Benutzer Diskussion:NeXXor/Archiv/2013

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Eigendorf

Grundsätzlich muss das Buch sogar in den Artikel, weil es zwar nicht hochwertig wisssenschaftlich aber eindeutig eine Sekundärquelle ist und sich exakt mit dem Thema des Lemmas beschäftigt. Man kann und muss aber klarmachen, daß die Quelle parteiisch ist beziehungsweise Autor wie Inhalt mit Vorsicht zu genießen sind. Ich finde den Konflikt interessant, die hat eine gewisse grundsätzliche Bedeutung. Serten (Diskussion) 14:52, 7. Mai 2013 (CEST)

Ohne jetzt die Nazikeule schwingen zu wollen stellt sich dann aber die Frage, ob mit Literatur "von der anderen Seite" genauso verfahren werden sollte? Gegen eine kurze Auseinandersetzung ala "Huhn sieht das anders" im Artikeltext habe ich ja nichts, aber für die Literatur(empfehlungs)liste ist das "Werk" nunmal gar nichts. Es ist auch inhaltlich schlicht falsch (siehe Disk) --NeXXor (Diskussion) 14:55, 7. Mai 2013 (CEST)
das ist genau die Crux. Es geht ja weniger um die Sichtweise von Huhn als die Tasache, daß dessen Deutung des Falls Eigendorf wichtig genug ist, um als Buch zu erscheinen. Hätten Papa Dodi oder die Prinz-Philip-Bewegung zu Diana Spencer einen verschwörungstheoretischen Bestseller geschrieben, dann wäre das ja auch im Artikel (kritisch) zu erwähnen. Ich halte es für falsch, Sekundärliteratur auszublenden, wenn sie schlecht ist, schlechte oder parteiische Sekundärliteratur gilt es als solche auszuweisen. Was meinst Du? Serten (Diskussion) 15:19, 7. Mai 2013 (CEST)
Also zunächst ein Wort zu dem "wichtig genug um als Buch zu erscheinen". Huhn war bis 2006 Chef des Verlages, bei dem das Buch erschien. Mit der Relevanz wird man's da wohl nicht so genau genommen haben.
Die genaue inhaltliche Analyse setze ich fort, wenn ich das Buch zur Hand habe, deshalb will ich da auch gar nicht vorgreifen. Meine Vermutung ist schlicht, dass das Buch nur vordergründig Eigendorfs Fall behandelt. Grundtenor des Buches dürfte wohl eher sein, dass beim MfS alles mit rechten Mitteln zuging und anderslautende Berichte nur "Stasi-Paranoia" sind.
Wenn wir das jetzt so unkommentiert übernehmen und es neben Schwan stellen, dann suggeriert das, die Bücher seien gewissermaßen gleichwertig. Aus wissenschaftlicher Sicht kann davon aber keine Rede sein. Huhns Buch ist (wie ich vermute bewusst) verzerrend und enthält (das konnte bereits an den wenigen Textauszügen gezeigt werden) massive inhaltliche Fehler. Wie sollte man also das im Rahmen der Literaturliste ausweisen? Strenggenommen müsste man dann eine ganze Betrachtung nachschieben, die sich dann aber vom Lemma lösen würde. Aus diesem Grund plädiere ich für die Löschung.
Ich hab das Nazithema unter anderem deshalb aufgemacht, weil es dort viel offensichtlicher ist. NS-verherrlichende Kriegsheldenliteratur löschen wir ja (berechtigterweise) auch regelmäßig, auch wenn diese sich ein sekundärwissenschaftliches Äußeres geben. Der Fall hier ist m. E. ähnlich gelagert. --NeXXor (Diskussion) 15:29, 7. Mai 2013 (CEST)
Was ist sekundärwissenschaftliches Aussehen? Grundsätzlich ist der Fall Eigendorf ja interessant genug um verschiedene Interpretationen zuzulassen. Ich vermute, Ihr solltet Euch eigentlich nicht um die Erwähnung des Buchs im Artikel (das zu löschen wäre Unsinn), sondern um die auf der Literaturliste (für den Artikel) streiten. Bücher über xy snd Sekundärliteratur, Braun oder Blau. Es macht auch einen Unterschied bei Kriegsheldenliteratur, ob jemand als Sidekick in derselben auftaucht oder wie Otto Ernst Remer über Jahrzehnte Thema und Autor ist. Der Streit ist meines Erachtens darum, ob Huhn zu den wissenschaftlich maßgeblichen Werke sowie seriösen, möglichst aktuellen Einführungen zählt. Das wäre ein Vorgehen, was ja auch bei der Kriegsheldenliteratur funktioniert. Ich bezweifle aber, daß man Huhn bei Eigendorf völlig ignorieren kann. Serten (Diskussion) 16:53, 7. Mai 2013 (CEST)
Ich arbeite ja schon mit anderen Autoren an einer Neufassung des Eigendorf-Artikels. Da legen wir größeren Wert darauf, auch andere Interpretationen zuzulassen. Da kannst Du dich gern beteiligen, Mitstreiter sind stets gesucht! Mein Problem ist einfach, dass Huhn keine reputable Quelle ist, weil er bewusst verfälscht, falsche Unterstellungen macht (beides siehe Diskussion) und nicht nach wissenschaftlichen Minimalkriterien arbeitet (Stichwort: Taxifahrerbefragung). Sprich: Wenn ich das verwenden wollen würde, dann könnte ich mich auf den Inhalt des Buches schlicht nicht verlassen. Die wissenschaftliche Maßgabe sowie Seriösität des Werkes bestreite ich auch weiterhin, und werde sie als bald möglich nachweisen. --NeXXor (Diskussion) 17:31, 7. Mai 2013 (CEST)
Ich werde beim Artikel Eigendorf gerne mal vorbeisehen. Vergleiche mal Attentat auf Konrad Adenauer, Otto Küster und Franz Böhm. Da gabs ein etwas sensationsheischendes Buch, womit Henning Sietz 2003 durch die Talkshows tourte und auch breite Aufmerksamkeit erregte. Dessen vielzitierte Aussage, wonach zuvor sich niemand mit dem Attentat und einem Hintergrund in der israelischen Opposition beschäftigt hätte, ist mit etwas Original Research zu bestreiten gewesen, da standen Zeitungsmeldungen aus den 50ern dagegen. Ich sehs bei Eigendorf eher umgekehrt, ich vermute, der war wirklich besoffen und auch ein Stasihuhn findet mal n' Korn. Sprich ich finde, WP life ist mehr als Quellen zu zitieren ;) Grüße Serten Serten (Diskussion) 17:42, 7. Mai 2013 (CEST)

