Bezirk Köpenick

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Wappen des ehemaligen Bezirks Köpenick 1992–2000
Wappen von Berlin
Bezirk Köpenick
1920–2000 Bezirk von Berlin
Lage des ehemaligen Bezirks Köpenick in Berlin
Koordinaten 52° 27′ 0″ N, 13° 34′ 0″ OKoordinaten: 52° 27′ 0″ N, 13° 34′ 0″ O.
Fläche 127,76 km²
Einwohner 116.404 (31. Dez. 2000)
Bevölkerungsdichte 911 Einwohner/km²
Ordnungsnummer 16

Der Bezirk Köpenick (bis 1990: Stadtbezirk Köpenick) ist ein ehemaliger Berliner Bezirk. Er wurde im Rahmen des Groß-Berlin-Gesetzes am 1. Oktober 1920 gegründet. Am 1. Januar 2001 wurde er mit seinem Nachbarbezirk zum Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin zusammengeschlossen. Der Bezirk umfasste die heutigen Ortsteile Oberschöneweide, Grünau, Schmöckwitz, Müggelheim, Rahnsdorf, Friedrichshagen und den namensgebenden Ortsteil Köpenick.

Geografie

Die namensgebende ehemals eigenständige Stadt Köpenick liegt an der Mündung der Dahme in die Spree. Die Spree verbindet den heutigen Ortsteil Köpenick mit dem Müggelsee. Kurz vor dem Zusammenfluss von Spree und Dahme liegt in der Dahme die Schlossinsel mit dem 2004 renovierten Köpenicker Schloss.

Der Bezirk Köpenick grenzte im Norden und Westen an die Berliner Bezirke Treptow, Lichtenberg, Marzahn und Hellersdorf sowie im Osten und Süden an die Landkreise Märkisch-Oderland, Oder-Spree und Dahme-Spreewald des Landes Brandenburg.

Geschichte

Bereits zur Zeit der Slawen, die der Stadt mit Copnic (Inselort) den Namen gaben, standen am Zusammenfluss von Dahme und Spree Burgen. Im Jahr 1209 findet sich die erste Erwähnung in Dokumenten unter dem Namen Copenic. Als Hauptburg und Hauptansiedlung des slawischen Stammes der Sprewanen unter ihrem Fürsten Jaxa von Köpenick wurde es zum Besiedlungszentrum des Köpenicker Gebietes.

Im Zuge der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung der Stadt Köpenick bis 1919 auf 32.586 Einwohner.[1] Bekannt wurde die Stadt Köpenick insbesondere durch den Schuhmacher Friedrich Wilhelm Voigt, der durch einen kecken Streich im Jahre 1906 als „Hauptmann von Köpenick“ bekannt wurde.

Am 1. Oktober 1920 wurde im Rahmen der Bildung von Groß-Berlin aus den folgenden Gemeinden und Gutsbezirken der 16. Verwaltungsbezirk von Berlin gebildet:

Im Jahr 1920 hatte der neue Bezirk 56.910 Einwohner.[1] Seit 1. Januar 1931 wird Köpenick mit „K“ geschrieben.

Im Juni 1933 war Köpenick unter dem nationalsozialistischen Regime Schauplatz der Köpenicker Blutwoche. Bei der Änderung der Bezirksgrenzen im Jahre 1938 kam Bohnsdorf zum Bezirk Treptow, während die Wuhlheide und Oberschöneweide aus dem Bezirk Treptow zum Bezirk Köpenick kamen. Die Einwohnerzahl des Bezirks stieg durch die Grenzänderungen um 23.119 und die Fläche des Bezirks erhöhte sich um 339 Hektar.[2]

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Köpenick am 23. April 1945 von sowjetischen Streitkräften eingenommen. Der Bezirk wurde anschließend Teil des Sowjetischen Sektors von Berlin und gehörte somit bis 1990 zu Ost-Berlin.

Der Bezirk Köpenick hatte mit 12.776 Hektar, das waren 14,3 Prozent der Fläche Berlins, die größte Ausdehnung aller Berliner Bezirke. Mit seinen zuletzt rund 116.000 Einwohnern, 3,3 % der Bevölkerung Berlins, war der Bezirk Köpenick am dünnsten besiedelt. 2001 wurde der Bezirk mit dem Bezirk Treptow zum neuen Bezirk Treptow-Köpenick. zusammengeschlossen.

