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Wadrill (Wadern)
"Wadrill" ist ein Ortsteil der Stadt Wadern im nördlichen Saarland.
In einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Egbert findet Wadrill als "Waderola" im Jahr 981 zum ersten Mal Erwähnung.
Der Begriff "Waderola" bedeutet "eiliges Wasser" und geht auf die vorkeltische Zeit zurück und beschrieb den durch das Tal fließenden Bach, welcher dem heutigen Ort seinen Namen verleiht.
Wadrill unterstand für den Zeitraum mehrerer Jahrhunderte dem Probst von St. Paulin in Trier. In dieser Zeit war es Hauptkirche des Landkapitels "Wadrill".
Ein vermutlich aus der Zeit des Keltentums übernommener Brauch wird heute in Wadrill alljährlich zelebriert. So wird am ersten Fastensonntag von der Anhöhe des "Perscher Kopfes" das sog. Erbsenrad ind die Bach Wadrill gerollt. Das Erbsenrad ist im Prinzip nichts anderes, als eine Art Heu- oder Strohballen. Dieser wird in Brand gesetzt und so den Berg hinunter gerollt, wo es schließlich in der "Wadrill" erlischt.
Anschließend versammeln sich alle Beteiligten und Zuschauer im hiesigen Pfarrhaus zum traditionelen Eieressen.
Dieser Brauch soll den ansässigen Bauern eine gute und ertragreiche Ernte verschaffen und den Winter vertreiben.
Die Kirche von Wadrill steht unter dem Patron St. Martin. Das heutige Kirchenschiff wurde 1888 erbaut. Der Kirchturm jedoch ist über 1000 Jahre alt und ist der wohl älteste im Saarland und steht unter Denkmalschutz.
Als einziger Ort des Saarlandes besitzt Wadrill eine Alm. Noch heute wird, wenn auch unregelmäßig und mit modernen Hilfsmitteln, ein traditioneller Almauf- und abtrieb vollzogen. Anfang der 1990er viel die ursprüngliche Alm, ein Bauernhof, einem Feuer zum Opfer und brandte vollständig nieder. Heute befindet sich an dieser Stelle in Mitten des Schwarzwälder Hochwaldes und umgeben von Weiden, eine Blockhütte, welche eine Gastwirtschaft beherbergt und ganzjährig geöffnet hat. Sie ist somit ein attraktives Ausflugsziel und zu Fuß sowie per Auto erreichbar.
Wadrill ist der nördlichste Stadtteil Waderns und bildet mit den Orten Gehweiler und Reidelbach eine enge kulturelle Gemeischaft, obgleich Reidelbach zu dem Ort Wedern gehört.
Quellen