Benutzer Diskussion:Wickie1681/Wiederkehrsatz

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Hallo Wickie1681, bitte Nietzsche nicht nach dem Buch Der Wille zur Macht zitieren (aus dem Artikel müßte hervorgehen, warum nicht). Das Zitat, das Du hier benutzt, ist nach heutiger Numerierung ein Teil des Fragments 14[188] (KSA 13), siehe [1]. Übrigens ist das, was Nietzsche in Teil 3) dieses Fragments schreibt, eine berechtigte Kritik an einem fehlerhaften Argument Schopenhauers in den Parerga und Paralipomena (genaue Stelle kann ich heraussuchen). Ich bin aber immer noch nicht überzeugt davon, ob in diesem Artikel wirklich die Verbindung mit Nietzsche hergestellt werden sollte. Auch scheint mir Hausdorff gar nicht Nietzsches echtes Argument vorzunehmen, sondern schon von unendlich vielen Kombinationen auszugehen (und dann auch in San'Ilario falsch zu argumentieren, erst im Chaos in kosmischer Auslese kommt ein korrektes Argument). Gruß, --Pangloss Diskussion 21:13, 17. Mai 2008 (CEST)

Hallo Chef/Pangloss! Vielen Dank für den Kommentar. Ich habe eine verbreitete Auflage des Buchs "Der Wille zur Macht" zitiert, aber Du hast natürlich recht, besser wäre die von Dir angegebene Quelle. Die Verbindung Nietzsche - Poincaréscher Wiederkehrsatz scheint mir zwar inhaltlich überzeugend, aber sie bleibt tasächlich etwas vage. Aus dem Artikel Wiederkehrsatz könnte man den Abschnitt zur Philosophie komplett herausnehmen, wenigstens solange man keine wissenschaftshistorisch nachweisbare Verbindung findet. --Wickie1681 15:50, 19. Mai 2008 (CEST)


Hallo Pangloss, hier mal ein paar Argumente Pro und Contra einer Aufnahme eines Bezugs zur Philosophie im Artikel Wiederkehrsatz:

Pro:

  • Die Ausdrücke Wiederkehr und ewige Wiederkunft sind im Deutschen fast synonym - wenn man beide kennt und einen davon liest, drängt sich fast unwillkürlich der andere auf.
  • Ein entscheidendes Argument zur Begründung ist bei Poincaré die Endlichkeit des Phasenraumvolumens und bei Nietzsche die Endlichkeit der Möglichkeiten von Kombinationen - das ist eine Parallele, die man natürlich erwähnen sollte.
  • Auch dem Mathematiker Pythagoras von Samos unterstellt man die Idee der ewigen Wiederkunft „entsprechend der zyklischen Natur der Gestirnbewegungen“, in der Philosophie gibt es darüber hinaus zahlreiche Parallelen. Ein Bezug zur Philosophie würde den poincaréschen Wiederkehrsatz in die philosophische Tradition einbetten.
  • Nietzsches Hauptargument hat eine Ähnlichkeit zu Boltzmann's Schätzung der Wiederkehrzeit, obwohl die Intentionen durchaus verschieden sind. Dabei illustriert Nietzsches Text den diskreten Fall mit endlich vielen möglichen Zuständen (Combinationen), während Boltzmann im kontinuierlichen Fall mit einer - ebenfalls endlichen - Zerlegung in Elementarwürfel argumentiert.

Contra:

  • Nietzsche argumentiert nicht mathematisch; seine Sprache ist zwar in sich stimmig, wird aber von einem Mathematiker nahezu zwangsläufig mißverstanden.
  • Die Motive hamiltonsche Mechanik und Endlichkeit des Phasenraumvolumens auf naturwissenschaftlicher Seite und die moralischen oder ethischen Implikationen auf philosophischer Seite haben eigentlich nichts miteinander zu tun.
  • Das eigentliche naturphilosophische Problem beim Poincaréschen Satz ist der zweite Hauptsatz der Thermodynamik. Eine solche Aussage wird weder von Pythagoras noch von Nietzsche auch nur in Erwägung gezogen.

Conclusio: Aus meiner Sicht ist es sinnvoll, im Wikipedia-Artikel Wiederkehrsatz einen Bezug zur Philosophie einzufügen, diesen aber sorgfältig und unter Berücksichtigung der Contra-Argumente zu formulieren, wobei man manches nicht neu formulieren müßte, indem man auf Ewige Wiederkunft#Diskutierte Parallelen verweist. - Weiss nicht, ob ich dazu mit vernünftigem Aufwand in der Lage bin, aber interessieren tät's mich schon. --Wickie1681 19:53, 19. Mai 2008 (CEST)