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Bananenpflanze mit verwelkten Blättern und Trieben
In Folge der Panamakrankheit welkende Bananenpflanze

Die Panamakrankheit ist eine zu den Fusariosen zählende Krankheit der Bananen (Musa spp.). Sie wird von dem Schlauchpilz Fusarium oxysporum f. sp. cubense hervorgerufen und tritt im natürlichen Verbreitungsgebiet der Bananen und deren Anbaugebieten auf. Sie äußert sich in einer Verwelkung erkrankter Pflanzen, die in der Folge keine Früchte mehr bilden und im Endstadium der Krankheit absterben. Die Krankheit war ursprünglich wohl in Südostasien nordwestlich der Wallace-Linie beheimatet. Sie erhielt ihren Namen 1890, als sie auf Plantagen in Panama und Costa Rica flächendeckend auftrat und zu enormen Ernteausfällen führte. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte breitete sie sich durch Ableger- und Setzlingshandel im gesamten Lateinamerika und in Afrika aus, Anfang der 1960er Jahre war ein wirtschaftlicher Anbau des im Export gängigen Cultivars '

' nicht mehr möglich. Die großen Bananenproduzenten reagierten darauf, indem sie auf das Cultivar 'Cavendish' umstiegen, das gegen die Panamakrankheit resistent war. In den 1990er Jahren trat in Taiwan eine neue Rasse des Erregers auf, die auch 'Cavendish' befiel. Später wurde sie auch in anderen Ländern Ost- und Südostasiens nachgewiesen, von wo aus sie sich bis nach Mosambik und den Nahen Osten ausbreitete. Im Fall eines erneuten Befalls der lateinamerikanischen Plantagen werden hohe Verluste für den globalen Bananenhandel befürchtet, der fast ausschließlich auf dem Cultivar 'Cavendish' beruht. Da anders als in den 1960ern kein alternatives Cultivar zur Verfügung steht, F. oxysporum f. sp. cubense nicht auf Fungizide reagiert und die Züchtung neuer Bananencultivare unterentwickelt ist, gibt es derzeit kein wirksames Mittel zur Bekämpfung der Krankheit, das sich flächendeckend anwenden ließe. Transgene Pflanzen mit Resistenzen gegen die Panamakrankheit sind bislang nicht im Freiland getestet worden und stehen zudem vor dem Problem der mangelnden Akzeptanz gentechnisch veränderter Lebensmittel bei den Verbrauchern.

Geschichte

Der erste Bericht der Panamakrankheit stammt aus dem jahr 1876 und aus Australien. Zu einer Pandemie entwickelte sie sich aber vor allem in den Anbaugebieten Lateinamerikas. Anfang des 19. Jahrhunderts begann zunächst in der Karibik, bald darauf auch in Mittel- und Südamerika der Anbau von Bananen für den Export in die USA. Bis zum Ende des Jahrhunderts hatte sich eine florierende Industrie entwickelt, die neben den Vereinigten Staaten auch Europa belieferte, Bananen entwickelten sich von einem Luxus- zu einem Massengut. Der Bananenexport wurde für viele Staaten zu einem maßgeblichen Wirtschaftszweig, dessen Vertreter bis in die oberste Ebene der Politik Einfluss ausübten, was mit dem spöttischen Begriff „Bananenrepublik“ belegt wurde. Vor allem die

(UFC) stand in dem Ruf, notfalls auch demokratische Grundsätze ihren Geschäftsinteressen zu opfern. Gleichzeitig führte der Bananenhandel aber auch zu einer wirtschaftlichen Entwicklung, von der sowohl die Beschäftigten der Plantagen als auch das Umfeld profitierten. Die in ganz Amerika vorwiegend angebaute Bananen waren Klone des Cultivars '

', das sich durch große, transportunempfindliche Früchte auszeichnete. PLOETZ 2005 1-6 1874 wurde im australischen

am Cultivar 'Silk' eine Krankheit festgestellt, die der Mykologe Joseph Bancroft auf den Befall durch einen Pilz zurückführte. Untersuchungen an befallenem Gewebe unter dem Mikroskop zeigten typische Merkmale von Pilzbefall. Bancroft vermutete, dass die Krankheit durch gesund aussehende Pflanzlinge verbreitet werden könnte, und riet zur Untersuchung von deren Gewebe, bevor sie auf andere Plantagen verpflanzt würden. Unabhängig von Bancroft beschrieb James Edgar Higgins 1904 die Krankheit aus Hawaii und postulierte ebenfalls einen Pilz als Erreger. 1910 gelang es schließlich Edgar F. Smith, an erkranktem Material aus Kuba eine


Literatur

  • Randy C. Ploetz:
    Panama disease: Return of the first banana menace
    . In:
    International Journal of Pest Management
    . Band 40 (4), 1994, S. 326–336, doi:10.1080/09670879409371908.
  • Randy Ploetz, Stanley Freeman, Joshua Konkol, Adel Al-Abed, Ziad Naser, Khalaf Shalan, Radwan Barakat, Yair Israeli:
    Tropical race 4 of Panama disease in the Middle East
    . In: Phytoparasitica. Band 43 (3), 2015, S. 283–293, doi:10.1007/s12600-015-0470-5.