Innere Stadt (Bern)
Innere Stadt Stadtteil von Bern | |
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Koordinaten | 600663 / 199691 |
Höhe | 496–560 m |
Fläche | 0,842 km² |
Einwohner | 4372 (2020) |
Bevölkerungsdichte | 5192 Einwohner/km² |
Ausländeranteil | 22,3 % (2020) |
Arbeitslosenquote | 2,1 % (2016) |
Gliederung | |
Stadtteil | I |
Statistische Bezirke |
Die Innere Stadt, ist der Stadtteil I von 6 Berner Stadtteilen. Die Berner Altstadt stimmt geografisch mit der Inneren Stadt überein.
Sie umfasst fünf statistische Bezirke, die wiederum in drei der 2011 bernweit festgelegten 114 gebräuchlichen Quartieren zusammengefasst werden. In Bern werden nahezu alle abgegrenzten Wohngebiete umgangssprachlich als Quartiere bezeichnet, hier sind im Unterschied zu anderen Stadtteilen die im Namen als "Quartiere" bezeichneten statistischen Bezirke in 2 Fällen sogar grösser als die gebräuchlichen Quartiere, zu denen sie gehören.[1]
- Schwarzes Quartier, als identisches gebräuchliches Quartier Matte(quartier)
- Weisses Quartier und Grünes Quartier zusammen als gebräuchliches Quartier Untere Altstadt
- Gelbes Quartier und Rotes Quartier zusammen als gebräuchliches Quartier Obere Altstadt
Die Einteilung und Farbbezeichnungen gehen auf das Jahr 1798 zurück, als Napoleons Truppen anlässlich ihrer Einquartierung zur besseren Orientierung die Stadt in verschieden farbige Quartiere einteilten, da es noch keine Strassennamen gab bzw. die Soldaten mehrheitlich Analphabeten waren. Deshalb wurden zweisprachige Schilder in entsprechenden Farben angefertigt und diese Bezeichnungen bzw. Farbgebungen für Schilder halten sich bis heute.[2]
Im Jahr 2020 betrug die Wohnbevölkerung der Inneren Stadt 4372 Personen, davon 3396 Schweizer und 976 Ausländer. Die nachfolgende Tabelle differenziert nach statistischen Bezirken:[3]
Geschichte
Im Mittelalter war die Altstadt in vier Quartiere eingeteilt. Dies geschah 1294 anlässlich der Verfassungsreform. Dabei wurden die Märit- und Kreuzgasse als Quartiergrenzen festgelegt. Diese vier Viertel wurden nach den vier Venner-Gesellschaften (Venner-Zünften) benannt, die für ihr Quartier zuständig waren: Pfisternviertel, Schmiedenviertel, Metzgernviertel und Gerwernviertel. Das erste Viertel (Pfisternviertel) lag südlich der Hauptachse und westlich der Kreuzgasse. Das zweite Viertel (Schmiedenviertel) lag nördlich der Hauptachse und westlich der Kreuzgasse. Das dritte Viertel (Metzgernviertel) lag südlich der Hauptachse und östlich der Kreuzgasse. Das vierte Viertel (Gerwernviertel) lag nördlich der Hauptachse und östlich der Kreuzgasse. Es gab zwei Zugehörigkeitsänderungen. Einmal zwischen dem dritten und vierten Viertel. Das Gebiet zwischen Nydeggstalden und der heutigen Nydeggbrücke (und damit der Nydeggkirche) gehörte bis Ende des 15. Jahrhunderts zum vierten Viertel, ab dem 16. Jahrhundert zum dritten Viertel. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Ungleichgewicht der einzelnen Viertel behoben. Dieses war durch das fast ausschliesslich westwärts gerichtete Stadtwachstum erzeugt worden. Deshalb wurde die Grenze zwischen den Quartieren von der Kreuzgasse auf die Achse Schaal- und Münstergasse verlegt.[4] Diese neue Quartierachse bildet zugleich die Grenze zwischen der Obern und Untern Gemeinde, welche zeitgleich ausgeschieden wurde. Mit dieser Unterscheidung wurde auch die Nutzung der Stadtfelder vor den Toren neu geregelt. So waren die östlich gelegenen Stadtfelder nur noch für die Bewohner der unteren Gemeinde und die westlichen Stadtfelder nur noch von der oberen Gemeinde zur Benutzung vorgesehen.
Die heute noch gültige kirchliche Einteilung geht auf das Jahr 1721 zurück. Denn damals wurde das Kirchspiel Bern geteilt. Bis zu diesem Zeitpunkt, war das Berner Münster die einzige Pfarrkirche. Die Nydegg- und die Heiliggeistkirche wurden 1721 zu Pfarrkirchen erhoben. Die Kirchgemeinde Heiliggeist reicht von Obertor bis zum Käfigturm, umfasst also die äussere Neustadt. Die Kirchgemeinde Münster umfasst das Gebiet vom Käfigturm bis zum Beginn der Gerechtigkeitsgasse. Die Kirchgemeinde Nydegg die restliche untere Gemeinde, Stalden mit Altenberg und Schosshalde, Matte und Mattenegg.[5]
Stadtteilvertretung
Gemäss "Reglement über die politischen Rechte (RPR)"[6] kann ein Verein die Interessen des Stadtteiles gegenüber der Stadt im Rahmen der Quartiermitwirkung vertreten. Aktuell existiert eine solche Vereinigung hier nicht.[7] Dennoch existieren "Vereinigte Altstadtleiste" (VAL), wo 5 verschiedene Altstadtleiste organisiert sind.[8] Die "Brunne Zytig" erscheint vierteljährlich und wird von den Vereinigten Altstadtleiste herausgegeben.[9]
Sehenswürdigkeiten
Literatur
- Paul Hofer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern. Band 1: Die Stadt Bern (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 28). Birkhäuser, 1952.
- Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): Inventar der neueren Schweizer Architektur. INSA 1850–1921. Band 2: Basel, Bellinzona, Bern. Orell Füssli, Zürich 1986, ISBN 3-280-01716-5.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Interaktiver Stadtplan der Stadt Bern (Auswahl unter "Themen")
- ↑ Berns farbige Strassenschilder. Die clevere Lösung auf altstadt.be
- ↑ Die Wohnbevölkerung der Stadt Bern 2020. (PDF, 4,3 MB) Stadt Bern, März 2021, S. 5, abgerufen am 7. November 2021.
- ↑ K.d.K.B. Band 1: Stadt Bern. S. 4–7.
- ↑ K.d.K.B. Band 1: Stadt Bern. S. 4–5.
- ↑ Stadt Bern: Reglement über die politischen Rechte (RPR) Kapitel 7 Mitwirkung der Bevölkerung. Abgerufen am 1. Oktober 2020.
- ↑ Quartierorganisationen auf bern.ch
- ↑ Die Vereinigten Altstadtleiste (VAL) Einzelne Leiste
- ↑ Brunnezytig der Vereinigten Altstadtleiste