, stemmt die Hände in die Seiten und spuckt. Ich gebe zu, dass 'Zweimal zwei ist vier' eine vortreffliche Sache ist, aber wenn man schon alles lobt, dann ist auch 'Zweimal zwei ist fünf' ein allerliebstes Sächelchen." (aus: Fjodor Dostojewski: "Aufzeichnungen aus dem Kellerloch", Insel-Verlag, Frankfurt/M., 1988) Cookie SuperMario 00:10, 27. Jan 2006 (CET)

Ein Abschied, der mir leicht fällt

Hallo zusammen, wer guckt, an welchen Artikeln ich arbeite und wie ich auf Kritik reagiere, stellt fest: Benutzer Heinzkoch ist überwiegend sachlich, nimmt Kritik an und streitet nicht. Allerdings stellt er fest, dass im Zusammenhang mit diesem Artikel seine Fragen und Argumente eher mit Verbalinjurien zurückgewiesen werden. Lieber Mautpreller, vielleicht hast Du es nicht so genau gelesen: Ich habe Fragen gestellt. Die waren etwas provokant, aber sie drängen sich mir auf. Wie der Benutzerlink von Rtc zeigt, ist er nicht editiert. Da immer Nina und Rtc zusammenschaffen, könnte ich eine Identität vermuten oder Kongenialität bewundern. Was mich stört: Die absolute Resistenz des Kartells gegen Argumente und die selbstverständliche Borniertheit, Selbstgewissheit und Rechthaberei der Leute. Mir wird mangelnde Kronstruktivität vorgeworfen, Rabulistik, Theatralik usw. Im Sandkasten würde man immer entgegen: "Du ja auch!" Will ich nicht tun. Aber jeder dieser Vorwürfe fällt aus neutraler Sicht auf den Urheber zurück. Warum muss jeder, der anderer Ansicht als Rtc und die anderen ist, wortreich begründen, das er nicht Homöopathie-Partei ist, während die vorgeblich objektive Sicht der Reduktionisten sakrosant ist? Unter diesem Deckmäntelchen vermeinen sie schalten und walten zu können. Jetzt endgültig: Aus diesem sehr ärgerlichen Kleinkrieg halte ich mich jetzt raus. Mir ist schlicht in Zukunft schnurtzpiepegal, was in diesem Artikel steht. Ich weiß, was ich weiß - und das reicht mir. Dabei nehme ich in Kauf, dass andere triumphieren, weil sie mich "weggebissen" haben. Der Abschied fällt mir leicht! Weil: Ich nehme gerade "nux vomica" in C1300 aus der manenten C4-Vereibung. Das macht mich gelassen und bringt mich dazu, mich auf das für mich Wesentliche zu konzentrieren. Das befreit mich aus der (Co-) Abhängigkeit; damit vermeide ich den unnötigen Ärger und ich habe Freiraum für das, was mir im Leben Spass macht. Tschüssikowski zusammen. Cookie SuperMario 12:37, 27. Jan 2006 (CET)