Benutzer Diskussion:Valmont68

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Wertung von Rüchel

Lieber Valmont,

Du hast ja auf den Diskussionsseiten Jena und Rüchel gesehen, dass ich mich entschuldigen muss und möchte.

Es ist bedauerlich, dass Du Deine Benutzerseite absolut blank gelassen hast. Wie soll man da Deine Kompetenz beurteilen.

Das von Dir gewählt Pseudonym Valmont hat mich eher auf Abwege geführt. Das hat nach meinem Geschmack etwas Möchtegernhaftes (das ich auch gern hätte, wenn ich nicht schon 68 wäre) und hat zwar auch irgendwie mit Geschichte zu tun, aber deutlich anders als zum Beispiel Valmy (da könnte man immerhin „Kanone“ assoziieren, auch nicht schlecht...)

Auf dieses Problem, nicht recht die Kompetenz eines Diskussionspartners einschätzen zu können, bin ich schon mehrfach gestoßen. Natürlich sollte man vorurteilsfrei sein, und gerade als akademischer Spät- und Seiteneinsteiger weiß ich sehr gut, dass formale Qualifikation mit Zertifikat wenig besagt. Aber meine Erfahrung lehrt mich, dass man viel zu oft auf Hobby-Historiker stößt, die eine Riesenmenge an populärer Sekundärliteratur gelesen haben und nun glauben, die wahren Experten zu sein, ohne zu ahnen, über welchen Abgründen sie schweben, weil sie nicht wissen, was sie alles nicht gelesen haben. Dieses Pseudoexpertentum betrifft vor allem alles, was mit Preußen und seiner Gloria zu tun hat, aber auch die Deutsche Ostsiedlung, z. B. die Entstehung der Mark Brandenburg: Grauenhafte Klischees von Anno Dunnemals.

Ich denke, Du wirst ähnliche Erfahrungen gemacht haben und mir deswegen hoffentlich ein bisschen Nachsicht entgegenbringen können.

Herzliche Grüße --Ulrich Waack 20:36, 4. Jun. 2009 (CEST)

P.S.: Ich bin riesig gespannt auf den Schoenaich. Danke.

Mon cher Valmont,
heute bin ich nun endlich zum Kopieren von Schoenaichs "Rüchel" (1907) in der Stabi gekommen. Mit diesem Hinweis hast Du mir ein vielfältig ergiebiges Geschenk gemacht - ich spar mir jetzt Details. Auf jeden Fall: nochmals großen Dank!
Ich teile weit überwiegend das kritische Urteil Schoenaichs. Vor allem hat mich gefreut, dass er die fast unfassbar mangelhafte Aufklärung als eine der Hauptursachen benennt, was ich bisher bei anderen Autoren vermisst habe, obwohl dies Manko einen doch eigentlich anspringt (dito Napoleon, aber der hatte wenigstens seine Spione; Hohenlohe hat ja Geld für Spione beim König beantragt - en vain.)
Schoenaichs Kritik an Rüchels Angriffsgeist fällt mir fast ein wenig zu hart aus: Wie kann man von Rüchel erwarten, ein anderer zu sein als der er war? Ich selbst bin mir keineswegs sicher, ob ich an Rüchels Stelle mich sicherheitshalber westlich des Werlitzgrundes auf der Höhe verschanzt hätte, um die Reste Hohenlohes aufzunnehmen. Schoenaichs Qullen betonen zwar, man habe bei bestem Sonnenschein die umfassende Flankierung der Franzosen erkennen können, vermutlich aber nicht die Massierung der Artillerie. Teilerfolge wurden ja durchaus erzielt (französische Teilrückzüge), und nach meinem Eindruck bricht der Angriff nur deswegen zusammen, weil an der Tete zu viele Offiziere gleichzeitig ausfallen und weil nach diesem Zug nach rechts (wohl eine abstrakte Manöveridee Rüchels a la Leuthen) die Echellons durcheinander geraten. Hätte der Angriff in der Mitte, den die Regimenter ja bravourös vorgetragen haben, Erfolg gehabt, so wäre Rüchel heute vielleicht der Held von Jena. Konnte er wirklich die (objektive) Aussichtslosigkeit vorher erkennen?
Votre affectionable Waack
P.S.: Die Bogenschüsse stehen übrigens (auch) bei Schoenaích auf S. 478. Natürlich sind sie eigentlich "systemwidrig", aber wenn sich selbst Gneisenau durch sie belästigt gefühlt hat... (Die verdammten Quellen machen einem einfach die schönste These platt!) --Ulrich Waack 19:44, 18. Jun. 2009 (CEST)
Wenn ich recht sehe, waren auch Spione nicht in der Lage, dem Kaiser ein auch nur halbwegs zutreffendes Bild der operativen Lage zu vermitteln. Andernfalls bliebe es m. E. unerklärlich, warum einerseits Bonaparte noch am 14. Oktober in dem Glauben agierte, er habe es mit der preußischen Hauptarmee zu tun, und andererseits das Korps Davout bei Auerstedt isoliert auf eben diese Hauptarmee treffen konnte.
Schoenaichs Kritik ist wohl durch Clausewitz inspiriert, der in seiner Schrift "Nachrichten über Preußen in seiner großen Katastrophe" eben diese Kritik an Rüchel erstmals vorgebracht hat: Dass nämlich nur eine Auffangstellung westlich Kapellendorfs einen Zusammenbruch vielleicht noch hätte abwenden können. Obwohl solchen Einwänden eine nicht mehr überprüfbare Spekulation zugrunde liegt, spricht m. E. nicht zuletzt die Topographie rund um Kapellendorf für eine gewisse Berechtigung dieser Kritik. Seltsam nur, dass Clausewitz, der Analytiker und Verfechter napoleonischer Kriegführung, bei Rüchel ein Verhalten kritisiert, dass gerade nicht mehr an einen Methodiker, sondern schon an den bedenkenlosen Angriffsgeist napoleonischer Marschälle erinnert.
Was die Gründe für den Zusammenruch der Rüchel-Attacke bei Kapellendorf betrifft, so teile ich Deine Meinung im Großen und Ganzen. Die erdrückende numerische Übermacht hat Rüchel nach eigenem Bekunden vor Beginn des Angriffs vollkommen richtig wahrgenommen. Über französische Geschützbewegungen im Vorfeld seiner Attacke schweigt sich Rüchels Gefechtsbericht allerdings aus. Da aber Kanonen mindestens ebenso gut erkennbar sind wie Infanterielinien, reitende Feldartillerie zudem nicht hinter, sondern gewöhnlich neben oder vor der Infanterie auffuhr, muß man wohl annehmen, dass dem General auch die Massierung der feindlichen Artillerie keineswegs entgangen ist.
Und so hat die vorentscheidende Szene des letzten Teilgefechts der Schlacht bei Jena vielleicht schon in eben jenem Augenblick stattgefunden, als Massenbach auf Rüchels Frage "Wo will der Fürst, dass ich ihm nütze?" antwortete "Jetzt durch Kapellendorf!" und der General diesem Ratschlag tatsächlich folgte. Denn NACH Passieren des Dorfes war ein defensives Verhalten oder gar ein Rückzug des Rüchel-Korps praktisch unmöglich.
Viele Grüße, --Valmont68 18:41, 7. Jul. 2009 (CEST)