Bijan Zamani

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Bijan Zamani (* 16. Oktober 1975 in Berlin[1][2]) ist ein deutscher Schauspieler.

Leben

Bijan Zamani absolvierte seine Schauspielausbildung von 1997 bis 2001 an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin.[1] Von 2001 bis 2005 war er anschließend am Staatstheater Mainz engagiert, wo er unter anderem den Ariel in Shakespeares Spätwerk Der Sturm, den Petersburger Beamten Chlestakow in Der Revisor und den Flieger Yang Sun in Brechts Der gute Mensch von Sezuan spielte.[3]

Ab der Spielzeit 2005/06 war er mit Beginn der Intendanz von Hasko Weber bis 2013 dann festes Ensemblemitglied am Schauspiel Stuttgart.[3] Er spielte dort in Inszenierungen von Hasko Weber, René Pollesch, Volker Lösch und Thomas Dannemann. Zu seinen Rollen am Schauspiel Stuttgart gehörten u. a. Mephisto in Goethes Faust (2005; Regie: Hasko Weber), die Titelrolle in Woyzeck (2009; Regie: Michael Baumann/Eike Hannemann), „Der Sozialarbeiter“ (im Original: Pilger Luka) in Nachtasyl (2009; Regie: Volker Lösch), der Wasserverkäufer Wang in Der gute Mensch von Sezuan (2011; Regie: Thomas Dannemann) und Aigisthos in Die Orestie (2013; Regie: Volker Lösch).[1][2] Beim Autorenwochenende „Freiheit und Kunst“ im Februar 2012 führte er bei dem Stück Zwei arme, polnisch sprechende Rumänen von Dorota Masłowska die Regie.[3]

Mit der Spielzeit 2014/15 wechselte Zamani ins Ensemble des Münchner Residenztheaters. Dort trat er bisher u. a. als Emma Bovarys Liebhaber Rodolphe Boulanger in Albert Ostermaiers Bühnenfassung von Madame Bovary (Spielzeit 2014/15), Maeccenas in Antonius und Cleopatra (Premiere Spielzeit 2014/15, Regie: Thomas Dannemann), Soljenyj in Drei Schwestern (Premiere Spielzeit 2014/15, Regie: Tina Lanik), Phryxus in Das goldene Vlies (Premiere Spielzeit 2015/16, Regie: Anne Lenk) und Kreon in König Ödipus (Premiere Spielzeit 2015/16, Regie: Mateja Koležnik).[1] Im Februar 2016 übernahm er am Münchner Residenztheater unter der Regie von Antoine Uitdehaag die Hauptrolle des Amir Kapoor in der deutschen Erstaufführung des Theaterstücks Geächtet des US-amerikanischen Autors und Pulitzerpreisträgers Ayad Akthar.[4]

Zamani wirkte auch in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, wo er häufig in Rollen ausländischer Herkunft oder mit Migrationshintergrund besetzt wurde.[4] Im Lena Odenthal-Tatort: Tödlicher Einsatz, der im Mai 2009 erstausgestrahlt wurde, spielte er den Türken Kerem Yıldız. In dem Kinofilm Ohne dich (2014) spielte er Navid, den Ex-Freund und ehemaligen Arbeitgeber der Putzfrau Layla (Meral Perin), der sie wegen einer jüngeren Frau verlassen hat.[5] In der ZDF-Krimireihe Unter Verdacht war Zamani in der Folge Betongold (Erstausstrahlung: Februar 2016) als bulgarischer Bauleiter Metodi Nontchew zu sehen.

Außerdem hatte er Episodenrollen in den Fernsehserien SOKO Stuttgart (2010; als Verdächtiger Klaus Thal), SOKO Wien (2011; als bulgarischer Bauarbeiter Alexander Benev) und Küstenwache (2013; als tschetschenischer Terrorist Bulat Kallima). In der 21. Staffel der ZDF-Serie SOKO Leipzig (2020) spielt Zamani den Archäologen und Kunsthistoriker Dr. Yasim Anwar und Vater der Polizeiermittlerin Kim Nowak (Amy Mußul).[6]

Zamani arbeitete auch als Sprecher für Hörbücher und Hörspiele, u. a. in Republik der Verrückten (2012, gesendet 2013 auf Deutschlandradio Kultur).[7][8]

Zamani, dessen Name persischer Herkunft ist,[4] lebt in München.[1][2]

Filmografie (Auswahl)

Hörfunk-Features/-Dokumentationen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e Bijan Zamani. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 28. August 2016.
  2. a b c Bijan Zamani Profil bei CAST FORWARD. Abgerufen am 28. August 2016.
  3. a b c Bijan Zamani Vita. Offizielle Internetpräsenz Schauspiel Stuttgart. Abgerufen am 28. August 2016.
  4. a b c Interview: "Geächtet" feiert München-Premiere; Interview mit Bijan Zamani in: Münchner Merkur vom 5. Februar 2016. Abgerufen am 28. August 2016.
  5. Alexandre Powelz' Filmdebüt "Ohne Dich": Liebe in Zeiten des Stillstands Filmkritik in: Tagesspiegel vom 5. September 2014. Abgerufen am 28. August 2016.
  6. SOKO Leipzig: Vandalengold (Memento vom 1. November 2020 im Internet Archive). Offizielle Internetpräsenz des ZDF. 23. Oktober 2020.
  7. Republik der Verrückten. Besetzung/Produktionsdetails auf Deutschlandradio Kultur. Abgerufen am 28. August 2016
  8. Iranian Voices. Besetzung/Produktionsdetails beim Buchfunk Verlag. Abgerufen am 28. August 2016
  9. Untergang des Kaliwerkes Bischofferode
  10. Der Fall Bischofferode – Wie die Treuhandanstalt die ostdeutsche Kaliindustrie abwickelte
  11. MDR, 13. Februar 2013, 22:35 Uhr: Schicht im Schacht – Bischofferode 20 Jahre danach
  12. Wir sind die Soldaten der Arbeitermacht - Vom Alltag in der NVA