Benutzer Diskussion:Sensei george/Baustelle/Selfbondage
Achtung, dies ist kein aktiver wikipedia-Beitrag. Es handelt sich um den aktuellen Stand der Übersetzung des self bondage Artikels aus dem englischen wiki.
Selfbondage
Self Bondage (aus dem englischen wikipedia): Self Bondage ist eine Sexualpraktik aus dem Bereich des BDSM. Der Begriff bezeichnet die Selbstfesselung einer Person als verstärkende Maßnahme im Rahmen eines autoerotischen Szenarios oder einer Eigenfesselung im Rahmen einer Session mit mehreren Beteiligten.
Self Bondage ist charakterisiert vom Experimentieren und dem Einfallsreichtum seiner Anwender. Es unterscheidet sich von konventioneller Bondage in den folgenden Punkten:
- die Risiken sind weitaus höher
- es werden Mechanismen benötigt, welche nach einem bestimmten Zeitraum für eine sichere Befreiung sorgen
- es werden Techniken benötigt, um sich selbst zu fesseln (nicht jede Technik oder jedes Material, welches für Bondage gebraucht werden kann, eignet sich auch für eine Self Bondage)
Die zusätzlichen Herausforderungen und Gefahren erhöhen den Nimbus der Self Bondage für viele Praktizierende, die oft voller Stolz wohl durchdachte Szenarien für eine Self Bondage (Erlangen der Fixierung und das Entkommen aus dieser) ersinnen - sowohl in realen Szenarien als auch in entsprechender erotischer Literatur.
Risiken der Self Bondage
Self Bondage ist mit weitaus höheren Risiken verbunden als viele andere BDSM Praktiken; insbesondere dann, wenn sie in einem autoerotischen Umfeld in Verbindung mit Asphyx (Atemkontrolle, von gr. Asphyxiation = Erstickung) ausgeführt wird. Gerade in diesem letztgenannten Bereich kommt es immer wieder zu sehr vielen Todesfällen (autoerotischer Unfall). In den Vereinigten Staaten wird die Anzahl der Vorfälle mit Todesfolge auf 500 bis 1000 pro Jahr geschätzt; im wesentlichen in Form von Erstickung, häufig in Verbindung mit der Verwendung von Drogen. Der Tod des britischen Politikers Stephen Milligan im Jahre 1994 war ein Fall von autoerotischer Erstickung in Verbindung mit Self Bondage; auch in Deutschland berichten Zeitungen von entsprechenden Todesfällen.
Self Bondage verfügt auch ohne Einschränkung der Atemwege über alle Risiken der körperliche Einschränkung und sexuell orientierter Bondage. Darüber hinaus besteht das hohe Risiko, dass im Falle eines ungeplanten Ereignisses niemand bereit steht, um den Betreffenden aus seiner misslichen Lage zu befreien. Eine verrutsche Fixierung kann beispielsweise dafür sorgen, das der Blutfluss in Armen und Händen unterbrochen wird und diese taub werden, so dass der geplante Befreiungsmechanismus nicht mehr verwendet werden kann. Self Bondage verstößt somit von vornherein gegen das sogenannte SSC-Prinzip, welches unter anderem bedingt, eine gefesselte Person niemals allein zu lassen.
Ungeachtet dessen bestehen viele Praktizierende darauf, dass Self Bondage relativ sicher ausgeführt werden kann, wenn es mit einer vorhergehenden Betrachtung und daraus resultierenden Minimierung von möglichen Risiken ausgeführt wird. Übliche Sicherheitshinweise enthalten beispielsweise die folgenden Maßnahmen:
- Völliges Fernhalten von “strikten“ Self Bondage Ansätzen (siehe unten)
- Vermeiden von jeglichen Techniken, welche die Atmung beeinträchtigen können, wie Fixierungen um die Brust oder den Hals, die Verwendung von Knebeln, Hauben oder Masken aus Latex oder Leder
- Aufbau von mehreren Befreiungsmechanismen für den Fall, dass ein Mechanismus versagen sollte.
- Sicherstellung einer helfenden Hand, welche im Falle eines vereinbarten oder ausbleibenden Zeichens eingreift oder von vornherein die Vereinbarung, dass diese Person nach einem bestimmten Zeitraum nach dem rechten sieht oder die Fixierung aufhebt.
- Vermeidung von jeglicher Art von Fixierung, die dazu führen kann, das Arme oder Beine taub werden können aufgrund des abstoppen des Blutflusses, zum Beispiel bei Verwendung von billigen Handschellen ohne Feststellmechanismus oder zu eng gesetzter Seilspiralen.
