Benutzer Diskussion:Magiers/Wer hat Angst vorm Hauptautor?

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Hallo Magiers,

gut geschrieben! Ich habe nur eine Frage zu dem letzten Satz im Fazit: "Wo diese vorhanden ist [also der Respekt vor der Arbeit der anderen, Anm. von mir], kann sie auch dokumentiert werden: durch eine Darstellung der Hauptautoren eines Artikels ebenso wie durch deren Übernahme einer besonderen Verantwortung für ihre Arbeit." Wie muss ich mir die konkrete Ausgestaltung einer solchen Darstellung vorstellen? Grüße, Thomas Glintzer via IP --37.84.202.114 19:30, 17. Jan. 2015 (CET)

Hallo Thomas, über die konkrete Ausgestaltung kann man ja immer diskutieren. Mir geht es eher um den Willen, die Autoren für die Leser überhaupt anzuzeigen, ohne dass sie sich durch die Versionsgeschichte wühlen müssen. Da wäre sowas wie Benutzer:APPER/WikiHistory erstmal völlig ausreichend. Das Tool ist vorhanden, es müsste nur für jedermann standardmäßig eingebunden werden. Auf Dauer optimal wäre natürlich eine Lösung, bei der man Abschnitte im Text markiert und die verantwortlichen Autoren angezeigt bekommt (und zwar auch im Sinne des letzten Teilsatzes, einer für jeden Leser offenen Verantwortung eines Einzelnen für seine Artikelergänzung). Sowas kann natürlich nicht live beim Aufruf berechnet werden, sondern müsste einmal berechnet und dann bis zur nächsten Änderung als Metatext beim jeweiligen Artikel abgespeichert werden. Ähnlich wie die Autoren könnte man auch Belege konkret bestimmten Abschnitten zuordnen. Damit würde die Software die Artikel in ihrer inhaltlichen Aussagekraft aufwerten und nicht - wie das bei den Software-Entwicklungen momentan der Fall zu sein scheint - bloß im äußeren Erscheinungsbild. Es wäre dann z.B. möglich, zumindest jene Teile eines WP-Artikels, die von ausgewiesenen Fachleuten stammen und von niemand anderem verwässert wurden, mit Namensnennung zu zitieren, womit sie ein ganz anderes Gewicht hätten als "Quelle: Wikipedia." Viele Grüße! --Magiers (Diskussion) 19:56, 17. Jan. 2015 (CET)
Hallo Magiers, interessanter Text!
1) Aus Deinem Text lese ich heraus, dass Du findest den "Hauptautoren" würde zu wenig Anerkennung und Respekt für die Leistung am Artikel gegeben. Das kann ich gut verstehen. Allerdings finde ich "Sonderrechte" darauf die falsche Antwort.
2) Es gibt Tools, die die Autoren und ihren Beitrag zum Artikel sichtbarer machen. Siehe auch meine Sammlung Benutzer:Atlasowa/edit history visualization. Ich glaube wir haben da technisch schon sehr viel mehr, als wir wissen und nutzen. Eine standardmässige Einbindung/Visualisierung würde allen nützen, Autoren und Lesern. Siehe auch Diskussion unter Benutzer Diskussion:Grillenwaage#WikiHistory.
3) "Sonderrechte" für "Hauptautoren" würden über das Ziel hinaus schiessen und wären ein Irrweg mit großen Problemen, imho. Schau Dir mal an, wieviele Artikel über Unternehmen, gemeinnützige Organisationen, Verlage usw. einen Erstautor und Hauptautor haben, der einen deklarierten oder zu vermutenden Interessenkonflikt haben: Sollen die über "ihren" Artikel dann auch noch Sonderrechte bekommen? Das wäre m.E. eine unerträgliche Verschlechterung. Ein "Sichtbarmachen" dieser Hauptautoren fände ich hingegen hilfreich, nämlich eine Unterstützung des Wiki Prinzips. --Atlasowa (Diskussion) 19:42, 18. Jan. 2015 (CET)
Hallo Atlasowa, ich musste mir erst selbst nochmal durchlesen, was ich denn zu Sonderrechten geschrieben habe... Mir geht es eigentlich weniger darum, Privilegien zu fordern - ich halte sie schlicht für eine Tatsache und ärgere mich darüber, dass man davor die Augen verschließt, weil es nicht zur Schwarm-Ideologie passt. Wenn ich sagen wir mal in den Artikeln zu Wolfgang Borchert oder Georges Simenon etwas schreibe - wieviele Menschen in der Community sind tatsächlich in der Lage, das auf inhaltliche Richtigkeit gegenzuprüfen, und schlimmer noch wieviele sind in der Lage, zu prüfen, ob ich nicht trotz lauter inhaltlich korrekter Fakten einen verzerrenden Bias in den Artikel eingebaut habe, manche Themen übergewichtet habe, andere unter den Teppich habe fallen lassen? Diese unglaubliche Macht eines Artikelautoren wird in 95% aller Artikel überhaupt nie in Frage gestellt (abgesehen von 5% inhaltlich umkämpften Artikel, wo über jedes Detail gerungen werden muss). Wenn ein Artikelautor aber statt "Einzelnachweise" "Anmerkungen" schreibt, wenn sein Einleitungssatz nur ein wenig von der Norm abweicht, wenn die Literaturangaben anders formatiert als gewöhnlich sind oder (aktuelles Beispiel) wenn keine Infobox für Fußballer verwendet wird, dann gibt es regelmäßig einen Riesenaufstand, weil jeder meint, über diese Formalien mitreden zu können und zu müssen. Der wahre Sonderstatus eines Hauptautors liegt aber im Artikelinhalt, bei dem meistens niemand mitreden kann, und der wird durch formale Gleichmacherei bloß verschleiert, aber nicht aus der Welt geschafft. Mir geht es also weniger um Sonderrechte als um die Anerkennung eines Sonderstatus und zwar im Positiven wie im Negativen: "Dieser Artikel ist so, wie er ist, wegen folgender maßgeblicher Autoren: ...". Was natürlich nicht bedeutet, dass andere Autoren ihn nicht wo nötig überarbeiten und verbessern können und damit selbst zu einem der maßgeblichen Autoren werden. Viele Grüße! --Magiers (Diskussion) 22:38, 18. Jan. 2015 (CET)

