Benutzer Diskussion:Stefan Buzanich
Pfarrkirche Litschau
Hallo Stefan. Vielen Dank für Deine Erweiterung des Artikels. Die Weihe des Altars 1691 durch Erzbischof Kollonitz passt aber nicht. Entweder stimmt das Jahr oder der Bischof stimmt nicht. --Theoquaest (Diskussion) 20:18, 14. Sep. 2018 (CEST)
Wurde korrigiert, vielen Dank für deinen Hinweis! Stefan Buzanich (Diskussion) 19:19, 16. Feb. 2021 (CET)
Litschau und Umgebung
Hallo Stefan, ich habe hier zahlreiche Rumpfartikel erstellt. Darf ich dich auch in diesen um ein paar Wortspenden bitten? --QXK (Diskussion) 22:37, 7. Apr. 2020 (CEST) Mache ich gerne. (nicht signierter Beitrag von Stefan Buzanich (Diskussion | Beiträge) 22:42, 19. Apr. 2020 (CEST))
Werde ich machen, leider kommen nicht alle Ortsnamen in meinen Quellen vor, aber ich werde die möglichen Beiträge weiter füttern. Stefan Buzanich (Diskussion) 19:21, 16. Feb. 2021 (CET)
Hallo
ich hab mir jetzt alle deine bisher erstellten Artikel (kurz) angesehen. Du musst ein seeeehr großes Ego haben, dass du nur Artikel erstellst, wo die hauptsächlich verwendete Literatur deine Veröffentlichungen sind. Glaubst du, dass andere keine (zuverlässigen) Publikationen zusammen bringen? ;-) Oder ist es unter deiner Würde, andere wissenschaftliche Sichtweisen (Veröffentlichungen) zu zitieren? loool Aus meiner Sicht bist du tief in einem IK drinnen, auch wenn es natürlich nicht ganz verboten ist.
Wie ist deine Sichtweise zu meinen Thesen? ;-)
Der neueste Artikel zu Herrschaft Litschau ist natürlich interessant, aber die Frage ist, ob das einen eigenen Artikel braucht? Das war eine durchschnittliche Herrschaft, wie es sie Tausende gab. Deine wissenschaftliche Leistung (Diss) ist unbestreitbar und ich verstehe auch deinen (offensichtlichen) Stolz auf diese Arbeit. lG --Hannes 24 (Diskussion) 08:18, 15. Feb. 2021 (CET)
Guten Abend Hannes 24, zunächst danke ich dir für deine Rückmeldung!
Ich habe deine Anmerkungen in der Diskussion gelesen, auch danke ich dir, dass du dir die Mühe gemacht hast, andere Beiträge von mir anzusehen.
Es ist völlig richtig, ich verwende in erster Linie meine eigenen Publikationen oder Schriften. Das hat damit zu tun, dass ich Quellenhistoriker bin. Das bedeutet, die Quellen habe ich im Archiv in der Hand gehabt, ausgewertet (Großteils über Jahre) und daraus entstand dann eine Publikation, eine Schrift oder ein Aufsatz oder ein ganzes Buch. Ich hätte nichts dagegen, andere Literatur zu verwenden, nur gibt es die zu meinen Forschungsgegenständen und Fragestellungen oder historischen Personen in der Regel nicht. Du musst wissen, dass mich genau das reizt. Es gibt Leute, die Lesen 29 Bücher und machen daraus ein 30-stes. Ich erarbeite mir die ursprünglichen Quellen und schaffe dadurch etwas Neues. Das ist (für mich) Wissenschaft.
Du hast recht, dass die Herrschaft Litschau - auf den ersten Blick - nicht sooo besonders war. Darum ist der hier präsentierte lexikalische Beitrag auch relativ knapp. Die Literaturverweise sollen eine Vertiefung ermöglichen, für alle, die mehr wissen wollen. Dann stellt sich nämlich heraus, dass sie das nicht war ;-)
Du wirst lachen, aber mein Ego ist nicht groß - Historiker bin ich ehrenamtlich, bei allen meinen Schriften für Kommunen oder Regionen habe ich nie Geld angenommen. Ich verdiene als Lehrer ein Gehalt, das reicht mir. Mir geht es um die Wissensverbreitung, und da ist Wikipedia sicher die tollste Sache dafür (zumindest die ich kenne).