Nur damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich hab gar nichts gegen die Auffassung, Eigendorf sei wirklich "nur besoffen" gewesen. Das ist ja an Hand der Faktenlage absolut legitim. Aber das Huhns Buch ist keine seriöse Parteiergreifung sondern ne Hetzschrift mit Schaum vorm Mund. Lies mal was Nicola zu Huhn in die Disk eingebracht hat und schau dir an wo sein Buch überhaupt rezipiert wird: Bei den MfS-Insidern und KPD-Splittergruppen. Das ist wirklich nichts für die WP - höchstens in Form einer kritischen Auseinandersetzung. Wenn du diesbezüglich Vorschläge für den Artikel hast: nur her damit! Der Bogen zu dem Adenauer-Attentat erschließt sich mir übrigens gerade nicht :( --NeXXor (Diskussion) 19:32, 7. Mai 2013 (CEST)

Ich habs mir mal angesehen und den Artikel zu Huhn erweitert. Huhn ist ein begabter Vielschreiber, der Klassenkampfheldenbiographien und bei HoneywarnichtallesschlechtBücher verfasst, das heisst aber nicht daß er immer falschliegt. Serten (Diskussion) 21:30, 7. Mai 2013 (CEST)

Serten, dass er nicht immer falschliegt, ist keine Empfehlung für die Aufnahme der Broschüre in die Literaturliste. --Hardenacke (Diskussion) 21:33, 7. Mai 2013 (CEST)
Richtig. Ich würde ihn nicht im Abschnitt Literatur führen, aber mit Hinweis auf seine Interessenlage zitieren. Serten (Diskussion) 21:36, 7. Mai 2013 (CEST)
Zumindest im konkreten Fall liegt er aber falsch, wie ich zumindest anhand der Auszüge von Nuuk darlegen konnte. Herr Huhn sollte lieber weniger schreiben und dafür gründlicher lesen/recherchieren. Für eine Aufnahme in Einzelnachweise oder eine kritische Auseinandersetzung im Mordtheorie-Abschnitt bin ich gern zu haben. --NeXXor (Diskussion) 21:38, 7. Mai 2013 (CEST)
Ich habe den Abschnitt soweit durchgepflügt, einige Fehler korrigiert und auch bei Huhn selbst noch erweitert, scheint dort auch angekommen zu sein. Den Chefideologen habe ich dort durch ein wörtliches Zitat ersetzt und den Kritikabschnitt umgearbeitet. Ich finde die festgestellten sachlichen Fehler nicht allzu gravierend, mir erscheint Huhns Positionierung als zentralem Betonkopf wichtiger aufzunehmen. Grüße Serten (Diskussion) 18:53, 8. Mai 2013 (CEST)