Meine Gedanken von Anno Domini 2007. Liesel 07:45, 21. Jan. 2015 (CET)

Nach meinem Verständnis ist die Angabe "Quelle: Wikipedia" sogar ziemlich unlauter, weil die Aussage mit der cc-by-Lizenz nicht zusammengeht, unter der Beiträge standardmäßig stehen. --C.Koltzenburg (Diskussion) 10:14, 21. Jan. 2015 (CET)
Hallo C.Koltzenburg, bei einem kürzeren Zitat muss die Lizenz ja nicht eingehalten werden, da ist sowas wie "Quelle: Wikipedia" m.E. durchaus ausreichend, auch wenn die Angaben in der Zitierhilfe darüber hinausgehen. Aber auf Autoren wird dabei nicht verwiesen. Und ich glaube zwar nicht, dass "Quelle: Magiers im Wikipedia-Artikel Wolfgang Borchert" nun die Reputation des Zitats besonders steigen würde, aber wenn man einen unter Klarnamen editierenden Borchert-Spezialisten zitiert, ist das sicher anders. Unsere Software hält aber auch den vorm Leser möglichst geheim. Gruß --Magiers (Diskussion) 13:32, 21. Jan. 2015 (CET)
Hallo Liesel, bei Deiner Mail ist mir der Bezug zur Hauptautorenthematik nicht so ganz klar: Auf der einen Seite lese ich heraus, dass Autoren zum Teil durch falsche Prioritäten beschnitten werden, auf der anderen Seite aber auch, dass sie eine besondere Verantwortung für ihre Arbeit tragen. Mir ist allerdings noch nicht so ganz klar, was dieses verantwortungslose Handeln ist, wegen dem Du sie aus der Wikipedia ausschließen willst. Ich bin durchaus der Meinung, das Projekt lebt auch ganz gut von Leuten, die rein in Nischen tätig sind, dort weitgehend ihrem Hobby frönen und für das große Ganze keine Verantwortung verspüren und übernehmen. Natürlich gelten für sie trotzdem die Grenzen des NPOV, aber in nicht besonders brisanten Themenbereichen finde ich es auch nicht schlimm, wenn man den Artikeln eine gewisse Liebhaberei für ihr Thema anmerkt. Im Zweifel ist mir das immer sympathischer als ein ganz staubtrockener Artikel, der gar nicht zum thematischen Kern vordringt, z.B. ein Schriftstellerartikel mit trockenen Lebensdaten ohne jede Aussage zum Werk. Gruß --Magiers (Diskussion) 13:32, 21. Jan. 2015 (CET)
Damals ging es noch nicht direkt um Hauptautoren. Aber es ging um das Thema Verantwortung. Jeder Autor trägt in gewisser Weise ein wenig Verantwortung, bei dem und wie er es in der Wikipedia beiträgt. Der Autor von großen und wichtigen Artikeln vielleicht ein wenig mehr, als der Autor in einer Nische. Aber im Grunde haben sie beide Verantwortung. Mit den anderen Accounts ist es dann ähnlich. Handelt sie mit ihren Änderungen in Verantwortung für das Projekt "Wissen der Welt"?
Da gibt es eben dann Benutzer, die zwar an Artikel dranrumschreiben, aber im Zweifel gar keine Verantwortung übernehmen wollen. Insofern ist die Ausweisung der Hauptautoren auch eine Art "Verantwortungsübernahme". Liesel 14:13, 21. Jan. 2015 (CET)
Ja, das sehe ich ganz ähnlich, so wie ich oben geschrieben habe: ein Sonderstatus im Positiven wie im Negativen. Auch schlechte Artikel sind so, wie sie sind, weil die maßgeblichen Autoren nicht tief genug recherchiert haben, den Sachverhalt nicht klar genug ausdrücken können etc. Oder sie sind gerade deswegen schlecht, weil es noch nie einen maßgeblichen Autor gab und immer nur zufällige Passanten einen Satz abgeladen zu haben, ohne dass sie Verantwortung für den Rest übernehmen wollten. Es könnte auch die Autoren disziplinieren, wenn sie stärker mit ihren Werken in Bezug gebracht werden (wer will z.B. lauter Rückmeldungen auf seiner Disk über schlechte Arbeit, die er abliefert), und gleichzeitig schärft es den Blick des Lesers dafür, dass er nicht der Wikipedia blind trauen darf, sondern differenzieren muss, weil alles das Werk von Einzelnen ist. Gruß --Magiers (Diskussion) 14:51, 21. Jan. 2015 (CET)
Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich laufend negative Rückmeldungen von Artikellesern (also nicht unbedingt Angehörigen der Kerncommunity) auf der Autorendisk. geben würde. Im Restaurant wird auf die Frage "Hat es geschmeckt?" doch auch gerne höflich / diplomatisch abweichend vom tatsächlichen Eindruck geantwortet, und gleich vor der Türe anschließend festgestellt, dass es ein rechter Fraß, der seines Geldes nicht wert sei, gewesen sei und anschließend mit den Füßen abgestimmt (nicht mehr hingegangen). In der Wikipedia schauen die Leser aber dennoch eher wieder rein, weil es halt auch ein Monopol ist, und sehr gemischt in der Qualität. Aber außerhalb gemotzt werden, wird dennoch (wie ein Blick durch z. B. das "berüchtigte" Heiseforum zum Stichwort Wiki zeigt). --Lucius Aemillius (Diskussion) 09:03, 22. Jan. 2015 (CET)
Hallo, das Heise-Forum nehme ich nicht ernst. Da merkt man, dass ein paar Meinungsführer ein persönlichen Strauß mit der WP ausfechten, weil der Artikel über sie, ihren Blog, ihren Youtube-Kanal o.ä. gelöscht wurde und sie "Irrelevanz" bescheinigt bekommen haben (und zwar zu recht). Und der Rest heult halt mit den Wölfen. Interessanter sind Foren von Zeitungen, wenn die mal prominent über WP berichtet haben: dort ist die Bandbreite der Rückmeldungen viel breiter und beinhaltet alles von totalem Unverständnis gegenüber den Abläufen bis zu wirklich substantieller Kritik (z.B. Kommentar 9+10).
Nach meiner Wahrnehmung ist die Mehrheit der Rückmeldungen negativ, egal wie gut der Artikel ist. Das hat damit zu tun, dass man erst mal technische Hürden überwinden muss, was nur jemand mit einem Anliegen tut, aber auch dass im Internet alles anonym abläuft und man deswegen meint, auf Höflichkeit verzichten zu können. Häufig stammt die Kritik auch, wie man an den technischen Fertigkeiten sieht, von ausgelogten Benutzern und es spielen irgendwelche Vorgeschichten eine Rolle, ohne dass es offengelegt wird (was mein grundsätzliches Problem mit ausgeloggten und Socken-Beiträgen ist).
Ich würde erwarten, dass die Freundlichkeit der Rückmeldungen steigt, wenn sie a) an einen konkreten Artikelautoren gestellt werden statt an ein anoymes Wikipedia-Gremium und b) offen kommuniziert wird, dass dieser Autor hier ehrenamtlich tätig ist und all die Spendenmillionen, mit denen Leser meinen, sich einen Service "erkauft" zu haben, in ganz anderen Taschen landen. Nur so weit geht die "Freundlichkeitsoffensive" der WMF natürlich nicht... Gruß --Magiers (Diskussion) 13:34, 22. Jan. 2015 (CET)
Hier ist ein dickes Danke an den „magischen Hauptautor“ für den umseiten Text angebracht. Der Seiteneffekt des gleichzeitigen book markings wie auch der Lesebestätigung wird hiermit billigend in Kauf genommen. Ob es eine messbare Abstimmung mit den Füßen gibt, sei dahingestellt. Mangels Alternative, d.h. alternativlos, ist so etwas wie die verlinkten vier Gründe derzeit nur schwer feststellbar. --grixlkraxl (Diskussion) 21:28, 22. Jan. 2015 (CET) hatte übrigens Lesen der Vorderseitung ein Déjà-vu-Erlebnis, um der Wahrig-Schreibung von 2006 zu folgen.
Hallo grixlgraxl, danke schön, und das, wo ich in Deinen Beiträgen auf der Grillenwaage eher Skepsis gegenüber Hauptautorenbenennungen gelesen habe? Oder habe ich das falsch gelesen? Gruß --Magiers (Diskussion) 22:52, 22. Jan. 2015 (CET)
Nein, du hast nicht "falsch" gelesen. Es nur so, daß dein Text zum Thema WP:Hauptautor dieses endlich mal auf den Punkt bringt. Ich kann mich deiner Darstellung nur anschliessen, nur ein IMHO wesentlicher Punkt wird bisher vernachlässigt: das früherTM im Verlagswesen übliche Lektorat … erst dadurch wurden veröffentlichte Texte lesbar … aber das ist nicht hier zu diskutieren. Übrinx war die erste Autorkorrektur im Preis inbegriffen, die zweite dagegen nicht mehr, vgl. Druckfahne, aber nicht die unvollständige Weiterleitung Korrekturabzug --grixlkraxl (Diskussion) 00:06, 23. Jan. 2015 (CET) bemerkt erst jetzt (Nicht-)Rot-Links

