Berzovia

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Berzovia, Jidovin
Schidovin
Zsidovin
Wappen von Berzovia
Basisdaten
Staat: RumänienRumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Caraș-Severin
Koordinaten: 45° 26′ N, 21° 38′ OKoordinaten: 45° 25′ 34″ N, 21° 37′ 40″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Fläche: 128,27 km²
Einwohner: 3.891 (20. Oktober 2011[1])
Bevölkerungsdichte: 30 Einwohner je km²
Postleitzahl: 327030
Telefonvorwahl: (+40) 02 55
Kfz-Kennzeichen: CS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Berzovia, Fizeș und Gherteniș
Bürgermeister: Mircea-Ion Serafin (PNL)
Postanschrift: Str. Revoluția din Decembrie, nr. 123
loc. Berzovia, jud. Caraș-Severin, RO–327030
Website:
Lage der Gemeinde Berzovia im Kreis Caraș-Severin
Berzovia auf der Josephinischen Landaufnahme

Berzovia (veraltet Jidovin; deutsch Schidovin, ungarisch Zsidovin) ist eine Gemeinde im Kreis Caraș-Severin, in der Region Banat, im Südwesten Rumäniens. Zu der Gemeinde Berzovia gehören auch die Dörfer Fizeș und Gherteniș.

Geografische Lage

Berzovia liegt im Westen des Kreises Caraş-Severin, an der Nationalstraße DN58B, die Timișoara mit Bocșa und Gătaia verbindet. Berzovia befindet sich in 29 km Entfernung zu Reșița und 74 km zu Timișoara.

Nachbarorte

Șoșdea Ersig Valeapai
Gherteniș Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Ramna
Măureni Fizeș Bocșa

Geschichte

Vor- und frühgeschichtliche Befunde und Funde auf dem Gemeindegebiet weisen die menschliche Anwesenheit schon in der Bronze- und Eisenzeit nach. So wurden zwei bronzezeitliche Siedlungen in Fizeș[3] und Gherteniş[4] entdeckt. Aus der Hallstattzeit ist unter anderem ein Hortfund aus Fizeș bekannt.[5] Latènezeitliche Spuren unter dem späteren römischen Kastell lassen eine dakische Besiedlung in der späten Eisenzeit vermuten. Sie muss auch schon von daher existiert haben, als Trajan selber in seinem verlorengegangenem Werk Dacica, das von den Dakischen Kriegen handelte, Berzovia mit den Worten inde Berzobim, deinde Aizi processimus (i. S. v. „nachdem wir nach Berzobis vorgerückt waren, rückten wir auf Aizis vor“) erwähnte.[6] Die Römer errichteten des Kastell Berzovia, das bis etwa zum Jahr 138 Standort der Legio IIII Flavia Felix blieb. Anschließend wurde das offen gelassene Kastell und seine es umgebenden Canabae zu zivilen Siedlungszwecken genutzt. In der Tabula Peutingeriana wurde der Ort als Bersobis bezeichnet.[7]

Im Mittelalter wird Berzovia erstmals 1390 als Bodugazunfolwa urkundlich erwähnt. In den Aufzeichnungen des Gelehrten Luigi Ferdinando Marsigli heißt die Siedlung Sidovin. Auf der Karte der Josephinischen Landaufnahme von 1717 ist Schidovin eingetragen. Nach dem Frieden von Passarowitz (1718) war das Dorf Teil der Habsburger Krondomäne Temescher Banat. Im Rahmen der Neuorganisation von Siedlungsstrukturen des Banats durch die Habsburger Monarchie wurde das alte rumänische Dorf Jidovin im 18. Jahrhundert an den heutigen Standort Berzovia umgesiedelt.[8] 1808 trifft man die Schreibweisen Zsidovin und Xidovin und 1808 Jidovin an. 1851 erscheint Berzovia in den Zeitdokumenten.[9]

1909 wurde die Bahnstrecke OravițaBocșa MontanăReșița auf einer Länge von 59 Kilometern in Betrieb genommen.[10]

Der Vertrag von Trianon am 4. Juni 1920 hatte die Dreiteilung des Banats zur Folge, wodurch Berzovia an das Königreich Rumänien fiel.

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung[11] Ethnie
Jahr Einwohner Rumänen Ungarn Deutsche Slowaken
1880 4839 3812 282 251 494
1910 5449 4050 551 322 526
1930 4906 3613 482 322 489
1977 5108 4140 385 105 478
2002 4165 3429 178 84 474

Weblinks

Commons: Berzovia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 28. Februar 2021 (rumänisch).
  3. Bronzezeitliche Siedlung Fizeș auf der offiziellen Webpräsenz des Repertoriul Arheologic Naţional (rumänisch), abgerufen am 11. März 2021.
  4. Bronzezeitliche Siedlung Gherteniş auf der offiziellen Webpräsenz des Repertoriul Arheologic Naţional (rumänisch), abgerufen am 11. März 2021.
  5. Depotfund von Fizeș auf der offiziellen Webpräsenz des Repertoriul Arheologic Naţional (rumänisch), abgerufen am 11. März 2021.
  6. Priscianus, VI, 13,205
  7. Tabula Peutingeriana VII, 3
  8. Cronica cercetărilor arheologice din România (rumänisch), abgerufen am 11. März 2021.
  9. Tekintö (Memento vom 10. Juli 2011 im Internet Archive), Zsidovin.
  10. tren.transira.ro, Hundert Jahre Eisenbahn in Berzovia
  11. kia.hu (PDF; 858 kB), E. Varga: Statistik der Einwohnerzahlen nach Ethnie im Kreis Caraș-Severin laut Volkszählungen von 1880–2002.