Bindungslänge
Die Bindungslänge ist laut IUPAC-Definition der Abstand zwischen zwei Atomzentren innerhalb einer chemischen Bindung.[1] Der Begriff der Bindungslänge wird im Rahmen verschiedener experimenteller Methoden unterschiedlich definiert, wodurch sich Abweichungen ergeben, die im Allgemeinen aber gering sind.[1][2]
Chemie
Bei kristallinen Festkörpern mit Ionen- oder Metallgitter lassen sich die Abstände der Gitterbausteine durch Röntgen- oder Elektronenbeugung ermitteln. Da in Kristallgittern unterschiedliche Abstände der Netzebenen gemessen werden können, wird in Tabellen in der Regel der kleinste Abstand als Bindungslänge angegeben.
Im Calciumfluorid beträgt der Abstand zwischen den Calciumkationen Ca2+ und den Fluorid-Anionen F− 235 pm (1 pm = 10−12 m). In Metallgittern beträgt der Abstand je nach Atomgröße zwischen 200 pm und 500 pm.
Für eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung (einfach) beträgt dieser Abstand ca. 154 pm. Für Bindungslängen von kovalenten Bindungen siehe hier. Wasserstoffbrückenbindungen weisen je nach Polarisierungsgrad Abstände zwischen 120 pm und 300 pm auf.
Bindungslängen in organischen Verbindungen[3][4][5] C–H Länge in pm C–C Länge in pm Mehrfachbindungen Länge in pm sp3–H 110 sp3–sp3 154 Benzol 140 sp2–H 109 sp3–sp2 150 Alken (C=C) 134 sp–H 108 sp2–sp2 147 Alkin (C≡C) 120 sp3–sp 146 sp2–sp 143 sp–sp 137
Weitere Bindungslängen kovalenter Bindungen
Bindung Bindungslänge in pm H-H 74 F-F 142 Cl-Cl 199 Br-Br 228 I-I 267 O=O 121 N≡N 110 N-H 101 O-H 96 F-H 92 Cl-H 127 Br-H 141 I-H 161 C-O 143 C=O 120 C-N 147 C(sp)-Li 188 - 193[6] C(sp)-Na 222[6] C(sp)-K 254[6]