Benutzer Diskussion:Klaus Frisch/Was ich so denke

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„Hat aber offenbar nichts gebracht.“

Es ist schade, daß die erwünschte „Entkrampfung etlicher Streitereien“ nicht eintraf, aber offenbar verweist seit der Entfernung des Verweises auf Deiner Benutzerseite keine Seite hierher; ich weiß nicht, ob Deine Gegner Deine Benutzerseite verfolgen oder Du Verweise auf diese Unterseite anderswo eingefügt und dann wieder entfernt hast, aber wenn nicht, wundert es mich nicht, daß sie außer uns beiden vielleicht keiner gelesen hat (ich hoffe, Du mißverstehst das nicht als Kommentar der Art „selbst schuld“). --217/83 18:05, 11. Mär. 2013 (CET)

Laut Abrufstatistik (die Funktion habe ich gerade entdeckt) wurde sie 190 mal besucht. --Klaus Frisch (Diskussion) 19:14, 11. Mär. 2013 (CET)
Viele der Besuche dürfte auf mich gehen, da ich die Überarbeitungen verfolgt habe. Und es ist kaum feststellbar, wer sie außer uns abrief. --217/83 19:21, 11. Mär. 2013 (CET)
Nicht wer, aber doch ungefähr wie viele. Ich habe die Seite jetzt wieder reingestellt. Karl, Elektrofisch und Gonzo sind ja nicht die einzigen Adressaten. --Klaus Frisch (Diskussion) 04:49, 12. Mär. 2013 (CET)

Interessant. Habe es aber mangels Zeit nur kurz überflogen. Werde es mir jedoch noch genauer durchlesen, teilweise habe ich es wahrscheinlich früher schon gelesen. Mit manchem stimme ich überein, bei manchem bin ich anderer Meinung. Bin ja schrecklicher Neoliberaler. ;-) (Kürzlich bei einem Test war ich "neoliberaler Demokrat", aber mit bedenklicher Nähe zum Sozialdemokraten, wenn ich manche Fragen etwas anders beantwortet habe.) -- Reinhard Wenig (Diskussion) 21:00, 12. Mär. 2013 (CET)

Gegen „liberal“ habe ich nichts. Die FDP war mal eine ehrenwerte Partei, und ich hab sie sogar mal gewählt. Um Schmidt die Mehrheit zu sichern. Das haben sie mir damit gedankt, dass sie diesen unsäglichen Kohl zum Kanzler gemacht haben. Der Spiegel hat daraufhin Genscher als Schwein getitelt. - Fällt mir übrigens gerade erst auf, dass das ganz ähnlich war wie später Schröders Machtergreifung in der SPD. In beiden Fällen haben Spitzenpolitiker entgegen dem „Wählerwillen“ reaktionäre Politik durchgesetzt, und in beiden Fällen haben etliche populäre Vertreter und viele Mitglieder die betreffende Partei verlassen. Da haben wir es wohl mit einem Grundproblem der sogenannten repräsentativen Demokratie zu tun. Der Kanzler ist König, die übrigen Parteichefs sind Fürsten, und wie schon in der Feudalzeit müssen die halt immer irgendwie schauen, dass sie den Pöbel bei Laune halten.
Trotzdem bin ich liberal, wenn die geforderte Freiheit für Alle ohne Rücksicht auf die Herkunft, das „Vermögen“ und das Einkommen erstrebt wird. Aber „neoliberal“ besagt halt, dass ganz alte und längst an der Realität gescheiterte Konzepte wieder aufgetischt werden. Als persönliche Meinung ist das so okay wie der Glaube an Astrologie oder an Besucher aus dem All. Da bin ich wirklich liberal. :-) --Klaus Frisch (Diskussion) 03:55, 15. Mär. 2013 (CET)