Siehe auch Berlin-Köpenick, mit Details zur Geschichte der Stadt Köpenick.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[3]
1920 56.910
1925 65.754
1933 88.517
1939 120.446
1946 113.851
1950 119.083
1961 119.795
1970 128.781
1987 116.218
2000 116.404

Politik

Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlung

Stimmenanteile der Parteien in Prozent:

1921–1933

Jahr SPD DVP DNVP USPD KPD DDP1) Zen NSDAP
1921 24,9 18,4 17,4 14,6 12,8 05,6 02,3
1925 30,2 05,7 19,4 20,8 05,4 02,2 02,6
1929 26,8 05,8 16,4 24,7 03,9 02,6 06,3
1933 19,7 13,1 18,5 01,4 03,0 42,4
1) 1933 DStP

1946

Jahr SPD SED CDU LDP
1946 37,9 29,2 22,8 10,1

1992–1999

Jahr SPD PDS CDU FDP Grüne
1992 38,0 23,2 15,2 04,0 12,4
1995 32,2 29,9 22,8 01,1 08,5
1999 30,3 33,5 26,0 04,1

Bezirksbürgermeister

Zeitraum Name Partei
1904–1918 Georg Langerhans Deutsche Fortschrittspartei
1918–1921 Ludwig Behnke SPD
Ab 1921 Bezirksbürgermeister
1921 Martin Franz parteilos
1921–1923 Unbekannt
1923–1929 Robert Kohl SPD
1929–1933 Martin Franz parteilos
1933–1945 Karl Mathow NSDAP
1945–1946 Gustav Kleine KPD, dann SED
1946–1948 Fritz Bessen SPD
1948–1951 Gustav Kleine SED
1951–1961 Fritz Schiller SED
1961–1967 Herbert Fechner SED
1967–1989 Horst Stranz SED
1989–1990 Wilfried Engel SED
1990–1992 Monika Höppner SPD
1992–2000 Klaus Ulbricht SPD
Ab 2001 Bezirksbürgermeister im Bezirk Treptow-Köpenick
2001–2006 Klaus Ulbricht SPD
2006–2011 Gabriele Schöttler SPD
2011 Oliver Igel SPD
Quelle: Luisenstädtischer Bildungsverein[4]

Statistik

  • Rund 75 Prozent der Fläche des Bezirks bestanden aus Wald, Wiesen und Gewässern.
  • Waldfläche: 6623 ha (etwa die Hälfte des Territoriums)
  • Wasserfläche: 2165 ha (gut ein Sechstel des Territoriums)
  • Wanderwege: 320 km
  • Wasserstraßen: 65 km

Ortsteile

Im Ortsteil Friedrichshagen

Bei der Verwaltungsreform 2001 ist der Bezirk Köpenick mit allen Ortsteilen im neuen Bezirk Treptow-Köpenick aufgegangen.

Bezirk Köpenick 09
Oberschöneweide 0909   Oberschöneweide
Wuhlheide
Köpenick 0910 Köpenick
Spindlersfeld + Köllnische Vorstadt
Wendenschloß
Kietzer Feld
Allendeviertel
Altstadt Köpenick
Dammvorstadt + Dammfeld
Uhlenhorst + Wolfsgarten + Elsengrund
Friedrichshagen 0911 Friedrichshagen
Hirschgarten
Rahnsdorf 0912 Rahnsdorf
Rahnsdorfer-Mühle
Hessenwinkel
Wilhelmshagen
Neu-Venedig
Grünau 0913 Grünau
Müggelheim 0914 Müggelheim
Ludwigshöhe
Siedlung Schönhorst
Siedlung Müggelhort
Schmöckwitz 0915 Schmöckwitz
Karolinenhof
Siedlung Schmöckwitz
Schmöckwitzwerder
Rauchfangswerder

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Friedrich Leyden: Gross-Berlin. Geographie der Weltstadt. Hirt, Breslau 1933 (darin: Entwicklung der Bevölkerungszahl in den historischen Stadtteilen von Alt-Berlin, S. 206)
  2. Berlin in Zahlen, 1949
  3. Statistische Jahrbücher von Berlin
  4. Maria Curter: Berlins Bezirksbürgermeister. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 7, 1997, ISSN 0944-5560, S. 126 (luise-berlin.de).