- Langsame Erhöhung der Komplexität eines Bondage Szenarios über diverse Aktionen; beim Hinzufügen zusätzlicher Elemente immer nur eines über mehrere Aktionen.
- Vermeidung von Substanzen, die das Beurteilungsvermögen beeinflussen können, wie beispielsweise Alkohol.
- Vermeidung von sekundären Risiken, wie beispielsweise offenes Feuer oder Licht.
- Vermeidung von zu langen Zeiträumen für die Dauer der Self Bondage Aktion. Manche Praktizierende dienen den Zeitraum nach langer Praxis über die gesamte Nacht aus. Dieser Zeitraum sollte als Maximumwert für eine einzelne Person betrachtet werden.
Ansätze, strikt oder sinnlich
In der Self Bondage wird zwischen striktem und sinnlichen Ansatz („strict or sensual“) unterschieden. 1. Bei einer sinnlichen Self Bondage ist die Möglichkeit der Befreiung in der Regel sehr einfach und jederzeit verfügbar. Die Schlüssel sind beispielsweise jederzeit erreichbar oder die Knoten sind locker geknüpft. Das primäre Ziel einer sinnlichen Self Bondage ist die Erzeugung des Gefühls, sich nur noch eingeschränkt bewegen zu können.
Im Gegensatz dazu wird bei einer strikten Self Bondage keine Möglichkeit der Befreiung vor Ablauf einer gewissen Zeitspanne gegeben, unabhängig davon ob der oder die Praktizierende das Szenario freiwillig bis zum geplanten Ende weiterführen will oder nicht. Obwohl diese Form der Self Bondage mit weitaus höheren Risiken verbunden ist, wird es aufgrund des stärkeren Gefühls der Hilflosigkeit von manchen Praktizierenden bevorzugt.
Eine Verbindung zwischen sinnlich und strikt wird bei Aufbau zusätzlicher Befreiungsmechanismen („Reißleine“) eingegangen. Von einer strikten Self Bondage ausgehend werden einige zusätzliche Befreiungsmechanismen eingebaut, welche eine unmittelbare Befreiung erlauben, deren Verwendung aber eine Strafe nach sich zieht, wie beispielsweise die Zerstörung teurer professioneller Ausrüstung, die Platzierung des Werkzeuges in einsehbarem Gebiet mit dem Risiko bei Abholung des Schlüssels gesehen zu werden oder das Versenken der Notschlüssel/Werkzeuges in einem Eimer mit Farbe. Der oder die Praktizierende hat damit die Möglichkeit im Falle eines Notfalles vor Ablauf der geplanten Zeit zu entkommen, doch aufgrund des zu erwartenden Ärgers wird diese auch tatsächlich nur im Notfall genutzt.
Befreiungsmechanismen
In der Self Bondage existieren eine Vielzahl von Befreiungsmechanismen, die einem Praktizierenden die Befreiung nach Ablauf einer gewissen Zeit ermöglichen. Es bestehen diverse Unterschiede zwischen Bedienerfreundlichkeit, Genauigkeit des Zeitraumes, Kosten und so weiter. In jedem Szenario sollten zur Erhöhung der Sicherheit immer mehrere der folgenden Mechanismen zum Einsatz kommen:
- Eiswürfel: Die Verwendung von Eis ist weit verbreitet als Befreiungsmechanismus. Eine Methode - es gibt diverse Varianten, die sich vom Prinzip her aber alle gleichen - ist das Füllen einer Socke mit Eis. Dann wird ein Schlüsselring über das obere Ende der Socke gestreift und die Socke dann an einem nicht erreichbaren Platz aufgehängt. Mit dem Schmelzen des Eises rutscht der Ring hinunter, bis er schließlich auf den Boden fällt und die Befreiung ermöglicht. Die Vorteile dieser Methode sind Einfachheit und Ausfallsicherheit (Eis ist einfach zu beschaffen, und der Schmelzvorgang ist unvermeidbar). Der Nachteil ist die Unsicherheit bezogen auf den zeitlichen Ablauf; es kann sehr schwierig sein, die Dauer des Szenarios exakt im voraus zu bestimmen. Diese Art von Unsicherheit wird von einigen Praktizierenden allerdings durchaus genossen.
- Eisschlüssel Der Bereich, welcher eine Befreiung ermöglicht (beispielsweise ein Karabinerhaken, der zwei Ketten verbindet) ist von Eis umgeben und kann erst geöffnet werden, wenn das Eis geschmolzen ist. Diese Option kann für sich allein verwendet werden (um eine Person an einer bestimmten Stelle zu halten) oder in Verbindung mit anderen Fixierungen (um diese für eine bestimmte Zeit unter Spannung zu halten) [2]
- Zahlenschlösser: Zahlenschlösser können als Befreiungsmechanismen eingesetzt werden. Es existieren zwei Ansätze; der eine basiert auf die Zeit, die benötigt wird, alle Kombinationen auszuprobieren, der andere auf die Verfügbarkeit von Licht, damit die korrekte Kombination eingegeben werden kann.