Demokratie

Darf ich dazu etwas fragen? Glaubst du denn an eine reine Demokratie, in der tatsächlich nur repräsentiert wird, also der Herrscher nur das sagt, was das Volk nicht artikulieren kann (weil, wie Hobbes meint, wir nicht alle gleichzeitig reden können)? Und glaubst du, dass direkte Demokratie tatsächlich direkt ist – völlig ungeachtet z.B. der Abstimmungsmodalitäten, der Stimmkreise oder dergleichen? Ich hab mir heute erst dazu Gedanken gemacht (insb. mit Blick auf das Rätesystem, das ja "direkt" in reinform ist, aber nicht besonders lebenstauglich).-- Alt 14:34, 4. Apr. 2013 (CEST)

Das ist im wesentlichen eine Definitionsfrage. Eine andere Frage wäre, was praktikabel und was wünschenswert ist. Mit dem Rätesystem habe ich mich noch nicht näher befasst. Aber gerade in kleinen Betrieben ist eine mehr oder weniger „demokratische“ Selbstverwaltung durchaus möglich, siehe etwa die Waldorfschulen. Dort zeigt sich aber auch schon, dass das seine Grenzen hat. Nicht alles kann immer vom gesamten Kollegium entschieden werden. Aber das Kollegium kann darüber entscheiden, welche Befugnisse es zeitlich befristet welchen Personen überträgt und ggf. auch wieder entzieht.
Je größer ein Gemeinwesen ist, umso aufwendiger wird die direkte Demokratie, und Vieles ist auch besser bei (demokratisch kontrollierten) Fachleuten aufgehoben, aber es sollte im Prinzip eher so laufen, dass das Volk entscheidet, was es delegieren und was es direkt entscheiden will. --Klaus Frisch (Diskussion) 20:22, 4. Apr. 2013 (CEST)
Danke für die Antwort. Mein Problem bei der "direkten" Demokratie ist vor allem, dass man davon ausgeht, dass da weniger Vermittler am Werk sind. Wer sich das z.B. in der Schweiz ansieht, merkt schnell, dass es weiterhin Vermittler gibt (Parteien) die Inhalte ausarbeiten und das Volk entscheidet dann a) oder b) bzw. ja oder nein. Ich glaube, es ist utopisch, davon auszugehen, dass es irgendetwas Reines gibt, grade bei Demokratie. Heißt nicht, dass ich das Schweizer System für Unsinn halte oder das deutsche für das Gelbe vom Ei, aber ich messe ungern Realitäten an Utopien :) Tatsächlich "direkte" Systeme, also solche mit wenigen Vermittlern, funktionieren tatsäöchlich dort gut, wo es nur wenige Beteiligte gibtIch glaube Schulen sind da ein gutes Beispiel für Möglichkeiten und Unmöglichkeiten.-- Alt 01:10, 5. Apr. 2013 (CEST)
Okay, dann komme ich mal von der anderen Seite. Ich habe gerade das ARD-Interview mit Putin gesehen. Das war in vielerlei Hinsicht sehr interessant, aber ich beschränke mich mal auf unser Thema hier. Wer hat zu bestimmen, wie viel „Demokratie“ es in Russland gibt? Die Russen, wer sonst. Und nach meiner Wahrnehmung sind die ganz überwiegend mit den aktuellen politischen Verhältnissen ganz zufrieden. Wobei „zufrieden“ natürlich relativ ist. Aber Putin hat einfach recht, wenn er darauf hinweist, dass Russland nicht in wenigen Jahrzehnten nachholen kann, was in westlichen Ländern Jahrhunderte brauchte.
Mehr Demokratie ist da zu fordern, wo ein erheblicher Teil der Bevölkerung das will. Also etwa in Deutschland. Und auch hier haben wahrhaftige Demokraten zu respektieren, dass noch immer sehr viele Leute ganz klar eine hierarchische Gesellschaft haben wollen, auch wenn sie darin zum Fußvolk gehören. Die haben gar kein Interesse daran, sich selber mit irgendwelchen politischen Angelegenheiten zu befassen, sondern wollen Untertanen eines möglichst „guten“ Herrschers sein. Und da ist jetzt in .de ja schon mal ein Fortschritt, dass der auch weiblich sein darf.
Putin hat auch in gewisser Weise recht, wenn er darauf hinweist, dass der „Arabische Frühling“ eigentlich ein Chaos ist, das kaum jemand so wollen kann. Der Westen hat alle diese Diktatoren gestützt und sich einen Dreck um die Rechte der Untertanen geschert. Und nachdem letztere sich mehr oder weniger erfolgreich ohne westliche Hilfe freigekämpft haben, stellen unsere Journalisten und Politiker anscheinend echt erstaunt fest, dass da kaum echte Demokraten auftauchen. Wo hätten die denn herkommen sollen? Und warum sollen übrigens islamische Regierungen irgendwie schlechter sein als christliche wie etwa die unter der Pfarrerstochter Angie oder die unter dem „wiedergeborenen“ George W.? Unsere Journaille suggeriert da immer mal wieder Vorstellungen von krassen Scharia-Auslegungen wie etwa dem Abhacken von Händen kleiner Diebe. Aber woran werden wohl gebildete Muslime im arabischen Kulturkreis denken, wenn christliche Herrscher sich in ihre Landespolitik einmischen?
Ganz ähnlich, wenn auch zum Glück nicht so krass, lief es ja auch beim Ende der DDR. Der Westen hat sich (von kleinen, eher privaten Initiativen abgesehen) nicht um eine Förderung dortiger demokratischer Bestrebungen gekümmert, sondern im wesentlichen auf eine Bekämpfung des Sozialismus gesetzt (wozu übrigens auch der zeitweilige Ausbau des westdeutschen Sozialsystems gehörte). Und als nach der erfolgreichen friedlichen Revolution die bis dahin brav (oder feige) zu Hause gebliebenen „Volksmassen“ auf die Straße gingen, stellte sich heraus, dass die ganz überwiegend nur „Helmut! Helmut!“, also einen anderen Herrscher haben wollten. Oder denken wir an Gorbi: bei uns geliebt und verehrt, in Russland verachtet bis gehasst. Er hat als Diktator gemacht, was er selber gut fand (und ich natürlich damals auch), aber das entsprach überhaupt nicht den Interessen und dem Willen der Bevölkerung (wie wir dann erstaunt zur Kenntnis nehmen mussten). --Klaus Frisch (Diskussion) 04:35, 6. Apr. 2013 (CEST)

