Bergrennen Mickhausen

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2001: Boliden warten auf den Start, die Zuschauer stehen daneben

Das Bergrennen Mickhausen ist eine Motorsportveranstaltung für Automobile. Das Rennen zählt für die Deutsche Meisterschaft und für verschiedene deutsche Pokale und Cups. Außerdem ist es das Saisonfinale für beide Regionen der FIA International Hill-Climb Challenge. Aufgrund der europäischen Prädikate, der grenznahen Lage Mickhausens und des späten Termins (Anfang Oktober), hat das Rennen eines der größten und bestbesetzten Starterfelder in Deutschland.

Der Austragungsort „Mickhauser Berg“ liegt bei Münster, einem Ortsteil von Mickhausen, im Südwesten des Landkreises Augsburg in Bayern. Ausrichter des Bergrennens ist der "ASC Bobingen e.V. im ADAC".

Strecke

Die Strecke ist Teil der Kreisstraße A16 von Münster nach Birkach. Sie ist 2.200 Meter lang und überwindet einen Höhenunterschied von 76 Metern. Die Fahrbahn ist 6,5 Meter breit. Ab 2007 lag der Streckenrekord bei 48,896 Sekunden, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 162 km/h entspricht. Erreicht wurde diese Zeit von dem Franzosen Lionel Régal auf einem Formel-Nippon-Rennwagen vom Typ Reynard-Mugen 01L. Im Jahr 2011 verbesserte der Italiener Simone Faggioli diesen Rekord auf 46,903 Sekunden. Faggioli fuhr einen Sportwagen-Prototypen Osella FA 30.[1]

Tourenwagenrekord bei Streckenlänge von 1900 m, im Jahr 2005 durch Georg Plasa BMW 320 V8 Judd 45,092 Sekunden. Bei der Streckenlänge von 2200 m Länge fiel 2009 der Streckenrekord mit 51,669 Sekunden ebenfalls durch Georg Plasa mit BMW 320 V8 Judd.

Faggioli 2012 in einem Osella FA 30 auf dem Dobšinský Kopec in der Slowakei

Geschichte

Das erste Rennen am „Mickhauser Berg“ fand 1964 statt. Zunächst bis 1985 wurden dort auf der damals 2.100 Meter langen Strecke 20 Rennen ausgetragen. Sie galt zu dieser Zeit als schnellste deutsche Bergrennstrecke. Die Veranstaltungen trugen den Namen „Augusta“-Bergrennen.

Die Augusta-Bergrennen wurden vom "DASCA-Augusta-Sportfahrer-Club Augsburg e. V." ausgerichtet. Seit 1979 war der "Automobil- und Motorsportclub Haunstetten e.V. im ADAC" Mitveranstalter. 1982 wurde das Bergrennen abgesagt. Ab 1983 war der AMC Haunstetten alleiniger Veranstalter. Strengere behördliche Auflagen und steigende Kosten verhinderten ab 1986 die Weiterführung der Veranstaltung.

2000 kam durch ein Treffen von Josef Hafner, ein Einwohner von Münster und Wolfgang Glas jun., ein Bergrennfahrer der durch das Augusta Bergrennen Jahre später zum Bergrennsport kam und aktiv auf viele Bergrennen fuhr, die Idee auf, das Bergrennen wieder zu aktivieren. W. Glas jun. stellte einen Antrag an die Gemeinde Mickhausen, das Rennen wieder ausführen zu dürfen, was einstimmig von der Gemeinde bejaht wurde. Durch positive Gespräche mit dem ASC Bobingen und Günter Hetzer, dem damaligen Vorsitzenden des Vereins, wurde gemeinsam beschlossen, das Rennen wieder zu aktivieren. Georg Plasa war damals ebenfalls eine große Unterstützung der Veranstaltung mit seinem Wissen und Können als erfolgreicher Bergrennfahrer. Der Namen der Veranstaltung wurde auf Bergrennen Mickhausen geändert.

2001 wurde die Strecke mit einer Länge von 1.900 Metern vom ASC Bobingen wiederbelebt. Seitdem wird wieder jährlich im Oktober das "Bergrennen Mickhausen" ausgetragen.

2004 war Mickhausen erstmals Austragungsort der FIA International Hill Climb Challenge.

Seit 2006 beträgt die Streckenlänge 2.200 Meter. Zum 26. Bergrennen 2006 kamen ca. 25.000 Zuschauer.

Sonstiges

2003 führte Manuel Reuter seinen Opel Astra aus der DTM beim Bergrennen in Mickhausen vor, da sein damaliges Team Holzer Motorsport in der Nähe beheimatet ist.

Die Bergrennstrecke ist auch bei (Hobby-)Motorradfahrern sehr beliebt. Durch das erhöhte Aufkommen und teilweise riskante Fahrweise kommt es immer wieder zu Unfällen.

Seit Anfang des Jahres 2019 ist die Rennstrecke am Wochenende (Freitag bis Sonntag) und an Feiertagen teilweise für Motorräder gesperrt.[2]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

Koordinaten: 48° 14′ N, 10° 39′ O