Bimota Vdue
Bimota | |
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Bimota Vdue (2003) | |
Hersteller | Bimota |
Produktionszeitraum | 1997 bis 2005 |
Klasse | Motorrad |
Motordaten | |
wassergekühlter Zweizylinder-Zweitakt-V-Motor, Benzineinspritzung / 2 × 39 mm Dell’Orto-Vergaser, elektronische Zündung (Marelli) | |
Hubraum (cm³) | 499 |
Leistung (kW/PS) | 110 bei 9.000 min−1 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 249 |
Getriebe | 6-Gang-Getriebe |
Antrieb | Kette |
Radstand (mm) | 1340 |
Sitzhöhe (cm) | 80,5 |
Leergewicht (kg) | 160 |
Die Bimota Vdue war ein Sportmotorrad des italienischen Herstellers Bimota, das ursprünglich für den Renneinsatz in der Motorrad-Weltmeisterschaft entwickelt wurde. Die Bimota Vdue hatte bei ihrer Vorstellung den hubraum- und leistungsstärksten Zweitaktmotor, der für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen war.
Geschichte und Technik
Bei der Motorentwicklung, für den Einstieg in die 500-cm³-Klasse, wurden zwei Einzylinder (Bohrung/Hub: 72 × 61,25 mm) mit jeweils eigener Kurbelwelle über Zahnräder gekoppelt. Die Konstrukteure versprachen sich durch den Zweizylinder einen Gewichtsvorteil gegenüber der Konkurrenz u. a. von Honda mit V-4-Motor;[1] zusätzlich wurde über die Gegenläufigkeit ein Massenausgleich erzielt. Als Besonderheit sollte eine Radnabenlenkung zum Einsatz kommen. Noch während der Entwicklungsphase wurde das Rennsport-Projekt aus Kostengründen eingestellt, der Rennmotor wurde danach zum Serienmotor weiterentwickelt.[2] Die elektronische Benzin-Direkteinspritzung sollte den Verbrauch und die Schadstoffe vor dem Hintergrund der zukünftigen Euro-1-Abgasnorm ohne Katalysator für den Serienmotor reduzieren. Zwei Einspritzdüsen je Zylinder spritzten in Höhe der Überströmkanäle den Kraftstoff direkt in den Zylinder ein.[3][4] In der Praxis bereitete die Benzin-Direkteinspritzung grundlegende Probleme mit der Motorabstimmung, die dazu führten, dass Bimota alle bereits ausgelieferten Vdue zurückrufen musste.[5]
Das Fahrwerk, bestehend aus einem Aluminium-Brückenrahmen, stabiler 46-mm-Teleskopgabel und Alu-Hinterradschwinge mit Zentralfederbein, Michelin-Reifen der Größe 120/70 ZR 17 (vorne) und 180/55 ZR 17 (hinten) war über jeden Zweifel erhaben. 1998 wurde nach 150 gebauten Exemplaren die Produktion des 33.000 D-Mark teuren Motorrads, auch aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten, eingestellt.[6][7]
Von 1999 bis 2000 wurde eine kleine Serie von 26 Exemplaren für den Rennsport unter der Bezeichnung Bimota Vdue Corsa Trofeo aufgelegt, die mit Dell’Orto-Vergaser 122 PS bei 9.500/min erzielte.[8] Die Bimota Vdue Evoluzione Corsa eine Weiterentwicklung der Rennversion, erschien 2001 mit 135 PS bei 10.500/min. Etwa 14 Exemplare sollen davon gebaut worden sein.
2003 wurde erstmals wieder eine Straßenversion, jedoch mit Vergaser, unter der Bezeichnung Vdue Evoluzione und einer Leistung von 110 PS bei 9.000/min produziert; 120 Exemplare wurden überwiegend für den italienischen Markt gefertigt. 2005 wurde nochmals eine reine Rennversion (Vdue Edizione Finale) in kleiner Auflage (30 Stück) hergestellt. Insgesamt wurden 340 Bimota Vdue (Renn- und Straßenversionen) gefertigt.
Literatur
- Jürgen Gaßebner: Bimota. Motorräder seit 1973. Motorbuch Verlag Stuttgart, 1. Auflage 1999, ISBN 3-613-01991-4.
- Jürgen Stoffregen: Motorradtechnik. Grundlagen und Konzepte von Motor, Antrieb und Fahrwerk. Vieweg Verlag Wiesbaden. 7. Auflage 2010. ISBN 978-3-8348-0698-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Jürgen Gaßebner: Bimota. S. 14.
- ↑ Jürgen Gaßebner: Bimota. S. 16.
- ↑ Jürgen Stoffregen: Motorradtechnik., S. 62.
- ↑ Patent EP0591509B1: Zweitaktbrennkraftmaschine mit Brennstoffeinspritzung. Angemeldet am 20. April 1993, veröffentlicht am 17. Juli 1996, Anmelder: Bimota S.P.A., Erfinder: Pierluigi Marconi.
- ↑ motorradonline.de Vdue Evoluzione (abgerufen am 9. Februar 2016)
- ↑ vdue.it: First Version 1997/1998 (Memento vom 10. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ Jürgen Gaßebner: Bimota. S. 106.
- ↑ vdue.it: Corsa Trofeo 1999/2000 (Memento vom 25. Februar 2017 im Internet Archive)