Demokratie-Defizite?

Liebe alle, das Schweizer System ermöglicht es tatsächlich, auch ohne Parteizugehörigkeit Einfluss auf die Gestaltung der Umgebung, der Region oder des ganzen Landes zu nehmen, und zunehmend werden Exekutivpositionen hier von Parteilosen besetzt. Gerade auch in der Gegend, in der ich wohne, ist das so (Stallikon bei Zürich). Ich will nicht verhehlen, dass mir das das insgesamt sehr gut gefällt, wenngleich natürlich bei Abstimmungen Volksentscheide zustande kommen, für die sich dann manche Politiker und Politikerinnen glauben schämen zu müssen (die berüchtigte Minarett-Initiative bspw., ich habe natürlich dagegen gestimmt). Was mir auffällt: "Rechtsextremismus" ist in Deutschland etwas anders als hier in der Schweiz, das lässt sich mit Hilfe von WP verifzieren, und reflektiert wohl letztlich ein anderes Staatsverständnis. Vgl. dazu den WP-Eintrag, demzufolge die "Schweiz sich nicht als streitbare Demokratie versteht". Also, das klingt in meinen Ohren vorwurfsvoll - eine direkte Demokratie ist also keine 'richtige' Demokratie, oder? Haben wir hier Demokratie-Defizite? Hoffentlich nicht. In Deutschland wird jeder, der die Demokratie kritisiert, schnell in der rechtsextremen Ecke, gestellt - das ist wohl logisch, wenn das Selbstverständnis des deutschen Staates als "streitbare Demokratie" zugrunde gelegt wird. Sarita98 --178.197.236.118 16:02, 16. Jun. 2013 (CEST)