- Unbekannte Kombination: Das Schloss wird auf eine unbekannte Kombination zurückgesetzt, dann zum Abschließen der gewählten Bondage eingesetzt. Die fixierte Person muss die korrekte Kombination durch ausprobieren herausfinden. Ein Schloss mit drei Zahlenreihen verfügt über rund 1.000 Kombinationen. Einen Versuch pro Sekunde vorausgesetzt, würde dies etwa 15 Minuten dauern. Ein Schloss mit vier Zahlenreihen benötigt bereits rund zwei Stunden. Der Nachteil besteht darin, dass die betreffende Person nicht nervös werden sollte beim Testen jeder einzelnen Kombination, um nicht die passende zu übersehen.
- In Dunkelheit: Auch wenn die Nummer bekannt ist kann bei vielen Schlössern nur dann die Kombination eingegeben werden, wenn man die Zahlenreihen sehen kann. Dieser Befreiungsmechanismus beruht demzufolge auf Dunkelheit. Das erforderliche Licht kann entweder durch das morgendliche Sonnenlicht entstehen, oder durch Einschalten einer Lampe, die mit einer Zeitschaltuhr verbunden ist. Der Vorteil dieser Methode ist eine relativ starke Kontrolle über den Zeitraum der Bondage (durch den Timer) und eine mögliche zusätzliche Sicherheit durch das eintretende Sonnenlicht. Nachteile sind, dass diese Technik nur in der Nacht möglich ist und zumindest ein Teil der Bondage im Dunkeln ausgeführt werden muß.
- Elektromagnete: Elektromagnete können verwendet werden, um eine Befreiung nach einem bestimmten Zeitraum zu ermöglichen. Wenn dieser Zeitraum elektronisch oder über einen Computer aufgebaut wird erlaubt dies eine sehr genaue Kontrolle über den gewünschten Zeitraum. Darüber hinaus sind derartige Mechanismen im gewissen Rahmen „ausfallsicher“; wenn der Strom ausfallen sollte, öffnet der Befreiungsmechanismus entsprechend früher. Die Nachteile sind ein höherer Komplexitätsgrad und Kosten.
- Lötkolben: Lötkolben können in Verbindung mit einer Zeitschaltuhr zur Befreiung verwendet werden, beispielsweise zum Trennen eines Nylonseils, oder zum Freilegen von eingefrorenen Schlüsseln.
- Post oder Paketdienste: Versendung von Schlüsseln auf dem Postwege oder mit einem Paketdienst, so dass eine Befreiung erst möglich ist, nachdem der Brief oder das Päckchen eingetroffen ist. Der Nachteil besteht demzufolge darin, dass Brief oder Päckchen verloren gehen können. Aus diesem Grunde sollten immer mindestens zwei Briefe/Päckchen auf den Weg gebracht werden.
Zusätzlich existieren eine Reihe von Befreiungsmechanismen für eine Befreiung im Notfall. Die Grundidee bei derartigen Mechanismen ist, dass bei der Inanspruchnahme etwas sehr unerwünschtes geschieht. Dies führt dazu, dass diese nur in lebensgefährlichen Situationen oder für den Fall, dass ansonsten mit einer ernsthaften Verletzung zu rechnen ist, in Anspruch genommen werden. Übliche Verfahren sind.
- Farbeimer: Ein zusätzlicher Schlüssel wird so in einem Eimer mit Farbe, Tinte oder Motoröl platziert, das der Zugriff im Notfall dafür sorgt, dass sich ein Großteil der Flüssigkeit auf Möbel oder Auslegeware verteilt und so für einen beträchtlichen Schaden sorgt. In einem Notfall kann diese Methode allerdings für eine schnelle Befreiung sorgen.
- Unangenehmes Getränk: Eine unangenehme Flüssigkeit, beispielsweise Urin, wird in einem Behälter aufbewahrt. Der Schlüssel wird nur dann freigegeben, wenn der Inhalt des Behälters getrunken wird (die Lösung wird so aufgebaut, dass man den Behälter nicht auf andere Art und Weise leeren kann). Die Grundidee ist es, das Getränk so unangenehm zu machen, dass man diese Lösung nur als letzte Lösung in Betracht zieht.
