Musiker

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Kontrabassist

Musiker (auch Musikanten oder seltener auch Tonkünstler genannt; früher, lateinisch und umgangssprachlich auch Musici) sind Künstler, die musizieren. Der Begriff umfasst sowohl produzierende als auch reproduzierende Musiker.

Produzierende Musiker sind Personen, die eine produzierende oder leitende Funktion für Musikstücke erfüllen (wie beispielsweise Komponisten, Songwriter, Dirigenten, Musiklehrer, Musikproduzenten etc.). Reproduzierende Musiker sind Personen, die Musik aktiv erzeugen. Hierzu zählen sämtliche Instrumentalisten (wie Gitarristen, Pianisten, Schlagzeuger, Violinisten, DJs etc.) und Personen, die ihre Stimme oder ihren Atem für musikalische Zwecke nutzen (zum Beispiel Sänger, Sprechgesangskünstler, Jodler, Beatboxer, Kunstpfeifer etc.).

Es wird zwischen professionellen und Amateur-Musikern unterschieden. Als Berufsmusiker gilt, wer seinen Lebensunterhalt ausschließlich oder überwiegend aus der Musik erwirtschaftet. Ein professioneller Musiker betreibt die Musik mit einer sogenannten Gewinnerzielungsabsicht. Musiker spezialisieren sich üblicherweise auf ein bestimmtes Genre, wobei Überschneidungen möglich sind.

Geschichte

Im Laufe der Musikgeschichte hat sich das Bild des Musikers[1] erheblich gewandelt. Im Mittelalter waren ausübende Musiker und Musiktheoretiker streng voneinander getrennte Berufe.

Später waren Musiker normalerweise in allen Bereichen der Musik und darüber hinaus tätig, also zugleich Komponist, ausübende Musiker, Lehrer und Theoretiker, doch spätestens seit dem 18. Jahrhundert trennten sich die genannten Bereiche immer mehr voneinander. Das Aufkommen des Virtuosentums beeinflusste diese Entwicklung. Im 20. Jahrhundert war die Trennung in die Bereiche Komposition, Interpretation, Musikpädagogik und Musikwissenschaft so weit vorangeschritten, dass von vier unterschiedlichen Berufsfeldern die Rede sein kann. Heute umfasst der Beruf auch die Anfertigung von Klingeltönen oder das Erstellen von Apps und Anwendungen sowie die Entwicklung von Programmiersprachen im Rahmen der Computermusik.

Spezielle Aspekte

Mit den speziellen Problemen, die durch die oft sehr einseitige und teilweise sehr spezielle Haltung vorwiegend der Arme und Hände bei jahrelangen Wiederholungen derselben Bewegungen entstehen, beschäftigt sich die Musikermedizin.

Literatur

Monografien

  • Heiner Gembris; Daina Langner: Von der Musikhochschule auf den Arbeitsmarkt : Erfahrungen von Absolventen, Arbeitsmarktexperten und Hochschullehrern, Wißner, Augsburg 2005
  • Walter Salmen: Beruf: Musiker: verachtet – vergöttert – vermarktet; eine Sozialgeschichte in Bildern. Bärenreiter [u. a.], Kassel [u. a.] 1997
  • Martin Rempe: Kunst, Spiel, Arbeit: Musikerleben in Deutschland, 1850 bis 1960, Vandenhoeck & Ruprecht, 2020, ISBN 978-3525352502

Nachschlagewerke

  • Alain Pâris: Lexikon der Interpreten klassischer Musik im 20. Jahrhundert, dtv/bärenreiter, München 1992
  • Metzler Komponisten Lexikon. 340 werkgeschichtliche Porträts, hrsg. von Horst Weber, Stuttgart und Weimar 2001
  • Peter Wicke, Kai-Erik Ziegenrücker, Wieland Ziegenrücker: Handbuch der populären Musik: Geschichte – Stile – Praxis – Industrie, Schott, Mainz, grundlegend überarb. u. erw. Aufl. 2006

Anthologien

  • Friederike C. Raderer und Rolf Wehmeier: Das muss wie im Zoo klingen Musiker-Anekdoten, Philipp Reclam jun. Stuttgart 2008, ISBN 978-3-15-010654-9.

Weblinks

Wiktionary: Musiker – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Vgl. auch Willibald Gurlitt: Zur Bedeutungsgeschichte von musicus und cantor bei Isidor von Sevilla (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Geistes- und sozialwissenschaftliche Klasse. Jahrgang 1950, Band 7). Verlag der Wissenschaften und der Literatur in Mainz (in Kommission bei Franz Steiner Verlag, Wiesbaden).