Ich danke dir noch einmal für deine offenen Worte! LG Stefan --Stefan Buzanich (Diskussion) 19:49, 15. Feb. 2021 (CET)
- das bewunder ich eh voll, denn deine Arbeitsweise ist harte (staubige) Knochenarbeit. In welchen Archiven warst du unterwegs? (Landesarchiv, Gemeinde-/Stadtarchive…). Wenigstens 1-2 andere Lit könntest du aber schon reingeben, da wird es ja auch (brauchbare/gute) Arbeiten geben, wobei es auf Gemeindeebene wahrscheinlich nicht viel gibt. Dein Arbeitsthema ist sehr spannend, gerade die Lebenswelt der „einfachen“ Leute. Kann man die Diss. wo nachlesen/als Buch kaufen? edit: mein Heimatdorf (Münchendorf) wurde 1683 praktisch völlig vernichtet, mich würde interessieren, wie die neu errichteten Häuser ausgesehen haben. Auf der Triesting wurde Holz gedriftet, es gab bei uns einen Rechen, wo das Holz dann nach Wien/Laxenburg gebracht wurde. In den Matriken kann man die Bevölkerungsentwicklung gut nachvollziehen. Im Archiv von Hl. Kreuz müssen auch noch etliche Quellen sein (das nehm ich mir für die Pension vor, da etwas nachzuforschen). lG --Hannes 24 (Diskussion) 18:34, 16. Feb. 2021 (CET)
Servus, nehme mir deinen Hinweis zu Herzen und werde ab jetzt dort, wo es möglich ist, allgemeine Einführungsliteratur dazuschreiben!
Meine Archive der letzten Jahre waren das Burgenländische und das NÖ Landesarchiv, das Esterhazy-Archiv auf Burg Forchtenstein und das Ungarische Staatsarchiv Budapest.
Ja, die Lebenswelt der einfachen Leute ist seit knapp 5 Jahren das, was mich interessiert; so ein Rekonstruktionsversuch war mein Diss. Thema am Beispiel des nördlichen Waldviertels. Band 1 ist letztes Jahr in Buchform erschienen (Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes, im Internet greifbar). Die ganze Diss. als PDf kann ich dir bei Interesse gerne per Mail - natürlich für umsonst - zukommen lassen, falls es dich interessiert, kein Problem, wenn du mir eine Mail an meine Adresse stefanrenebuzanich@gmail.com schickst. Auf dem Server der Uni Wien habe ich sie nicht veröffentlichen lassen, weil die Drucklegung schon lange feststand, und dem wollte ich nicht vorgreifen.
Münchendorf - war das vor 1683 nicht auch eine von Burgenlandkroaten bevölkerte Ortschaft gewesen? Von den umliegenden Gemeinden ist das meines Wissens nach bekannt. Die massiven Bevölkerungsverluste haben 1683 ja die Burgenland-Kroatische Bevölkerung des Wiener Beckens komplett eliminiert; die zog sich ja davor vom Burgenland und Westungarn kommend ins Wiener Becken und von dort bis in die Vororte Bratislavas, wo es noch heute 3 oder 4 Ortschaften gibt (etwa Devinska Nova Ves - Devinsko Novo Selo). Ein protestantischer Gesandter, der 1660 nach Wien kommt, spricht von den Ortschaften im Wiener Becken als noch überwiegend von kroatisch sprechenden Einwohnern bevölkert ("seind krabbatten allda"). Dazu: "Einmal Weimar-Wien und retour. Johann Sebastian Müller und sein Wienbericht aus dem Jahr 1660. Katrin Keller und Martin Scheutz 2005 (ich glaube der Volltext ist im Netz frei zugänglich, jedenfalls war er das noch vor ein paar Jahren).
Es gibt nur wenige Quellen über das Aussehen von Bauernhäusern um 1700, aber es gibt sie, und sie sind Teil der aktuellen Projekte in der historischen Hausforschung. Reiche Grundherrschaften hatten nicht nur Grundbücher mit Texten, sondern auch mit Zeichnungen/Aquarellen der einzelnen Ortschaften, wie etwa im Urbar Herrschaft Rastenberg, 1705. Mein Kollege Ronald Salzer hat dazu geforscht. Wenn du das Urbar googlest, wirst du auf diese wirklich beeindruckenden Bilder stoßen, die sehr detailliert das Aussehen von Bauerndörfern um 1700 zeigen.
Matriken habe ich auch immer mit Gewinn verwendet, vor allem zur Geschichte des Bettelwesens.
