Bereitschaftspolizei Berlin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Bereitschaftspolizei Berlin ist Teil der Direktion Einsatz/Verkehr (Dir E/V) der Polizei Berlin. Sie wurde zum 1. Februar 1952 in der Kaserne in Schulzendorf ins Leben gerufen. Zu dieser Zeit diente sie auch als West-Berliner Sicherheitsreserve.[1][2] 1992 wurde sie im Rahmen eines Verwaltungsabkommens nach der Wiedervereinigung neu aufgestellt.[3] Sie besteht seit November 2015 aus 16 Einsatzhundertschaften (EHu), zwei Technischen Einsatzeinheiten (TEE) und der Diensthund­führereinheit (DhfE).[4] Im April 2018 betrug die Sollstärke der Bereitschaftspolizei 2306 Polizeivollzugsbeamte, jedoch waren nur 2014 Stellen besetzt.[5]

Aufgaben

Neben den Aufgaben, die allen Bereitschaftspolizeien (Bepo) in Deutschland aufgetragen sind (zum Beispiel Schutz von Versammlungen, Sportereignissen und Staatsbesuchen oder Kontrollen/Razzien), versehen die Kräfte der Berliner Bereitschaftspolizei zur Unterstützung der örtlichen Direktionen Dienst in der Verkehrsüberwachung und in der Kriminalitätsbekämpfung.[6]

Geschichte

Mitte der 1960er Jahre bestanden 3 Abteilungen:

  • I. Abteilung, Gallwitzallee 85 (Lankwitz)
  • II. Abteilung, Kruppstr. 2 (Moabit)
  • III. Abteilung, Ruppiner Chaussee 268 (Schulzendorf)

Organisation

Die Bereitschaftspolizei Berlin ist in drei Bereitschaftspolizeiabteilungen (BPA) aufgestellt:[7][6]

  • Die 1. BPA in der Kruppstraße im Ortsteil Moabit (Bezirk Mitte) umfasst die 11., 12., 13., 14. und 15. Einsatzhundertschaft (EHu), die 1. Technische Einsatzeinheit (TEE) sowie die Diensthundführereinheit.
  • Die 2. BPA in der Ruppiner Chaussee im Ortsteil Heiligensee (Bezirk Reinickendorf) umfasst die 21., 22., 23., 24. und 25. EHu sowie die 2. TEE.
  • Die 3. BPA in der Eiswaldtstraße im Ortsteil Lankwitz (Bezirk Steglitz-Zehlendorf) umfasst die 31., 32., 33., 34., 35. und 36. EHu.

Kritik

Nach dem Castor-Einsatz 1998 in Ahaus (NRW) schrieb der nordrhein-westfälische Innenminister Franz-Josef Kniola an den Berliner Innensenator Jörg Schönbohm, die dort eingesetzten Berliner BePo-Beamten hätten „unbesonnenes, konzeptloses, unprofessionelles und vor allem aggressives Verhalten gegenüber Demonstranten“ an den Tag gelegt. Schönbohm wies diese Vorwürfe als „haltlos“ zurück.[8]

Zum Schutz des Castor-Transports im Wendland 2005 waren auch Beamte der Berliner BePo eingesetzt. Zwischen diesen und niedersächsischen Beamten kam es zu einem Konflikt, der in einer Strafanzeige gegen einen Berliner Beamten mündete.[9]

Am außerdienstlichen Verhalten eines Teils der im Rahmen des G20-Gipfels 2017 in Hamburg eingesetzten Beamten gab es Kritik sowohl der Medien als auch der Hamburger und der Berliner Polizeiführung. Disziplinarisch blieb dieses Verhalten für die Beamten ohne Folgen.[10][11][12]

Einzelnachweise

  1. Geteiltes Berlin ab 1948. In: berlin.de. 2015, abgerufen am 17. Juli 2017.
  2. Lucia Jay von Seldeneck, Carolin Huder, Verena Eidel: 111 Orte in Berlin, die Geschichte erzählen. März 2017, S. 168.
  3. Bereitschaftspolizei. In: berlin.de. 2016, abgerufen am 17. Juli 2017.
  4. Bereitschaftspolizei. 4. März 2016, abgerufen am 20. Dezember 2017.
  5. Alexander Fröhlich: Berliner Polizei: Neue Einsatzhundertschaft – ohne Personal. In: Der Tagesspiegel, 11. Juni 2018, abgerufen am 21. Dezember 2018.
  6. a b Bereitschaftspolizei. In: berlin.de. Der Polizeipräsident in BerlinBerlin, abgerufen am 6. Juli 2017.
  7. Organigramm der Polizei Berlin, abgerufen am 6. Juli 2017.
  8. Krach um Castor-Einsatz. In: Berliner-Kurier.de. 5. Mai 1998 (berliner-kurier.de [abgerufen am 6. Juli 2017]).
  9. Berliner Beamte stritten bei Castor-Transport mit Kollegen / Demonstranten gingen dazwischen: Prügel von Polizisten für Polizisten. In: Berliner Zeitung. 26. November 2005 (berliner-zeitung.de [abgerufen am 6. Juli 2017]).
  10. "Partypolizei" aus Berlin wird vom G-20-Einsatz zurückgeschickt. In: sueddeutsche.de. 2017, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 17. Juli 2017]).
  11. Ausgelassene Feier bleibt für Berliner Polizisten folgenlos. In: sueddeutsche.de. 2017, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 17. Juli 2017]).
  12. Unterlagen zu Berliner Partypolizisten: Kein demonstratives Urinieren in Zugstärke. In: FragDenStaat.de. Abgerufen am 6. November 2018.