- Die helfende Hand: Ein Freund oder Verwandter wird benachrichtigt, dass er nach einer gewissen Zeit nach dem Rechten sieht (im Allgemeinen der Zeitraum, zu dem die Bondage eigentlich vorbei sein sollte). Dieser Freund kann über die Bondage informiert sein oder auch nicht, und gerade dieser letzte Aspekt kann die Befreiung sehr beschämend gestalten. Eine Variante ist das Positionieren eines Telefons an einer Stelle, die auch in der Bondage erreicht werden kann, so dass ein Freund oder Notfalldienste gerufen werden können im Falle das der Befreiungsmechanismus fehlschlägt.
Fesselungstechniken
Abgesehen von den Befreiungsmechanismen verfügt Self Bondage über das generelle Problem, das die oder der Praktizierende allein in die Bondage gelangen muss. Dies ist besonders schwierig bei der Verwendung von Seilen. Was sich relativ einfach für ein Paar darstellt, wird erheblich komplexer für eine einzelne Person.
Das Hauptproblem bei der Verwendung von Seilen ist die Fesselung der Hände in einer Art und Weise, die die spätere Befreiung nicht zu einfach macht. Eine übliche Methode ist die Verwendung einer kleinen Schlaufe – im Grunde eine Art Zugknoten, zusammen mit einer Seilschlinge. Die Handgelenke werden durch die Schlinge gesteckt, wobei die Schlaufe zwischen den Gelenken positioniert wird. Um in eine einfache Hogtie-Position zu gelangen, werden zunächst die Fußgelenke gefesselt. Das Ende des Seils bildet die beschriebene Schlinge mit dem Zugknoten. Nun schlüpft der Praktizierende mit den Handgelenken in die Schlinge, durch Ziehen an Hand- und Fußgelenken wird die Schlinge geschlossen. Diese Position ist nicht ungefährlich, da es sehr schwer ist, aus dieser ohne Befreiungswerkzeug wieder zu entkommen. Normalerweise wird hierfür ein Messer oder eine Schere benötigt, welche gefährlich nahe an den Schlagadern eingesetzt werden müssen.
Im Rahmen von Self Bondage Szenarien werden häufig Materialien eingesetzt, die im allgemeinen einfach geschlossen, aber nicht ohne Werkzeug wieder geöffnet werden können. Dazu gehören Handschellen aus Metall, Manschetten aus Leder, Kabelbinder, Ketten und Schlösser. Viele dieser Materialien beinhalten ein hohes Verletzungspotenzial; Kabelbinder und billige Handschellen können sich weiter schließen als geplant, aber auch Materialien die vor diesem Problemschützen, können entweder falsch angelegt werden oder einfach verrutschen und durch den Verlust des Blutdurchflusses dafür sorgen, das Gliedmaßen taub werden.
Professionelles Material
In der Self Bondage wird im überwiegendem Maße Material verwendet, das kostengünstig und vor allem einfach zu beschaffen ist. Hieraus resultiert eines der größtes Gefahrenpotenziale der Self Bondage, da hier häufig Materialien herangezogen werden, die selbst für eine Bondage mit Partner über erhebliche Risiken verfügen. Das zweite Risiko ist der do-it-yourself Ansatz vieler Praktizierender, welche häufig ohne Kontakt zu anderen versuchen, mit häufig nicht geeignetem Material zum Ziel zu gelangen. Mittlerweile sind eine Reihe von kommerziellen Produkten für Praktizierende verfügbar; diese kommen überwiegend aus den Vereinigten Staaten von Amerika und England.
Verweise
- Self-Bondage (wikipedia Englisch) - der vorliegende Artikel wurde im Februar 2008 aus dem englischen Artikel übersetzt.
- Bondage BDSM (wikipedia Deutsch)
- Deutsches Self Bondage Forum
- Escape Artist
- Bondage BDSM (wikipedia Englisch)
Referenzen
^ Hazelwood, Robert & Dietz, Park Elliot (1983), Autoerotic Fatalities, Lexington Books, ISBN 0669047163.
Externe Links
Wikimedia Commons verfügt über zusätzliches Material zum Thema Self-bondage
Self Bondage in anderen wikis
Information und Literatur über Self Bondage und ihre Auswirkungen ist momentan im englischsprachigem Raum stärker verbreitet. Hier die Links aus dem englischen wikipedia Betrag:
- A set of summaries of and references to articles on self-bondage fatalities
- soc.subculture.bondage-bdsm FAQ appendix
- Time release methods
- Self-bondage techniques
- Translation of the term "self-bondage" to other languages
- IceBondage Self Bondage Safety Information Site & Wiki.
{{BDSM}} [[:Category:BDSM]] [[:Category:Physical restraint]]