LG! Stefan--Stefan Buzanich (Diskussion) 21:13, 16. Feb. 2021 (CET)
- Nein, Münchendorf ist keine kroatische Ortschaft (das verwechselst du vll mit Müllendorf bei Eisenstadt, oder Mönchhof, das auch zum Stift Hl. Kreuz gehörte). Mitterndorf war tlw kroatisch [1] (aber auch Siedler aus Tirol). Ich vermute, dass die Ansiedler oft dieselbe Nationalität wie der Herrschaftsinhaber hatte. Unser Ort gehörte seit ca. 1147/1150 dem Stift, und wurde vom Verwalter in Trumau „mitverwaltet“. Bei uns gab es keine niederadlige Schicht (wie in vielen Dörfern), wir haben auch kein Schloss/keine Burg - wie praktisch fast alle Nachbarorte. Danke für die vielen Infos, der Sache mit der kroatischen Bevölkerung möchte ich nachgehen (unser erster Ortschronist war eher rechts angehaucht ;-), der verstorbene zweite nicht, der hätte darüber geschrieben). zZ bearbeite ich Moosbrunn (1628-ca. 1700), da kommen slawische Namen auch eher selten vor (geschätzt 10-15%). Durch den 30-jährigen Krieg kamen versch. Männer in unsere Gegend, oft katholisch aus deutschen Gebieten, die von den Protestanten erobert wurden. Wenn man die Familiennamen großräumiger auswerten würde (immer zw einschneidenden Ereignissen meist Kriege), dann könnte man da einen Überblick bekommen. Die verschiedene Sprache ist schon „ein Problem“, sodass Orte eher zu einheitlicher ethischer Besiedlung tendieren, wie im Burgenland. Hier ist wieder die Oberschicht (der Herrschaftsinhaber) maßgeblich, der hatte sicher auch ein Wort bei der Besetzung des Pfarrers und Schulmeisters mitzureden (deutsch- oder anderssprachig). In manchen Fällen gab es da Konflikte.
- zum Thema Gegenreformation: ich frage mich oft, wie viele Menschen 1620-1650 noch im geheimen Evangelisch waren, die mageren Eintragungen in den Matriken deutet darauf hin? Dieses Thema interessiert mich speziell für den Adel, der konvertieren oder nach D emigrieren musste. Den böhm. Adel hat es da besonders hart getroffen. Ich kenne jemand, dessen Vorfahren waren kath. Iren („Freiherrn“), die nach Böhmen flüchteten und wieder im Ritterstand die Adelskarriere (mit einer kleinen Herrschaft begannen). Ähnlich war es bei den Hugenotten. lG --Hannes 24 (Diskussion) 09:47, 17. Feb. 2021 (CET)
Sehr spannend! Betreffend Gegenreformation: Im von mir untersuchten Fall gaben die Matriken sehr viel her. In der Herrschaft Litschau wurde die Gegenreformation zwischen 1651-53 teilweise unter der Anwendung von physischer Gewalt durchgeführt, was in den Matriken auch angeführt wird. Die Namen der Zwangsbekehrten sind dort aufgelistet. Die neu Konvertierten wurden streng überwacht, ob sie wieder rückfällig werden, und wurden nicht vorschnell katholisch "eingetauft" sondern mussten über längere Zeit den Konversionsunterricht besuchen; wenn sie währenddessen verstarben, wurden sie ungetauften Kindern gleich an einem abgesonderten Ort bestattet. Im Untergrund lebte der Protestantismus noch weiter, und noch knapp 10 Jahre später wurde ein offensichtlicher Geheimprotestant, der sich nicht zur Osterbeichte eingestellt hatte, in ungeweihter Erde bestattet. Auch blieben in Litschau die protestantischen Vornamen lange populär (Elias, Jeremias, Sibylla etc.). LG --Stefan Buzanich (Diskussion) 21:43, 17. Feb. 2021 (CET)
- ja find ich auch, denn die offizielle (kath.-kaiser.) Geschichtsschreibung hat da natürlich kein objektives Bild überliefert. Evang. Historiker beschäftigen sich da (heute) eher damit, es gibt dazu eh Lit. Gibt es wo eine List dieser typisch evang. Vornamen (bei den Adligen ist zB Christoff, Doppelnamen mit Wolf-.., Gottlieb, .hilf etc., Engeltraut, -trud…) siehe Hans Ludwig bei Stammliste der Kuefstein. Heiligenverehrung wurde ja abgelehnt, daher auch die Vornamen der kath. Heiligen. Da wurden die adligen Kinder weggenommen und von Jesuiten zu guten Katholen erzogen. Wenn es militant wird, ist es immer unschön.
- in unserer Gegend gab es ein paar „Widerstandsnester“ (Vösendorf, Tribuswinkel), in NÖ musten glaub ich 1647 die letzten evang. Adligen das Land verlassen. Es gibt dazu nicht mal eine Artikel hier, bei Exulanten steht ein bisschen was. Interessant ist auch das Kath. und Evang. beide die Täufer streng verfolgt haben. --Hannes 24 (Diskussion) 09:32, 18. Feb. 2021 (CET)
Evangelische Vornamen-Liste: kann ich dir auf die schnelle keine Literatur sagen, die ich mir gemerkt hätte, gibt/gab es aber. Das Standardwerk zum Geheimprotestantismus (noch immer) stammt aus dem Jahr 2009 "Geheimprotestantismus und evangelische Kirchen in der Habsburgermonarchie und im Erzstift Salzburg (17./18. Jahrhundert)", von Rudolf Leeb und Martin Scheutz (Volltext im Netz abrufbar) (nicht signierter Beitrag von Stefan Buzanich (Diskussion | Beiträge) 21:05, 18. Feb. 2021 (CET))