Hauptautor

Ich habe mir die „Streitschrift“ durchgelesen. Gut im Großen und Ganzen. Nur genau deswegen bestehen ja 99,9% aller Betriebe, Unternehmen und Projekte aus „Boss → Abteilungsleiter → Sachbearbeiter → Sklaven“. Jedes Schiff, das dampft und segelt hat einen, der die Sache regelt. Und zwar offiziell. Alle anderen Modelle scheitern u(m/nter)gehend. Und: Die von dir erwähnten nötigen und angeblich dankbar entgegengenommenen Zuarbeiten werden von vielen Hauptautoren nicht gewürdigt, sondern oft brüsk zurückgewiesen, sprich kommentarlos gelöscht. Auch - vielleicht hauptsächlich - daher kommt manche Abneigung. --e π a – Martin ausfüllendausfallend 12:05, 7. Jul. 2015 (CEST)

Hallo Sepia, das kann ich gut verstehen. Natürlich spielt bei dem Thema auch Eitelkeit und verletzte Eitelkeit eine Rolle. Und natürlich muss man es in diesem Projekt grundsätzlich hinnehmen, wenn andere am eigenen Werk herumwerkeln. Ich bin z.B. durchaus dankbar, wenn jemand meine Formulierungen besser auf den Punkt bringt - so lange er halt dabei den Inhalt nicht verkehrt. Aber wenn ich Änderungen auf meiner Beobachtungsliste sehe, befürchte ich erst mal fruchtlose Diskussionen. Die positiven Überraschungen durch Edits, die eindeutig die sprachliche und inhaltliche Qualität steigern, sind leider seltener als irgendwelche Ergänzungen von Gelegenheitslesern auf Basis der Tagespresse oder Internetfundstücken, die einen mit Sekundärliteratur gearbeiteten Artikel nicht wirklich verbessern, bei denen man aber weiß, dass ein Zurücksetzen den Einsteller verärgern wird. Und was sprachliche/stilistische Änderungen angeht, wundert mich umgekehrt immer, warum jemand, der mit einer Gießkanne über Dutzende Artikel geht, die ihn alle nicht weiter interessieren, es nicht hinnehmen kann, wenn seine Änderungen in 5% der Fälle zurückgesetzt werden. Das gehört doch ebenso zum vielbeschworenen Wiki-Prinzip, bzw. das Eigentum am Artikel hat halt auch nicht derjenige, der nur kleine Änderungen macht. Viele Grüße! --Magiers (Diskussion) 13:25, 7. Jul. 2015 (CEST)